Christian Sommerbauer im Gespräch
Wirtschaft von der Pike auf gelernt
Seit 1. Oktober WK-Regionalstellenobmann: Christian Sommerbauer im Exklusiv-Gespräch mit MeinBezirk.at
"Multitasking" trifft auf WK-Regionalstellenobmann Christian Sommerbauer zu. Der Gärtnermeister aus Altenmarkt ist Unternehmer, als Fürstenfelder Finanzstadtrat kommunalpolitisch engagiert, zweifacher Familienvater und sportbegeistert. "Wirtschaft" hat er von der Pike auf gelernt, als Netzwerker vertritt er die Interessen der Unternehmerschaft. Mit MeinBezirk.at sprach er im Interview darüber, was es für einen prosperierenden Wirtschaftsstandort braucht.
Christian Sommerbauer im Gespräch
- An welchen Schrauben muss gedreht werden, um den Bezirk weiter zu entwickeln?
Christian Sommerbauer: Wesentliche Basis für die Absicherung und Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandorts ist eine zukunftsorientierte Infrastruktur. Dazu zählen der Ausbau der Bahn mit direkter Anbindung der Städte Hartberg und Fürstenfeld an den Ballungsraum Graz sowie der flächendeckende Glasfasernetzausbau. Zusätzliche Dynamik wird die Fürstenfelder Schnell-straße S7 bringen.
- Von hoher Brisanz ist der Arbeitskräftemangel. Wie kann die Personalsituation verbessert werden?
Quer durch alle Branchen fehlen den Betrieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Hartberg-Fürstenfeld ist ein Auspendler-Bezirk. Daher wird im ersten Quartal 2023 mit meinjob-oststeiermark.at eine neue Plattform installiert. Mit dem Portal werden die Vorzüge der regionalen Arbeitsplätze und der Arbeitgeberbetriebe vor der Haustüre in den Fokus gerückt. Zudem erweisen sich die Arbeitgeber im Bezirk ohnehin als sehr flexibel und suchen den Konsens mit den Beschäftigten. Die Angebote reichen, wo es möglich ist, von Homeoffice bis zu einer Vier-Tage-Woche.
- Mit welchen Herausforderungen haben die Unternehmen derzeit besonders zu kämpfen?
Zu den häufig fehlenden Arbeitskräften kommt natürlich die massive Kostensteigerung bei der Energie als enorme Belastung hinzu. Erleichterung hingegen gibt es inzwischen bei den Materialzulieferungen, hier hat sich die Lage bereits etwas entspannt.
- Wie beurteilen Sie die aktuelle wirtschaftliche Situation in Hartberg-Fürstenfeld?
Künftige Entwicklungen seriös einzuschätzen, gestaltet sich derzeit sehr schwierig bis unmöglich. Für den Moment lässt sich sagen, dass die wirtschaftliche Situation im Bezirk als zufriedenstellend bezeichnet werden kann. Ich denke, dass die Region auch von ihrer Branchenvielfalt, vielen Traditionsbetrieben, die ihr Handwerk verstehen, hohem Innovationspotenzial und Pionierleistungen profitiert.
- Gibt es Besonderheiten, die den Bezirk von anderen steirischen Regionen unterscheiden?
Das Besondere für mich ist, Hartberg-Fürstenfeld ist die Steiermark im Kleinformat. Betrachten wir den Norden mit dem Wechsel, werden im Winter Schi und Schlitten ausgepackt. Im Süden mit den Thermen herrscht ein milderes Klima und es wächst der Wein. Damit bildet der Bezirk die gesamte Bandbreite der grünen Mark ab.
- Sie sind Unternehmer, tragen Verantwortung in zahlreichen Funktionen und haben viele Termine. Wie geht sich das aus?
Selbstverständlich gibt es Termine, die ich persönlich wahrnehmen muss und will. Viele Besprechungen können online stattfinden, das erleichtert natürlich mein Zeitmanagement.
- Bleibt Ihnen Zeit für Freizeit?
Ich bin leidenschaftlicher Angler, dafür hätte ich gerne mehr Zeit. Und ich bin ein Familienmensch. Meine knapp bemessene Freizeit verbringe ich am liebsten mit meiner Familie, die mein wichtigster Rückhalt ist. Dafür bin ich meiner Frau Tanja und meinen Kindern unendlich dankbar.
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