Landwirtschaft im Fokus
Die Lebensmittelversorgung ist gesichert
Kammerobmann Herbert Lebitsch sieht mit vorsichtigem Optimismus in das kommende Jahr 2024.
HARTBERG-FÜRSTENFELD. Im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld gibt es zurzeit rund 2.700 aktive Landwirte, rund 350 davon beschäftigen sich mit der Veredelung und dem Verkauf von Urprodukten.
Starke Eigenproduktion
„Und mindestens gleich viele sind im Bereich Handel mit Urprodukten, im wesentlichen sind das Eier, Kürbiskernöl, Frischobst und Frischgemüse tätig“, so Kammerobmann Herbert Lebitsch, der betont, dass im Fall einer großflächigen Katastrophe die Lebensmittelversorgung im Bezirk durch Eigenproduktion voll gewährleistet wäre. Trotz dieser positiven Nachrichten hat die heimische Landwirtschaft nicht nur Grund zur Freude.
Weniger im Börserl
„Natürlich sind wir mit unseren qualitativ hochwertigen Produkten auch vom Rückgang der Kaufkraft in der Bevölkerung betroffen“, ortet der Kammerobmann. Dieses Problem betrifft weniger die Ab Hof-Direktvermarkter, die sich großteils schon einen hohen Stammkundenanteil aufgebaut haben, sondern in erster Linie Bauernläden und auch die Bauernmärkte.
„Mit weniger Geld im Börserl haben auch der regionale und der gesundheitliche Faktor etwas an Bedeutung verloren“, bedauert Lebitsch, dass die Kunden wieder vermehrt zu Aktionswaren im Lebensmittelhandel greifen (müssen).
Bewusstseinsbildung
Und gegensteuern ist in diesem Fall schwierig. „Mit den Dumpingpreisen können wir nicht konkurrieren, wir müssen andere Wege finden“, so der Kammerobmann, der in erster Linie auf Bewusstseinsbildung und Überzeugungsarbeit setzt. Das beginnt bereits im Kindergarten- und im Volksschulalter und setzt sich bis zum direkten Kontakt zwischen Produzenten und Konsumenten fort. In diesem Zusammenhang spielt auch die Digitalisierung eine immer stärkere Rolle. „Mit den zunehmenden Online-Shops werden auch neue und vor allem jüngere Kundenschichten angesprochen.“
Positive Auswirkungen
Auch bei Festen und Vereinsveranstaltungen sowie in der Gastronomie ist ein zunehmender Trend zu regionalen Produkten zu registrieren. Wichtig wäre in diesem Zusammenhang eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung, die derzeit von vielen Betrieben schon als freiwilliges Marketinginstrument genutzt wird.
Für das Jahr 2024 zeigt sich Lebitsch vorsichtig optimistisch. „Die hohen Lohnabschlüsse und die damit verbundene Stärkung der Kaufkraft sollten sich auch auf die heimische Landwirtschaft positiv auswirken“, hofft der Kammerobmann.
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