Selbst ist die Frau
„Wenn mich etwas stört, muss ich es selbst anpacken!“

FRAUENPOWER PUR im Haus der Frauen – erfolgreiche Frauen berichteten über Stolpersteine und Anker: Christa Weißenbacher, GPA; Waltraud Schwammer, Bürgermeisterin; Evelyn Handler, SecDec; Claudia Gigler, Moderation; Lena Jäger, Initiatorin Frauenvolksbegehren und Anna Pfleger, Leiterin Haus der Frauen (v.l.n.r.). | Foto: Haus der Frauen
  • FRAUENPOWER PUR im Haus der Frauen – erfolgreiche Frauen berichteten über Stolpersteine und Anker: Christa Weißenbacher, GPA; Waltraud Schwammer, Bürgermeisterin; Evelyn Handler, SecDec; Claudia Gigler, Moderation; Lena Jäger, Initiatorin Frauenvolksbegehren und Anna Pfleger, Leiterin Haus der Frauen (v.l.n.r.).
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„Wenn Not am Mann ist und für eine führende Position keiner da, erst dann wird überlegt – ... das könnte eventuell doch auch eine Frau machen ...“, so Bürgermeisterin Waltraud Schwammer beim Frauenfrühstück im Haus der Frauen – Bildung Spiritualität Auszeit in St. Johann bei Herberstein, das in Kooperation von Frau in der Wirtschaft Hartberg-Fürstenfeld veranstaltet wurde. Waltraud Schwammer war beim Amtsantritt 2005 die erste Bürgermeisterin im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld, mittlerweile sind es zwei Bürgermeisterinnen. Neben ihr sprachen und diskutierten Lena Jäger, Initiatorin des Frauenvolksbegehrens, Evelyn Handler, Vorsitzende von Frau in der Wirtschaft und selbst Unternehmerin, Christa Weißenbacher, Regionalsekretärin der GPA – meine Gewerkschaft und Anna Pfleger, Leiterin vom Haus der Frauen über Stolpersteine, Führungsstile und wichtige Anker für ihre Arbeit als Frau in der Führungsrolle.
Zum Thema Stolpersteine meinte Bgm. Schwammer, dass es in der Politik Personen gibt, die einem gezielt schaden wollen. Nichts desto trotz darf Politik nicht nur Männersache sein. Besonders stolz ist sie, dass es 2022 erstmals die Initiative „Girls in Politics“ gibt und sich bei ihr bereits 10 Mädchen angemeldet haben, um einen Tag mit ihr als Bürgermeisterin zu verbringen. Evelyn Handler von Frau in der Wirtschaft und Geschäftsinhaberin der Firma SecDec, Security und Detektei ist auch in die Führungsrolle „geschlittert“. Erst als Mitarbeiterin einer Vorarlberger Firma in der Oststeiermark tätig, hat sie sich später selbstständig gemacht. Mittlerweile führt sie 270 Mitarbeiter*innen, ist im Bundesausschuss und Sprecherin für die steirischen Bewachungs-Unternehmen und setzt sich als Vorsitzende von Frau in der Wirtschaft Hartberg-Fürstenfeld für die Unternehmerinnen im Bezirk ein.
Sie möchte die Damen vor allem motivieren, „sich nicht gleich ins Bockshorn jagen zu lassen.“ Denn: „Wenn ich etwas wirklich möchte, dann kriege ich das auch - ich darf nur nicht aufgeben.“ Christa Weißenbacher von der Gewerkschaft meinte, sie habe immer alles angepackt, was sich ihr in den Weg gestellt hat und mit entsprechender Weiterbildung und Ermutigung kann man sehr, sehr viel erreichen. Lena Jäger outete sich als streng feministisch erzogen und so war es für sie schon als 8jährige selbstverständlich, Missstände in der Klasse direkt beim Direktor anzuprangern und ihn in die Klasse zu holen. Sie wurde so erzogen, dass „... wenn mich etwas stört, muss ich es selbst anpacken.“ Für sie ist es an der Zeit, dass Frauen sich zusammentun und jüngere Frauen motivieren. Es muss immer eine Erste geben! Außerdem ist es besonders wichtig, Frauen auch in den Medien in tragenden Führungsrollen wiederzufinden. Zum Thema Kirche meinte sie, sie wünschte sich sehr, dass die Kirche stark bleibt, aber die Kirche MUSS jetzt Schritte setzen zur Geschlechtergerechtigkeit. Anna Pfleger ist überzeugt, dass kirchliche Menschen auch in die Politik gehören. Sie selbst engagiert sich vor allem bei Flüchtlingen und in der Gemeindepolitik. Aus der Kirche austreten ist für sie momentan keine Option, viel lieber engagiert sie sich und kämpft dafür, dass Frauen priesterlich wirken können.
Gemeinsam war allen Expertinnen, dass sie intakte Familien und verlässliche Partner*innen an ihrer Seite haben – für alle eine Quelle der Unterstützung und des Zutrauens. Mehr als die Hälfte der erfolgreichen Frauen nannten außerdem ihren Glauben und ihre Spiritualität als Anker und wichtige Säule für ihr Leben. Auch laufende Fortbildungen sind für sie unerlässlich.
Hilfreiche Tipps der Frauen: „Mit einer Erziehung, die auf Ermutigung basiert, ist viel erreichbar.“, Christa Weißenbacher. „Du kannst immer etwas verändern – im Kleinen UND im Großen. Besonders wichtig finde ich es, im eigenen Umfeld Mädchen zu stärken.“, Lena Jäger. Entsprechendes Training in einem geschützten Raum für bestimmte Situationen und die Unterstützung anderer sind auf jeden Fall immer hilfreich für mehr Frauen an der Spitze.
Die Anwesenden konnten wertvolle Anregungen mit nach Hause nehmen und bewerteten den Stammtisch als sehr inspirierend, erfrischend und ermutigend.
Veranstaltungstipp für eine Weiterbildung: Frauen*Akademie23 „Mut zur Macht.“: www.hausderfrauen.at, siehe Frauen*Akademie. Women only.

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