Die Feistritz als Fluss für Generationen
Der Flussdialog "Feistritzenquete" beschäftigte sich in Fürstenfeld mit der Landbewirtschaftung.
Der für die gesamte Oststeiermark bedeutsame Lebensraum Feistritztal war Inhalt einer zweitägigen Enquete. Entlang der Feistritz auf einer Länge von rund 150 Kilometern werdern etwa 40 Wasserkraftanlagen betrieben. Viele davon sind mit Mühlen gekoppelt. In der Vergangenheit wurde durch die Entwässerung des Talbodens wertvolles Ackerland geschaffen. Nun bedingt der Klimawandel ein gesteigertes Interesse an Wasserentnahmen aus der Feistritz für Frostberegnungen und Bewässerungen in der Landwirtschaft während länger anhaltender Trockenperioden. Erstmals beschäftigte sich nun ein Flussdialog mit der akuten Problematik und den zukünftigen Herausforderungen im Feistritztal. Das Ergebnis soll im Programm "10 Punkte für die Feistritz" zusammengefasst und einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden. Die "Feistritzenquete" im Zuge von "Zeitgesprächen" ist eine gemeinsame Aktion der Leader-Region Oststeirisches Kernland mit Obmann Josef Singer und der Abteilung 14 der Steiermärkischen Landesregierung für Wasserwirtschaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit unter der Leitung von Johann Wiedner. Als Kooperationspartner konnten Gemeinden, sowie Vertretungen aus Landwirtschaft, Naturschutz, Wirtschaft und Tourismus gewonnen werden.
Sorgsamer Wasserhaushalt
Die Enquete widmete sich dem Lebens- und Wirtschaftsraum Feistritztal in der Region Fürstenfeld am Hühnerbach. Bereits vor acht Jahren wurden am Fließgewässer auf einer Länge von 1,5 Kilometern schutzwasserbauliche Maßnahmen mit einer einhergehenden, abschnittsweisen Revitalisierung fertiggestellt und sind Teil des Hochwasserschutzprojekts "Hühnerbach-Fürstenfeld". Bei der offiziellen "Inbetriebnahme" am 3. Juli 2009 hatte das Projekt die effiziente Bewährungsprobe nach den Starkregenfällen mit Hochwasser vom 24. Juni 2009 schon hinter sich.
Bürgermeister Werner Gutzwar berichtete interessierten Enquete-Teilnehmern und Zuhörern über die Stadtentwicklung Fürstenfelds hinsichtlich der Wasserwirtschaft. Herbert Spitzer, Obmann der WKO-Regionalstelle Hartberg-Fürstenfeld, nahm zu den wirtschaftlichen Aspekten Stellung. In seinem abschließenden Resümee bezeichnete Johann Wiedner die Feistritz als Fluss für Generationen. Er hob hervor, dass für das Flusssystem samt Wirtschafts- und Siedlungsraum längerfristige Strategien notwendig sind. Es gelte, Überlegungen anzustellen, welche landwirtschaftlichen Kulturen künftig angebaut werden. Auch Flächen für den Hochwasserschutz werden immer knapper, es sei jedoch unabdingbar, Abfluss-Retensionen zu schaffen. Ein wichtiges Anliegen ist Wiedner der Wasserhaushalt, für den auch der Umgang mit dem Regenwasser eine entscheidende Rolle spielt. "Wir wollen mit der Enquete erreichen, dass Bürger aktiv werden", ist für Wiedner das Feistritztal eine kostbare, regionale Ressource.
"Der Start zum Flussdialog ist gelungen. Bis zur Umsetzung von Projekten werden noch viele Gespräche notwendig sein. Dabei muss der Klimawandel berücksichtigt werden. Der Blick auf das Wasser allein ist zu wenig",sah sich Josef Singer erst am Anfang eines für die Zukunf des Feistritztales maßgeblichen Prozesses.
Die Feistritz:
150 Kilometer Länge, 40 Wasserkraftanlagen.
Lediglich 20 Prozent des Gewässers - ausgewiesen als ökologische Gewässerstrecke oder Naturschutzgebiet - befinden sich in gutem Gewässerzustand.
Tourismusfaktor mit Stubenbergsee und Feistritztalradweg
Das Freibad Fürstenfeld, größtes Beckenbad Österreichs mit 23.000 Quadratmetern Wasserfläche, wird aus der Feistritz gespeist.
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