Bezirk Hartberg/Fürstenfeld
Natur im Bezirk lockt mit Vielfalt
Bei einem regionalen Ausflug kann man viele Naturwunder bestaunen. Etliche sind besonders geschützt.
BEZIRK HARTBERG/FÜRSTENFELD. Ein alter Baum wie die 1.000 jährige Eiche in Bierbaum bei Bad Blumau mit mächtiger Krone, ausladenden Ästen, so dick der Stamm, dass man ihn zu zweit nicht mehr umgreifen kann, der die Würde der Jahrhunderte, die er schon erlebt hat, ausstrahlt.
Ein kleiner Schmetterling, z.B. der Wiesenknopf-Ameisenbläuling (den es in hell und dunkel gibt), der als Nahrungsquelle auf eine bestimmte Pflanze angewiesen ist (den Großen Wiesenknopf, der dem Bläuling als Nahrungspflanze für die Raupen und Nektarquelle für die erwachsenen Falter dient), ein geschützter Vogel, den man nur in bestimmten Gebieten antreffen kann, wie die Zwergrohrdommel im Hartberger Gmoos. Was ihnen gemeinsam ist? Dass man sie einfach bei einem Spaziergang im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld finden kann, und dass sie unter besonderem Schutz stehen.
Naturdenkmäler
Wer bezirksweit unterwegs ist, wird sicher einmal auf ein "Naturdenkmal" treffen. Dies sind laut Steiermärkischem Naturschutzgesetz §11 „geschützte Einzelschöpfungen, vor allem besondere Bäume, aber auch Wasserfälle , Klammen, Schluchten, Gletscherspuren.“ Einen Naturdenkmal-Baum trifft man jedenfalls eher oft.
Meist sind dies beeindruckende Baumriesen, die mit meterdicken Stämmen schon Jahrhunderte alt sind und in ihren Schatten mehr Geschichte erlebt haben als die meisten Menschen in ihrem Leben. Ihrem Flair kann sich kaum jemand entziehen.
Besonderer Schutz
Zwei hauptamtliche Schutzbeauftragte gibt es im Bezirk, Emanuel Trummer-Fink für die Europaschutzgebiete und die Bezirksnaturschutzbeauftragte Elisabeth Pölzler-Schalk. Beiden gemeinsam ist, dass sie Natur lieben und den Menschen an sich als Teil der Natur wahrnehmen.
„Zusammen sind wir so eine Art Familie und sollten die Natur auch so behandeln“, gibt Pölzler Schalk zu bedenken. Und Trummer-Fink ergänzt: „Prinzipiell sollte man sich so wie sonst auch verhalten. Überall mit Bedacht auf die Natur auftreten, d.h. auf den Wegen bleiben, nicht mit dem Auto überall hinfahren, Hunde nicht freilaufen lassen“ .
Highlights mit europaweiter Bedeutung
„Das Besondere am Bezirk ist, dass er durch die Randlage der Alpen und den gleichzeitigen Übergang zur pannonischen Tiefebene sehr vielfältig gestaltet ist. Wir haben mit der Lafnitz einen Tieflandfluss, aber mit der Feistritz und dem Oberlauf der Lafnitz auch Alpenflüsse, dazu Berge bis 1750 m über Seehöhe, Hügelland sowie Tieflandflächen. Also viele verschiedenen Naturräume mit vielen verschiedenen darin lebenden Arten“, so Trummer-Fink. Fragt man die Beiden nach einem Ausflugtipp, geben sich beide eher zurückhaltend, gleichwohl sie neben aller Verwaltungsaufgaben selbst immer wieder unterwegs sind, um ihre Schutzgebiete in Augenschein zu nehmen. „Natürlich sind sie alle Gebiete im Internet unter dem Land Steiermark zu recherchieren (Naturschutzgebiete Steiermark und Europaschutzgebiete Steiermark) und in natura frei betretbar, aber wenn man nun eines besonders empfiehlt und dann kommen da sehr viele Besucher, so stören sie das Gleichgewicht der Natur, entfernen etwa seltene Pflanzen oder verschrecken geschützte Tiere“, zeigt sich Pölzler-Schalk besorgt. Trummer-Fink lässt sich aber doch zwei must have seens entlocken: „Die HighlightgebieteLafnitztal und Herbersteinklamm sind österreich- bzw. auch europaweit bedeutend.“
Naturerleben im Kleinen
Doch Naturerleben kann auch im Kleinen anfangen „Einfach etwas mehr Naturnähe zulassen, den Garten nicht perfekt trimmen, sondern ein paar Schmetterlingsblumen stehen lassen“, rät Pölzler Schalk, und Trummer-Fink ergänzt: „“Sich einfach einmal Zeit nehmen und in eine artenreiche Wiese hineinsetzen und beobachten. Welche Vernetzungen es gibt, welche Art von welcher abhängig ist und wie alles zusammenspielt und wie viel kleine Wunder es zu bestaunen gibt.“
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