Speicherteiche als Alternative für die Landwirtschaft

Machten sich ein Bild von der Situation: LAbg. Hubert Lang, LR Johann Seitinger und Kammerobmann Johann Reisinger (v.l.). | Foto: KK
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38 Liter pro Quadratmeter. So wenig hat es laut der meteorologischen Station Hartberg im Zeitraum zwischen 1. Jänner und 1. April 2017 im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld geregnet. In Fürstenfeld sah es ein bisschen besser aus. Seit November 2016 hat es in den vergangenen Monaten 57 Liter geregnet. "Viel zu wenig für die Vegetation der heimischen Landwirtschaft", so Landwirtschaftskammerobmann Johann Reisinger besorgt.
Zum Vergleich: im Vorjahr regnete es im gleichen Zeitraum 155 Liter pro Quadratmeter. "Das ist viereinhalb mal weniger als 2016. Eine mittlere Katastrophe", stellt Reisinger fest. Auch der vereinzelte Regen in den vergangenen Tage hat die Situation der Bauern im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld nicht entschärfen können. Im Raum Hartberg konnten erst vier Liter Regen verzeichnet werden. Berechtigt also, dass bei vielen die Angst umgeht.

Rechnen mit Ernteeinbußen

Beim Wintergetreide würden sich die Schäden noch in Grenzen halten. Vor allem in Südlagen des Grünlandes seien, so Reisinger, bereits erste Trockenschäden zu verzeichnen. Schon jetzt steht fest: beim ersten Schnitt im Mai wird es zu Ernteeinbußen kommen.

Erste Frostschäden

Das warme Wetter hat auch den Borkenkäferflug begünstigt. "Wenn die Käfertätigkeit bereits im April beginnt, gibt es drei Populationen dieses Jahr und es kommt zur Borkenkäferkatastrophe im Herbst."
Die überdurchschnittlich warmen Temperaturen wirken sich auch im Weinbau aus. Wenig Auswirkungen hat die Trockenheit noch auf den regionalen Weinbau. "Der Austrieb heuer hat zwar 14 Tage früher begonnen, aber noch ist nichts zu befürchten", weiß Kammerobmann-Stv. und Weinbauer Herbert Lebitsch. Zum Verhängnis wurde der verfrühte Vegetationsbeginn allerdings den Kirschkulturen im Feistritztal. Dort gibt es bereits erste Frostschäden. Die Entwicklung in den nächsten Tagen sei entscheidend. Denn Hagel- oder auch Frostgefahr bestehe weiterhin.

Kommende Tage entscheiden

"Wir brauchen in den nächsten Tagen mindestens 15 Liter Regen, sonst sind massive Ernteschäden die Folge", so Lebitsch. "Die Bauern haben Angst, dass es ihnen so ergeht wie im letzten Jahr. Denn wenn Ende April wieder der Starkfrost einsetzt, hilft auch der Regen nichts. Die Blüten fallen ohne Knospenbildung ab. Zwei Ernteausfälle hintereinander bedeuten den Todesstoß für unsere Obstwirtschaft. Da helfen auch keine Ausgleichszahlungen", verdeutlicht Reisinger die prekäre Situation. Auch die Beerenkulturen wären ohne Bewässerung bereits kaputt.

Speicherteiche zur Bewässerung

Reisinger setzt sich daher für ein neues Bewässerungskonzept im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld ein. Die Idee: Durch eine gezielte Wasserentnahme aus der Feistritz und Nebenflüssen soll die Wasserbereitstellung in Trockenperioden durch Speicherteiche gewährleistet werden. Bei der Steirischen Fluss-Enquete am 8. und 9. Juni in Herberstein soll ein ausführliches Konzept zum Wassermanagement für die mittlere und untere Flusslandschaft der Feistritz erarbeitet werden.

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