Bezirk Hartberg-Fürstenfeld
Damit unsere Wälder klimafit bleiben

- "Dynamische Waldtypisierung" soll dazu beitragen, dass unsere Wälder auch in Zukunft gesund und ertragreich bleiben.
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Die Landwirtschaftskammer Steiermark bietet eine Ausbildung zum klimafitten Waldpfleger an.
HARTBERG-FÜRSTENFELD. Die heimischen Wälder auch in Zeiten des Klimawandels „fit“ zu halten, ist das erklärte Ziel der Ausbildung zum klimafitten Waldpfleger, die von der Forstlichen Ausbildungsstätte Pichl der Landwirtschaftskammer Steiermark angeboten wird (siehe Infokasten).
Fichte wird verschwinden
Zielgruppen der zweiwöchigen Ausbildung sind Hofübernehmer, Forstfacharbeiter, forstliche Dienstleister, interessierte Waldbesitzer sowie Maschinenring- und Waldverbandmitarbeiter. „Eine fachgerechte Waldpflege unterstützt wesentlich in der Anpassung der Wälder an die Klimaveränderung. Im Rahmen dieser Ausbildung werden, in Theorie und Praxis am Betrieb, Inhalte rund um die Waldpflege sowie der dynamischen Waldtypisierung umgesetzt“, so Harald Ofner, seit 1989 Forstreferent der Landwirtschaftskammer Steiermark für den Bezirk.

- Forstreferent Harald Ofner: "Nachbarschaftshilfe ist beim Borkenkäfer auch der beste Selbstschutz."
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Ziel der dynamischen Waldtypisierung ist es, die geeigneten Baumarten für die unterschiedlichen Standorte auszuwählen, um die forstliche Arbeit auch in Zukunft abzusichern. Seitens der Landwirtschaftskammer wurden mit modernsten wissenschaftlichen Methoden IT-gestützte Arbeitsunterlagen erstellt, die Anwendung in der forstlichen Bewirtschaftungs- und Beratungspraxis finden und gleichzeitig eine Fördervoraussetzung für Waldbesitzer darstellen. Zu „forstlichen Hoffnungsträgern“ zählen Baumarten wie die kalabrische Tanne, die Libanon-Zeder oder die Balkan-Eiche.
Eiche als Hoffnungsträger
„Einer unserer Hoffnungsträger ist und bleibt aber die Eiche, die sich als Tiefwurzler sowie durch ihren Blattaufbau mit einer Wachsschicht als besonders klimaresistent erweist und derzeit zum Beispiel auch in Kroatien zu finden ist“, so Ofner, der aber gleichzeitig den Eichen-Wildverbiss durch das Rehwild als Problem sieht.

- Das Schneebruchholz wurde rechtzeitig aufgearbeitet und abtransportiert.
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Die aktuelle Situation
Im Winter 2024 sind vorwiegend im Wechsel- und im Masenberggebiet rund 30.000 Festmeter Schneebruchholz angefallen. Diese potenziellen Brutstätten für den Borkenkäfer wurden aber rechtzeitig aufgearbeitet und abtransportiert.
Probleme bereiten zurzeit unter anderem die Tannentrieblaus, die aufgrund des milden Winters verstärkt auftritt, und das zunehmende Eschensterben.

- Der Borkenkäfer bedroht vor allem die heimischen Fichtenwälder.
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Generell macht der Borkenkäfer dem Experten heuer aufgrund der hohen Feuchtigkeit während der letzten Wochen etwas weniger Sorgen als in den vergangenen Jahren. Dazu Tipps von Harald Ofner: Schadholz in den Wintermonaten aufzuarbeiten, alte Käferlöcher großflächig ausschneiden und das Holz – zu derzeit durchaus akzeptablen Preisen – zu vermarkten. „Sinnvoll wäre es auch, dass sich Waldnachbarn gegenseitig unterstützen und auf Schadholz aufmerksam machen, den Nachbarschaftshilfe ist gleichzeitig auch der beste Selbstschutz“, ist Ofner überzeugt.
Am 19. August 2024 beginnt im Bezirk eine kostenlose zehntägige Ausbildung zum „klimafitten Waldpfleger“; Restplätze sind noch frei. Informationen bei Harald Ofner, Tel.: 0664/3910464 bzw. auf www.fastpichl.at
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