In Altenmarkt ein Zentrum schaffen

Wie Bürgermeister Werner Gutzwar dem Plenum bei der jüngsten Sitzung des Fürstenfelder Gemeinderates schilderte, beabsichtigt die Stadt das inmitten des 2015 neu hinzugekommenen Ortsteiles Altenmarkt gelegene Dorfgasthaus "Zum Kirchenwirt" anzukaufen. Dieses war bis 2002 im Besitz der ehemaligen Kommune Altenmarkt und wurde damals um den Preis von 200.000 Euro verkauft. Nun will die Stadtgemeinde das Gebäude um 195.000 Euro in fünf Jahresraten zu je 39.000 Euro erstehen und zum Dorfmittelpunkt umbauen. Dafür soll das alte Gemeindehaus, in dem sich derzeit auch die Bürgerservicestelle befindet, über einen Makler veräußert werden.
Das Plenum untermauerte die Ankaufsabsicht der Liegenschaft unter der Voraussetzung, dass vorher noch rechtlich abgesichert wird, dass der Stadt keine Kosten aus zur Zeit nicht bekannten Privathaftungen entstehen, mit einem Mehrheitsbeschluss. Wie SPÖ-Gemeinderat Otmar Brandweiner bekundete, werde seine Fraktion erst nach Vorlage eines Konzeptes diesem Vorhaben zustimmen.

Dorfcharakter

"Primär geht es uns darum, den typischen Dorfcharakter - wie es ihn beispielsweise auch in Übersbach gibt - zu erhalten", begründete Gutzwar die Kaufabsicht. In das neu angedachte Zentrum soll die Bürgerservicestelle übersiedeln. Ebenso soll der Bauernmarkt, der jetzt Mittwochs geöffnet hat, mit erweiterten Öffnungszeiten darin Platz finden. Der Saal soll zu einem Gemeindesaal, den die Vereine nutzen können, umfunktioniert werden. Aus dem Dachgeschoss soll ein Jugendraum werden und auch der Bankomat, der am Amtsgebäude angebracht ist, soll die "Straßenseite zum Dorfwirt" wechseln. Auch die Gastronmie wird weiter verbleiben.

Sozialzuschuss

Beschlossen wurde auch die Weitergewährung des Sozialzuschusses der Stadtgemeinde, der von 28. Oktober bis einschließlich 21. Dezember 2015 beantragt werden kann. Die Richtlinien wurden nach den Werten des Vorjahres (Einkommensgrenzen: 1 Person je Haushalt 873 Euro monatlich, 2 Personen 1.308 Euro, je Kind + 135 Euro) festgesetzt. Die SPÖ kritisierte, dass der diesjährige Zuschuss nicht wie in den Vorjahren dem Index angepasst worden ist. in der städtischen Bücherei wurden die Entlehntarife für Erwachsene pro Buch von 50 Cent auf einen Euro angehoben, für Kinder bleiben die Sätze gleich, bei Jugendlichen gibt es eine Erhöhung um zehn Prozent. Kritik kam hier von Rot und Grün, laut ÖVP. sind die Büchereitarife allerdings seit Jahren nicht mehr angehoben worden.

Asyldebatte

An der Rolle Fürstenfelds in der aktuellen Asykrise erhitzten sich schließlich die Gemüter. Die FPÖ wollte einen jedoch von den anderen Parteien abgelehnten Dringlichkeitsantrag zur Mobilmachung beim Land seitens der Stadt gegen das Durchgriffsrecht des Bundes bei der Unterbringung von Asylwerbern einbringen. Die SPÖ versuchte in einer Dringlichkeit geltend zu machen, dass Fürstenfeld nach einer Partnerstadt in Syrien Ausschau halten soll. Auch dieses Ansinnen wurde von den übrigen Mandataren abgewiesen. "Österreich kann nicht ungebremst Flüchtlinge aufnehmen und ist nur bis zu einem gewissen Grad belastbar. Ich persönlich befürworte das Durchgriffsrecht, weil es zu mehr Gerechtigkeit bei der Aufteilung in der Unterbringung sorgt", führte Gutzwar aus, dass Hartberg-Fürstenfeld mit derzeit 750 aufgenommenen Flüchtlingen weit über der Quote anderer steirischer Bezirke liegt.

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