In Pöllau
"Annas Garage" vernetzte Jugendliche und Unternehmen

Ein strahlender Sonnenaufgang begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops "Annas Garage" im malerischen Schloss Pöllau in der Oststeiermark. Hinter den historischen Mauern dieses beeindruckenden Gebäudes versprach der Workshop nicht nur eine Reise in die Welt der Innovation, sondern auch einen Brückenschlag zwischen Jugendlichen und Unternehmen.

PÖLLAU. Die Idee von "Annas Garage" ist so einzigartig wie der Ort, an dem sie dieser Tage zum Leben erwachte. Hinter dem Konzept steht der Wunsch, respektvolle Kommunikation zwischen jungen Menschen und Unternehmen zu fördern. Hier sollen Teams von Jugendlichen innovative Lösungen für die Fragen von Unternehmen entwickeln - ein Ansatz, der nicht nur kreative Energie freisetzt, sondern auch den Weg für die Zukunft ebnen soll.

Ein Team des Borg Birkfeld.  | Foto: Jeitler
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Jugendliche Denkwelt kennenlernen

Matthias Willingshofer von der Willingshofer Gesmbh in Gasen, einem Spezialisten für Sondermaschinen, brachte die Motivation seines Unternehmens, bei „Annas Garage“ mitzumachen, so auf den Punkt: "Wir wollten innovative Idee für unseren Messestand finden", mit dem Grundgedanken, dass "gleichaltrige Personen altersgerechte Lösungen finden“ könnten. Doch es geht nicht nur um ausgeklügelte Messeauftritte. Der eigentliche Clou liegt darin, dass die Jugendlichen, so Willingshofer, "in eine komplett andere Richtung denken als wir Erwachsene."

Julia Kriegel vom Technikcenter Rosel in Birkfeld teilte die Begeisterung und betonte, wie wichtig es sei, die Zugänge und Denkweisen der Jugendlichen „in unser tägliches Leben zu integrieren." Sie war überrascht von der Vielfalt der Ideen, die die Jugendlichen hervorbrachten, und beschrieb den Workshop als eine Reise, die zwar anstrengend begann, aber zu beeindruckenden Ergebnissen führte.

Mathias Willingshofer, Sondermaschinenbau Willingshofer in Gasen | Foto: Jeitler
  • Mathias Willingshofer, Sondermaschinenbau Willingshofer in Gasen
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Eine der fesselnden Geschichten, die das Herz des Workshops repräsentiert, stammt von Harald Zisser und Daniel Pfeifer von Zach Kaindorf und Pöllau. Pfeifer erklärte, dass man vom Konzept und der Idee, mit Jugendlichen zu arbeiten, angezogen wurden."Es war sehr interessant für uns zu sehen, wie Jugendliche denken und uns als Firma präsentieren."

Die Lehrlinge Jonas (Elektrotechnik) und Felix (Installateur) fügten hinzu, dass die Schülerinnen und Schüler mit vielen Fragen auf sie zugekommen waren, sie über ihren Alltag erzählten und dass die Jugendlichen in der Fragestellung von Zach sogar ganze Hausinstallationen simulierten: „Heizkörper, Solaranlage, Elektrik - alles, was zum Heizen ist.", wurden beim Prototypen berücksichtigt.

Das Team von Zach Gebäude- und Sicherheitstechnik Kaindorf und Pöllau, v.l.n.r. Elektrotechnik-Lehrling Jonas, Geschäftsführer Gerald Zisser, Installateur-Lehrling Felix und Daniel Pfeifer. | Foto: Jeitler
  • Das Team von Zach Gebäude- und Sicherheitstechnik Kaindorf und Pöllau, v.l.n.r. Elektrotechnik-Lehrling Jonas, Geschäftsführer Gerald Zisser, Installateur-Lehrling Felix und Daniel Pfeifer.
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Auf Lehrlingssuche

Ein freudiges Lächeln huschte über Harald Zissers Gesicht, als er sagte: „Wir sind stets auf der Suche nach Lehrlingen.“ Lehrling Jonas ergänzte: „Am ersten Tag hätte man nicht gedacht, wie das jetzt entsteht, und als wir heute am zweiten Tag hergekommen sind, waren dann schon die ganzen Modelle da.“

Alle Modell und Prototypen, die im Laufe der beiden Tage in "Annas Garage" entstanden, waren nicht nur technisch ausgeklügelt, sondern auch Manifestationen von Kreativität und Zusammenarbeit. Das Technikcenter Rosel etwa präsentierte stolz einen Prototypen, den die Jugendlichen für ein Fest bebaut hatten, das die Gäste in verschiedene elektrotechnische Welten entführen soll. Julia Kriegel erklärte lebhaft: "Man kann Steckdosen anschließen und testen, ob alles funktioniert, oder bei einer Kochvorführung gleich aktiv sehen, wie die Geräte funktionieren."

Julia Kringl vom Technikcenter Rosel in Birkfeld. | Foto: Jeitler
  • Julia Kringl vom Technikcenter Rosel in Birkfeld.
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Möglichkeiten offen halten

Neben den Polytechnischen Schulen aus Birkfeld, Pöllau und Hartberg beteiligte sich auch das BORG Birkfeld. Michael Krenn-Gugl, Direktor des Borg Birkfeld erklärte die Teilnahme am Workshop so: "Das primäre Ziel unserer Schülerinnen und Schüler ist natürlich die Reifeprüfung. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten, beziehungsweise nach der Reifeprüfung die Möglichkeit, eine Lehre zu beginnen."

Michael Krenn-Gugl ist Direktor am Borg Birkfeld.  | Foto: Jeitler
  • Michael Krenn-Gugl ist Direktor am Borg Birkfeld.
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Brücken bauen

Inmitten all dieser begeisterten Stimmen befanden sich auch Vera Baumgartner von der Regionalentwicklung Oststeiermark und Otto Rath, seines Zeichens Erfinder von „Annas Garage“ und erfahrener Unternehmensberater.

Gefragt danach, wie er auf „Annas Garage“ gekommen war, erklärte Rath:

„Weil wir festgestellt haben, dass es schon einiges an Formaten gibt, wo junge Menschen und Unternehmen zusammengebracht werden, die sehr informationslastig sind. Da wäre es besser, wenn alle gemeinsam etwas mit Werkstoffen tun würden, gemeinsam etwas bauen würden.“
Otto Rath, Erfinder von "Annas Garage"

Die Möglichkeit, sich besser kennenzulernen, war für Vera Baumgartner von zentraler Bedeutung, gerade auch für Mädchen: „Für uns ist es wichtig, dass wir jungen Mädchen die Metall- und Technikbranche näherbringen und auch motivieren, dass es in Metall und Technik auch super Jobs gibt.“

Vera Baumgartner von der Regionalentwicklung Oststeiermark und Otto Rath, Erfinder von "Annas Garage" | Foto: Jeitler
  • Vera Baumgartner von der Regionalentwicklung Oststeiermark und Otto Rath, Erfinder von "Annas Garage"
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Was macht "Annas Garage" so besonders?

Otto Rath bringt es auf den Punkt: „Die Methode, mit der wir arbeiten, ist, dass das Unternehmen eine konkrete, für sie relevante Frage stellt und daran arbeiten dann die Schülerinnen und Schüler.“

Der Workshop diene nicht nur als Katalysator für innovative Ideen, sondern schaffe eine einzigartige Verbindung zwischen den Denkwelten der Jugendlichen und den Anforderungen der Unternehmen. „Die Unternehmen lernen die Jugendlichen besser kennen, wenn sie ihnen beim tatsächlichen Tun beobachten können“, betonte Rath. „Und die Schülerinnen und Schüler lernen die Unternehmen besser kennen, weil sie sich mit Fragestellungen der Unternehmen beschäftigen.“

Jugendliches Denken verstehen

In einer Region, in der die Suche nach Fachkräften eine Herausforderung ist, geht es nicht nur darum, den Jugendlichen neue Perspektiven zu eröffnen. Es geht auch darum, dass Unternehmen die Denkweise der Jungen verstehen lernen.

Vera Baumgartner fügte hinzu: „Die Schülerinnen und Schüler im jungen Alter haben vielleicht ganz neue, vielleicht auch ganz wilde Ideen. Die Unternehmen bekommen diese Ideen präsentiert, und können diese dann auch für sich weiterentwickeln. “

Neue Formate für die Oststeiermark

Mit einem Blick in die Zukunft betonte Vera Baumgartner abschließend:

„Für uns, die Regionalentwicklung Oststeiermark, ist es wichtig, dass wir neue Formate in die Oststeiermark bekommen. Neue Formate für die Unternehmen, aber auch für die Schulen. Dadurch wird das Netzwerk einfach intensiver ausgebaut.“

So schloss sich der Kreis im Schloss Pöllau - ein Ort, der nicht nur Zeuge von Geschichte ist, sondern auch eine Plattform für die Zukunft bietet. "Annas Garage" erwies sich als ein kreativer Schmelztiegel, in dem Jugendliche nicht nur Technik erforschten, sondern auch ihre eigenen Fähigkeiten und Ideen entfalten

Die Schülerinnen und Schüler werkelten eifrig in "Annas Garage" in Pöllau | Foto: Jeitler
  • Die Schülerinnen und Schüler werkelten eifrig in "Annas Garage" in Pöllau
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