Tourismus: Böhmer nahm den Hut

Misstrauensantrag zuvorgekommen; Vorsitzender des Tourismusverbandes Hartberg zurückgetreten.
Paukenschlag im Tourismusverband Hartberg. Am Donnerstag, 5. Mai hat der Vorsitzende des Tourismusverbandes Hartberg, Landtagsabgeordneter und Vizebürgermeister Wolfgang Böhmer, seine Funktion zurückgelegt.
„Da das Verhältnis zu einigen Kommissionsmitgliedern für mich nicht mehr in Ordnung ist, halte ich eine weitere Arbeit in diesem Gremium für mich nicht mehr zielführend. Wenn Misstrauen geschürt wird, ist die Basis für eine vernünftige, ertragreiche Kommunikation zerstört“, so Böhmer zu den Gründen.
Chronologie der Ereignisse
Dem voraus gingam 20. April mittels eingeschriebenen Briefs eine dringliche Anfrage an Böhmer, unterzeichnet von Tourismusverband-Kommissionsmitgliedern und Wirtschaftstreibenden. Auszug aus dem Inhalt: Es gilt die Kooperation Tourismusverband und Stadtmarketing schnellstmöglich umzusetzen, wir erwarten ein lösungsorientiertes und strukturiertes Handeln. Im Rahmen einer außerordentlichen Sitzung sollte u. a. beantwortet werden, wann der Vertrag unterzeichnet wird. Am 28. April wurden diese Fragen mit einem Mitglied der Kommission besprochen, am 3. Mai dann ein Mail dieses Kommissionsmitgliedes an Böhmer, in dem es wörtlich heißt: „Wir sind sehr verärgert über dein Verhalten und denken bereits über einen Misstrauensantrag nach.“ Gefordert wurde eine Kommissionssitzung am 10. Mai.
Hausaufgaben erfüllt
Böhmer versuchte in seiner Antwort vom 4. Mai noch „Unruhen“ aus dem Weg zu räumen und verwies auf die planmäßige Vorgangsweise mit der Stadtgemeinde. Der Vertrag sei nahezu fertig, spätester Zeitpunkt für die Unterzeichnung sei, wie im Protokoll der Kommission von 30. März vermerkt, Anfang Juli. Spätestens Anfang September könne die Steuergruppe mit einem neuen Tourismuskoordinator die Arbeit aufnehmen.
Nach einer „Nacht des Überlegens und Nachdenkens“ dann der Entschluss, die Funktion als Obmann des Tourismusverbandes niederzulegen. „Ich bin nicht mehr bereit, auf ‚Reaktionen‘ und Ergebnisse von Gesprächen, die außerhalb von Kommissionssitzungen stattfinden, zu reagieren bzw. mir vorwerfen zu lassen, ich informiere nicht und agiere zu langsam! Derartige Unterstellungen möchte ich nicht dokumentieren, jedoch jenen, die ‚Lobbying für ?... betreiben‘ den Tipp geben: Besser ist es allemal, man setzt sich in der TV-Kommission ein und erfüllt dort sein Mandat bzw. vertritt seine Interessensgruppe.