St. Johann in der Haide
Ziel ist es, den Biber in den Griff zu kriegen
Die immer größer werdenden Biberpopulationen verursachen in St. Johann in der Haide enorme Schäden für Landwirte, Grundbesitzer und die Gemeinde. Nun wurden erste Präventionsmaßnahmen besprochen.
ST. JOHANN IN DER HAIDE. „Wir haben nicht nur enorme Schäden für unsere Landwirte und Grundbesitzer, sondern auch Kosten von rund 30.000 Euro pro Jahr für die Gemeinde“, so der Bürgermeister von St. Johann in der Haide Günter Müller, wenn er auf die Biberproblematik in seiner Gemeinde angesprochen wird.
Verluste bis 40 Prozent
Die immer größer werdenden Biberpopulationen in St. Johann in der Haide – vor allem am Lobenbach in Unterlungitz und an der Lafnitz – führen immer öfter zu Verklausungen und Überschwemmungen. Die Folgen: Überflutungen von wertvollen Ackerflächen, große Schäden und Verluste für die Landwirte und kostenintensive Sanierungsmaßnahmen. „Mein Ernteverlust auf einem der betroffenen Maisäcker am Lobenbach hat im Vorjahr rund 40 Prozent betragen“, so Günter Zaunschirm aus Unterlungitz, einer der betroffenen Landwirte.
Lösung für Biberprolematik
Ziel der Gemeinde ist es, gemeinsam mit den Experten des Landes Steiermark nachhaltige Lösungen für die Biberproblematik zu finden. Einer ersten Besprechung im Gemeindeamt folgte nun ein Lokalaugenschein direkt am Lobenbach, an dem neben zahlreichen Grundeigentümern und Landwirten auch Bgm. Günter Müller, Ortsvorsteher Christoph Miksch, Elisabeth Huber und Lorenz Gunczy vom Institut für Tierökologie und Naturraumplanung sowie der Bezirksleiter der Berg- und Naturwacht Alfred Ertl teilnahmen.
Erste konkrete Maßnahmen
Dabei wurden nicht nur zahlreiche der betroffenen Stellen besichtigt, sondern auch Möglichkeiten ausgelotet, wie die Grundeigentümer und Landwirte bei ihren Bemühungen, Grund und Boden zu schützen, unterstützt werden können.
Und es gibt gleich erste konkrete Ergebnisse: Bei den größeren Dämmen sollen Drainagen gelegt werden, die das Wasser absenken und damit die Überschwemmungen reduzieren. An besonders sensiblen Stellen sollen Fixzäune und Elektrozäune errichtet werden. Die Umsetzung wird in den nächsten Monaten erfolgen, beim Land wird um Förderung für die Maßnahmen angesucht. Von der Landesregierung wurden im vergangenen Herbst insgesamt 50.000 Euro für die Förderung von Präventionsmaßnahmen freigegeben.
Josef Jeitler, einer der betroffenen Grundeigentümer, dazu: „Jeder, und natürlich auch der Biber, soll seinen Platz zum Leben haben, aber die Schäden gehören ganz einfach abgegolten.“
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