Die Wirtschaft wächst zu gering

Auch in der Industrie sind wichtige Arbeitsplätze für den Großraum Fürstenfeld verloren gegangen. | Foto: bilderbox.com
  • Auch in der Industrie sind wichtige Arbeitsplätze für den Großraum Fürstenfeld verloren gegangen.
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Auf dem Arbeitsmarkt gibt es keine Entspannung. Die Wirtschaft wächst zu gering, um den Andrang an Arbeitskräften auf den Arbeitsmarkt auszugleichen“ umschreibt Elisabeth Szammer, Leiterin des Arbeitsmarktservice Fürstenfeld (AMS) die derzeitige Arbeitsmarktlage in der Region.
Die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen kletterte im Oktober um satte 26,4 Prozent im Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 684 vorgemerkte Personen. Damit hat sich der
Trend der vergangenen Monate fortgesetzt. Der hohe Stand der Arbeitslosigkeit resultiert vor allem aus den Personalreduktionen im industriellen Fertigungsbereich, die es in der Region im Vorjahr gab und die noch lange nachwirken.
Momentan seien nicht die neu arbeitslos gewordenen Personen der Kern des Problems, sondern die bereits seit einiger Zeit von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen, denen Szammer ihr Augenmerk schenken möchte.
Vor allem die Gruppe der Arbeitslosen über 50 Jahre stelle dabei eine große Herausforderung dar.

Ältere mit großen Vorteilen
Im AMS Fürstenfeld will man Unternehmen daher auf die Vorzüge dieser Altersgruppe im Besonderen aufmerksam machen. Ältere Beschäftigte punkten mit Erfahrung und Loyalität bei ihren Dienstgebern. In vielen Branchen zählt auch Erfahrung in der Kundenorientierung. Jeder vierte ältere Arbeitslose habe gesundheitliche Probleme, spricht Szammer davon, dass es auch für diese Personen spezielle Programme gibt.
Mit einem eigenen 50+ Förderpaket werden auch noch 2015 zusätzliche Budgetmittel in Förderungen wie beispielsweise Eingliederungsbeihilfen (Lohnkostenzuschüsse) für neu begründete Dienstverhältnisse . Bei der Neueinstellung von Arbeitslosen Personen über 50, die ein halbes Jahr lang vergeblich einen Job gesucht haben, übernimmt das AMS in den ersten Monaten einen Großteil der Lohn- und Lohnnebenkosten. Auch zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten in Gemeinnützigen Beschäftigungsprojekten werden angeboten.

Faktor Qualifikation
Die Arbeitslosenzahlen zeigen, dass die Arbeitslosigkeit unter jenen Personen, die nur Pflichtschulabschluss (also Volks- und Hauptschule) haben, immer weiter ansteigt. Eine entsprechende Qualifikation wird bei der Jobsuche immer wichtiger. Für Menschen mit maximal Pflichtschulabschluss bleiben meist nur Hilfsarbeitertätigkeiten übrig. Diese Jobs sind zurzeit am Arbeitsmarkt nicht in ausreichender Anzahl vorhanden. In diesem Segment sei ein gewisser Verdrängungswettbewerb durch Arbeitskräfte aus den benachbarten EU-Ländern spürbar, so Szammer.
Anlass zur Hoffnung gebe aber die Entwicklung bei den unter 25-jährigen. Die Arbeitslosigkeit sinkt zwar nicht – diese Gruppe sei aber die einzige, bei der man von einer stabilen Lage reden könne.
Am Stellenmarkt stellt Szammer nach Monaten wieder eine etwas stärkere Nachfrage fest. Zahlreiche Stellen konnten vor allem in der Gastronomie und im Bereich sonstiger Dienstleistungen im letzten Monat sehr rasch besetzt werden. Aber die Angebote reichen nicht aus, um eine Rückgang der Arbeitslosigkeit zu bewirken.
In den nächsten Wochen und Wintermonaten ist saisonbedingt mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosenzahl zu rechnen. Die Baubranche (Bauhaupt- und Baunebengewerbe) wird witterungsbedingt ihre Mitarbeiter für einige Wochen oder sogar Monate freistellen.

Ausblick auf 2015
Laut Wirtschaftsforschern und Arbeitsmarktexperten, wird es zwar zu einem Beschäftigungszuwachs kommen, aber durch das verhaltene Wirtschaftsklima fällt die Nachfrage nach Arbeitskräften zu gering aus, um die Arbeitslosigkeit nicht noch weiter steigen zu lassen. "Auch 2015 ist mit keinem Rückgang der Arbeitslosigkeit zu rechnen", meint Elisabeth Szammer.

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