Vision für eine neue "Visitenkarte Innsbrucks"
Das "Marktviertel" bietet viel Potenzial

Vision für die Zukunft, das Marktviertel bietet viel Potenzial. | Foto: Obermoser/Partner, superwien
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Ein verkehrsfreier Marktplatz, neue Radwegführung, eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer mit Nutzungsmöglichkeiten, und vieles mehr. Die Studie über den Status quo und Möglichkeiten eines „Marktviertels“ bietet viel Raum für Vision, Ideen und Gestaltungsmöglichkeiten.

INNSBRUCK. Die Architekten Thomas Gasser und Stefan Mayr, IIG-Geschäftsführer Franz Danler, Bgm. Georg Willi, Vizebgm. Markus Lassenberger , StR Christine Oppitz-Plörer sowie die GR Benjamin Plach und Mariella Lutz präsentieren gemeinsam die Studie, die als Fortsetzung des Architektenwettbewerbs im Rahmen von Europan in Auftrag gegeben wurde. Im Zeitrahmen von zehn bis 15 Jahren kann eine neue Visitenkarte für Innsbruck entstehen: beginnend mit Baufeld 1, der Neugestaltung des ehemaligen Polizeidirektion-Geländes, mit einen möglichen Baustart im Jahr 2025 bis zum Baufeld 3, der Errichtung der Brücke zwischen Markthalle und Mariahilf. Diese Brückenplanung hat keine Auswirkung auf die Gestaltung des Mariahilfer-Platzl. "Sobald die nötigen Arbeiten der IKB in Mariahilf abgeschlossen sind, werden wir die Umsetzung des Mariahilfer Platzl in Angriff nehmen", hält Bgm. Georg Willi fest.

Leitbild

Im Auftrag der Stadt Innsbruck und der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) erstellten die Architekturbüros Superwien und Obermoser und Partner ein städtebauliches Leitbild des sogenannten „Marktviertels“ am Inn. Die Studie beschreibt den Status quo der topographischen Gegebenheiten und des Gebäudebestands rund um die Innsbrucker Markthalle und lotet aus, in welche Richtung das Gebiet entwickelt werden könnte

Die Studie zum nachlesen

Die Ausgangslage

Das in der Studie beschriebene Gebiet umfasst das Areal der Landespolizeidirektion, die Markthallengarage, die Markthalle und den Marktplatz – mit diesen Voraussetzungen:

Die Kadettenschule am Areal der Landespolizeidirektion steht unter Denkmalschutz, die Übersiedelung der Polizei in das neue Sicherheitszentrum in der Kaiserjägerstraße ist für 2025 geplant. Der Pachtvertrag für die Markthallengarage mit der BOE endet mit 31.12. 2024, das zwischen 1958 und 1960 errichtete Gebäude befindet sich baulich in einem schlechten Zustand. „Hier sind umfassende Sanierungen notwendig, um das Gebäude nutzbar zu machen“, hält IIG-Geschäftsführer Danler fest.

Präsentierten im Rahmen einer Pressekonferenz die Studie zum Projekt Marktviertel (v. l. n. r.): Architekt Thomas Gasser, IIG-Geschäftsführer Franz Danler, Bürgermeister Georg Willi, Stadträtin Christine Oppitz-Plörer, Gemeinderat Benjamin Plach, Gemeinderätin Mariella Lutz, Vizebürgermeister Markus Lassenberger und Architekt Stefan Mayr. | Foto: Freinhofer
  • Präsentierten im Rahmen einer Pressekonferenz die Studie zum Projekt Marktviertel (v. l. n. r.): Architekt Thomas Gasser, IIG-Geschäftsführer Franz Danler, Bürgermeister Georg Willi, Stadträtin Christine Oppitz-Plörer, Gemeinderat Benjamin Plach, Gemeinderätin Mariella Lutz, Vizebürgermeister Markus Lassenberger und Architekt Stefan Mayr.
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Die Westhalle der Markthalle, errichtet von 1913 bis 1914, steht unter Denkmalschutz, die Osthalle ist in einem baulich schlechten Zustand und auch für die derzeitige Nutzung nicht optimal ausgestattet.


„Es muss auch geklärt werden, wie der Marktbetrieb während potenzieller Sanierungsarbeiten aufrechterhalten werden kann“, betont Bürgermeister Willi. Die laufenden Mietverhältnisse sind aktuell bis Ende 2027 befristet.

Der Marktplatz wurde durch das Aufstellen der beliebten Sitzmöbel belebt, auch Veranstaltungen finden immer wieder statt, der Platz wird also bereits vielfältig genutzt. Zu berücksichtigen gilt hier: die Altstadtgarage mit 196 Stellplätzen, Einbauten wie der Abgang und die Lüftung der Tiefgarage, das Pumpkraftwerk der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) und der überregionale Innradweg.

Möglichkeiten

Anknüpfend an frühere Studien wie zum Beispiel „Innsbruck am Inn“ bietet das Marktviertel, wie in dem nun vorliegenden städtebaulichen Leitbild beschrieben, folgende Möglichkeiten der Weiterentwicklungen: Das große Ganze wurde unter der Prämisse des „Marktviertels“ als Projekt für den öffentlichen Raum gedacht. Geschaffen werden könnte eine „urbane Uferzone“ am Südufer des Inns mit einer Uferpromenade als durchgängigen Stadtraum, mit zusätzlichen Verbindungen zum Innrain. Angedacht wird auch, den bestehenden Gehsteig an der Nordseite des Innrains zwischen Markplatz und Universitätsbrücke zu einem großzügigen „Promenadengehsteig“ zu verbreitern.

Zum Inn

Um mehr Bezug zum Flussraum zu schaffen, schlägt die Studie Aufenthaltsmöglichkeiten in Form von „Freisitzen“ auf Promenadenniveau und einen „urbanen Naturraum“ auf Flussniveau mit einem Steinweg und robusten Sitz- und Liegeflächen vor. Eine neue „Marktbrücke“, die sich von Mariahilf zur historischen Markthalle spannt, soll als Plattform am Inn und als Aufenthalts- sowie Rad- und Fußgängerbrücke dienen. Der Marktplatz soll weiterhin als „Stadtterrasse“ fungieren und belebt werden und Raum für konsumfreie und informelle Begegnungen bieten. Durch einen Neubau an der Westseite könnte die vorhandene Infrastruktur verbessert werden, der Platz könnte auch als Erweiterungsfläche der Markthalle genutzt und die Markthalle so quasi auf den Marktplatz gebracht werden. Das gesamte „Marktviertel“ soll verkehrsberuhigt werden, die Nutzungsmöglichkeiten des Areals reichen zusammengefasst von der Schaffung von Event- und Kulturräumen über die Aufwertung der bestehenden Gastronomiebetriebe am Inn bis hin zu einem Zugang zum Flussbereich.

Vision

Bei der Vision „Marktviertel“ stehe für ihn vor allem der enorme Mehrwert für die Innsbruckerinnen und Innsbrucker im Vordergrund, betont Bürgermeister Willi: „Flanieren am Inn, Verweilen auf einer neuen Brücke mit Blick auf das Wasser, kulturelle Events, zahlreiche Gastronomiebetriebe, Einkaufen an den Ständen der Markthalle, spontane Treffen am Marktplatz und bei den Sitzmöglichkeiten an der Promenade und der Nähe des Flussraums ohne Konsumzwang, Veranstaltungen von Innsbrucker Vereinen – das Marktviertel könnte ein Ort sein, an dem wir die Vielfalt unserer Stadt leben und genießen.“ Für IIG-Geschäftsführer Danler ist klar: „Die Entwicklung des Areals ist mit komplexen Herausforderungen verbunden, birgt aber ein enormes und für die IIG auch sehr spannendes Potenzial.“

Statements

„Mit den Planungen zum Marktviertel hat man Moderne mit Handel und städtischem Flair vereint. Aus dem Gebiet rund um die Innsbrucker Markthalle kann so ein zeitgemäßer Treffpunkt für alle Menschen entstehen“, fasst Vizebürgermeister Markus Lassenberger die Studie zusammen. „Dem langfristigen Ziel „Innsbruck an den Inn“ sind wir mit der neuen Studie einen bedeutenden Schritt näher gekommen. Eine großflächige Entwicklung, neue Durchquerungen für kurze Wege, eine weitere Brücke über den Inn und ein besseres Verkehrskonzept sollen eine qualitätsvolle Verbesserung für alle Innsbruckerinnen und Innsbrucker bringen“, so Stadträtin Christine Oppitz-Plörer. „Mit dem Projekt Marktviertel entsteht ein neuer urbaner Ort am Inn, der Indoor mit Outdoor vereinigen soll und ein Anziehungspunkt für Einheimische und Touristinnen und Touristen darstellt. Ein Ort an dem neben Kulinarik, Regionalität und Flanieren auch Arbeitsplätze und Veranstaltungsräume entstehen. Ein Ort an dem man sich begegnet und aufhält, sowohl untertags als auch zum Afterwork“, erläutert Gemeinderätin Mariella Lutz. Gemeinderat Benjamin Plach: „Eine gesamthafte Entwicklung dieses Marktviertels bietet enormes Potential. Ein sozialer Treffpunkt, wirtschaftliche Entwicklungsflächen, öffentliche Infrastruktur und Bildungseinrichtungen können hier gemeinsam in bester Lage realisiert werden. Verbunden mit einer neuen Rad- und Fußgängerbrücke wird dies ein Leuchtturmprojekt für die Innenstadt.“

Vision Marktviertel wird gemeinsam präsentiert. | Foto: BezirksBlätter
  • Vision Marktviertel wird gemeinsam präsentiert.
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Rasche Umsetzung

GR Julia Seidl freut sich, dass im Bereich Marktviertel endlich etwas weiter geht. „Dieses Flächen sind zentraler Bestandteil des urbanen Stadtlebens und müssen besser genutzt werden. Das ganze Viertel bietet enorme Chancen und kann ein neues, belebtes Zentrum der Stadt werden,“ reagiert Seidl auf die präsentierten Pläne der Studie zum Marktviertel. „Viele Städte zeigen mittlerweile vor, wie man einen Fluss besser nutzen kann und ihn für die Menschen erlebbar macht. Wir hinken dabei enorm hinterher. Den Inn als verbindendes, statt als trennendes Element wahrzunehmen ist dabei wichtig. Besonders im Sommer darf man die kühlende Wirkung des Inns nicht unterschätzen. Durch Möglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger, näher an's Wasser zu kommen, kann man die positive Wirkung des Wassers zu Erholungszwecken besser erlebbar machen. Vielleicht schaffen wir es dann endlich in Innsbruck mehr sommerliches Flair in die Stadt zu bekommen,“ hofft Julia Seidl.

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