Grüne kritisieren ÖVP und SPÖ
...und ewig geht's ums ewige Eis

Nach dem Nein der Bevölkerung sehen die Pitztaler Gletscherbahnen vom Ötztal ab. Die Grünen wollten das „rechtlich“ besiegeln. | Foto: Pitztaler Gletscher
  • Nach dem Nein der Bevölkerung sehen die Pitztaler Gletscherbahnen vom Ötztal ab. Die Grünen wollten das „rechtlich“ besiegeln.
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Die Grünen sehen die Ötztal-Pitztal-Liftehe noch nicht ganz vom Tisch – und kritisieren die Landesregierung.

ST. LEONHARD I. P./INNSBRUCK. Lange wurde diskutiert, lange geplant – und dann sprach sich eine Volksabstimmung in St. Leonhard knapp gegen die anvisierte Verbindung der Gletscherskigebiete im Pitz- und Ötztal aus. Seitdem gilt’s eigentlich als erledigt. „Rechtlich den Deckel“ draufsetzen, wie's eine Aussendung formuliert, wollte aber ein Dringlichkeitsantrag der Grünen im Landtag – mit der Forderung, die eingetragene Erweiterungsfläche aus dem Raumordnungskonzept zu entfernen. Ein erneuter Anlauf sei nämlich möglich, warnt Klubobmann Gebi Mair: „Es ist erst Ruh' auf den Gletschern, wenn es rechtlich besiegelt ist.“

Lieber im Ganzen

Beschlossen wurde letztlich nichts: Die schwarz-rote Landesregierung hätte den Antrag im zuständigen Ausschuss nicht nur abgelehnt, sondern hätte ihn ins Gegenteil verkehren wollen, so die Grünen, die den Antrag daraufhin zurückgezogen haben und den Gletscherschutz „weiter auf die lange Bank geschoben“ sehen.

Eine andere Ansicht kommt von Raumordnung-Landesrat Josef Geisler (VP): Die Regierung bekenne sich „zum strengen Gletscherschutz“, der in Tirol seit 30 Jahren verankert sei. Zum Verbot von Neuerschließungen käme seit 2006 eben ein eigenes Raumordnungsprogramm hinzu, das „Qualitätsverbesserungen“ in bestehenden Gebieten von notwendigen Verfahren abhängig mache. „Dieses Programm für bestehende Gletscherskigebiete – wie von den Grünen ursprünglich beabsichtigt – punktuell abzuändern, stoppt weder den Klimawandel noch bringt es einen Mehrwert für die Region oder die Gletscher“, sagt Geisler und verspricht, die Raumordnung zum Gletscherschutz stattdessen als Ganzes zu prüfen.

Dass die „Lift-Ehe“ in vorliegender Form weiterverfolgt wird, könne er sich angesichts der Abstimmung nicht vorstellen – eben sowenig wie Umwelt-Landesrat René Zumtobel (SP), selbst Pitztaler. Immerhin hätte die Pitztaler Gletscherbahn nach der Abstimmung das Projekt nicht mehr weiterverfolgt und mit ihm auch die Verbesserungsaufträge zur Umweltverträglichkeit. Der Antrag sei so „ad acta“ gelegt worden. Zumtobel gelobt, dass es mit ihm und dem Regierungsprogramm keine neuen Skigebiete geben und die Linie beim Gletscherschutz beibehalten werde: „Die weitere Entwicklung des Tourismus sollte aus meiner Sicht ganz klar in Richtung ,mehr Qualität und weniger Quantität‘ gehen.“

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