Die Trauerweide in der Sonnenburgstraße soll gefällt werden

Laut dem Grünanlagenamt ist der Baum in der Sonnenburgstraße in Wilten morsch und muss gefällt werden.
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  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

INNSBRUCK. Viele Wiltener sind mehr als aufgebracht. In ihrer Straße soll der Baum gefällt werden. Sie empfinden es aber als viel schlimmer, dass sie über den ganzen Vorgang gar nicht informiert wurden. Der Baum in der Sonnenburgstraße gilt für den Stadtteil als sehr symbolträchtig und soll schon über hundert Jahre alt sein. Dass die Anrainer den Baum sehr schätzen, zeigt der Protest, den die Nachricht über die Baumfällung – bzw. Schilder, die rund um den Baum aufgestellt wurden – losgetreten hatte.

Baumfällung wird verschoben

Die Innsbrucker Grünanlagen sehen das natürlich anders und meinen, es wäre notwendig den Baum zu fällen: Er sei morsch. Die AnrainerInnen glauben der Stadt jedoch nicht und man gedenkt dem Gutachten, das den Grünanlagen vorliegt, mit einem Gegengutachten zu begegnen. Eine Anrainerin meint: "Der Baum treibt jährlich aus und ist charakteristisch für die ganze Gegend. Es ist eine Frechheit, dass wir nicht einmal vorgewarnt wurden." Ein anderer Anrainer, der seit vielen Jahren in der Nähe lebt, meinte hingegen: "Ich erinnere mich noch an die Zeiten, wo ich mit meinen Freunden darunter gehockt bin. Wenn er tatsächlich morsch ist, gefährdet er die Menschen und gehört natürlich weg. Hoffentlich wird eine Weide nachgesetzt."

Am Mittwoch wird gefällt

Jetzt will das Grünanlagenamt die Situation klären. Leiter Thomas Klingler meinte dem STADTBLATT gegenüber: "Geplant wäre, dass wir den Baum morgen fällen. Das wird jedoch nicht passieren. Da es so einen Wirbel gemacht hat, wollen wir die Anrainer erst informieren."
Die Baumfällung ist – laut Grünanlagen – jedoch unumgänglich: Bei der vor kurzem durchgeführten Kontrolle musste festgestellt werden, dass sich der Baum weiter geneigt hat. Dies zeigt auch der "aufgeworfene" Randstein bei der Pflanzfläche. Zusätzlich hat die Bohrwiderstandsmessung ergeben, dass der Baum massiv von Fäulnis beeinträchtigt ist und dadurch die Standsicherheit nicht mehr gegeben ist. „Eine Fällung ist deshalb der notwendige Schritt. Die Nachpflanzung einer neuen Weide ist noch für heuer geplant“, erläutert Klingler abschließend. Zu Taten kommt es dann nächsten Mittwoch. Wie der für Grünanlagen verantwortliche Stadtrat Gerhard Fritz erklärt: "Wir lassen den Baum dann einige Tage am Platz liegen, damit sich jeder vergewissern kann, dass er tatsächlich morsch war."

Auf der Facebook-Gruppe "Baumschutz tirol" können Sie sich über Baumfällungen in Innsbruck informieren.

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