2023 zum 10. Mal
Bildungsmesse Hartberg - für die Zukunft unserer Kinder
Die Hartberger Bildungs- und Berufsmesse bot Hilfe bei der Suche nach einem Beruf.
"Auf welche Schule gehst du, was machst du weiter, was willst du werden?" Sind typische Fragen, die Eltern bzw. Erwachsene an Kinder und Jugendliche stellen; die aber kaum zielsicher und abschließend beantwortet werden können. Zum einen ändern sich klassische Berufsbilder und neue Berufe entstehen, zum Anderen denkt man oft nur an typische Berufe.
Hier ist es angebracht, sich einen breiteren Überblick zu verschaffen, wie bei der Hartberger Bildungs- und Berufsmesse. „Das ist zu 100 Prozent unterschiedlich zu einer Internetrecherche, denn hier trifft man auf reale Menschen´“ erklärt Erich Sammer, der im Rahmen der Messe einen Elternvortrag hielt.
Über 70 Aussteller
Nach der Fürstenfelder Bildungsmesse Anfang Oktober mit rund 60 Ausstellern bot nun die Hartberger Bildungs- und Berufsmesse reichlich Gelegenheit zur Orientierung. An zwei Tagen kamen knapp 2000 Besucher zu über 70 verschiedenen Ausstellern, wobei zentral im Eingangsbereich die 12 Schulen des Hartberger Bildungscampus, die in diesem Schuljahr zusammen 2.704 Schüler haben, positioniert waren. 20 weitere Schulen präsentierten ihr Angebot. Die Palette reichte von Klassikern wie Sport- und IT-Hauptschulen, Gymnasien, HLW, HAK bis hin zu exotischeren wie einer Mode- oder Tourismusschule.
Dazu stellten Firmen aus der Umgebung aus. Für sie fasste Josef Bauer von Grabner Stahl und Maschinenbau zusammen: „Wir unterstützen dieses Event immer wieder; wir suchen nach möglichen Lehrlingen und knüpfen Kontakte. Dabei stellen wir unseren Betrieb und die dort ausgeübten Berufe vor und zeigen, welche Möglichkeiten es gibt.“
Auch Wirtschaftskammer Hartberg-Fürstenfeld Regionalstellenobmann Christian Sommerbauer war begeistert: “Wir finden es wichtig, dass Jugendliche hier bei Betrieben Einblicke bekommen und in Lehrberufe schnuppern. Im Idealfall folgen berufspraktische Tage, die in ein Lehrverhältnis münden um regionale Fachkräfte auch in Zukunft sicherzustellen.“
Kein Job fürs Leben
Auch wenn die Auswahl vielleicht anfangs überfordert, sollte man sich Zeit lasen und letztlich "eine Entscheidung aus dem Bauch heraus treffen“, wie Sammer rät, aber zu bedenken gibt, dass es sich lediglich um eine erste Entscheidung handele. „Man kann immer noch einmal entscheiden, eine andere Schule, eine neue Lehre anfangen. Dazu muss man wissen, dass Studien zufolge etwa 80 Prozent derjenigen, die heute ins Arbeitsleben einsteigen, mindestens einmal in ihrer aktiven Zeit nicht nur die Firma, sondern gleich den ganzen Berufwechseln werden. Den einen Job fürs Leben gibt es kaum mehr“. Eltern sollten also geduldig sein, wenn nicht gleich alles entschieden ist.
Neues Verständnis von Arbeit
Zudem sollten sie die Jugendlichen in ihren Entscheidungen ernst nehmen und vielleicht auch gegen eigene Erwartungen in dem unterstützten, was diese wollen. "Berater, aber nicht Entscheider für die Jugendlichen sein", so Sammer, der zugleich das Vorurteil entkräftet, dass die heutigen Jugendlichen nicht arbeiten wollten oder gar faul seien.
„Jugendliche wollen nur einfach nicht mehr zu allen Bedingungen arbeiten sondern zu welchen, die auch für sie okay sind und das ist völlig berechtigt. Die neue work-life-balance besteht nicht mehr aus einem guten Leben und einer schlechten Arbeit, bei der die Zähne zusammengebissen werden und durchgehalten wird. Die modernen Arbeitnehmer sind mündiger geworden, lassen sich nicht mehr alles bieten und wollen auch eine Arbeit haben, in der sie gut arbeiten können. Damit sind sie dann auch motivierter. Wer unmotiviert ist, hat vielleicht einfach nur nicht das oder den gefunden, was oder auch wer ihn motivieren kann“, Erich Sammer, Coach, Trainer, Mediator, Vortragender im Bildungsbereich
Abschließend rät Sammer: "Am erfolgreichsten sind die, die wissen, was sie können und gerne tun und aus beiden Bereichen mehr machen."
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