Pilotprojekt in Arzler Volksschule
Finanzierung von Luftfiltern in Schulklassen offenbar unklar

- In Schulklassen, wo nicht ausreichend gelüftet werden kann, sollen im Herbst Luftfiltergeräte zum Einsatz kommen, um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren.
- Foto: Symbolbild, meinbezirk
- hochgeladen von Viktoria Gstir
INNSBRUCK. In rund zwei Wochen ist Schulbeginn. Mobile Luftfilter sollen in Schulklassen, in denen nicht ausreichend gelüftet werden kann, für mehr Sicherheit sorgen. Deren Finanzierung ist allerdings bis dato offenbar nicht geklärt.
Pilotprojekt in Arzler Volksschule
Im vergangenen Frühjahr kamen an einer Arzler Volksschule als Pilotprojekt rund einen Monat lang Luftfiltergeräte zum Einsatz. Sie wurden von einer Innsbrucker Firma gratis zur Verfügung gestellt. Die Geräte liefen auf der kleinsten Stufe, ein Betrieb auf höchster Stufe ist während des Unterrichts aufgrund des Lärms nämlich nicht möglich. Außerdem sei es notwendig, die Filter der Geräte – die 24 Stunden eingeschaltet sind – mehrmals im Jahr zu tauschen, ein Filter kostet rund 150.- Euro. Das Luftfiltergerät kostet rund 3.000 Euro. Dazu kommen noch die Mehrkosten für Strom. Einen merkbaren Unterschied in der Luftqualität hätte es nicht gegeben, heißt es.
Finanzierung offenbar nicht geklärt
„Bis zu 2 Millionen Euro würde die Anschaffung von Luftfiltergeräten für die allgemeinen Pflichtschulen inklusive Kindergärten zirka kosten, und zwar allein für Innsbruck. Wir haben das basierend auf einem Mittelwert von Geräten berechnet, die qualitativ hochwertig genug wären“
, erklärt Stadträtin Elisabeth Mayr. Außerdem müssten diese Geräte regelmäßig gewartet werden, was wiederum Kosten verursache. Bis dato sei die Förderung beziehungsweise die Finanzierung dieser Luftfilter nicht geklärt, so Mayr.
„Es wurde bisher jedenfalls nichts dazu kommuniziert.“
„Ich bin mir auch nicht sicher, ob das volkswirtschaftlich Sinn macht, wahrscheinlich ist Corona nur noch diesen Winter Thema. Mir würden viele andere Dinge einfallen, deren Anschaffung im Schulbereich wichtiger wären“, so Mayr. Anders sieht das der Klubobmann der Tiroler Grünen Gebi Mair. Bereits vor dem Sommer habe der Tiroler Landtag seine Unterstützung für eine Finanzierung der Luftfilter beschlossen, jetzt seien die Schulträger am Zug, betont Mair. Das wolle Elisabeth Mayr allerdings nicht gelten lassen. „Der Neos-Antrag zu den Luftfiltern wurde zwar einem Ausschuss zugewiesen, darauf folgte aber ein Abänderungsantrag (keine Förderung über Covid-Mittel, Prüfung und Pilotprojekt statt Umsetzung. Das ist nichts Konkretes, eine Förderung ist dabei nicht herausgekommen“, kritisiert Mayr. Laut dem Bildungsministerium subventioniert übrigens der Bund die Anschaffung der Geräte durch die Schulerhalter (im Pflichtschulbereich die Gemeinden) mit bis zu zehn Millionen Euro österreichweit. Aus einer Liste können die Schulerhalter (je nach Schule ist das das Ministerium, das Land oder die Gemeinde) ein Gerät auswählen.
Nutzen der Geräte umstritten
Mittlerweile gebe es außerdem Studien darüber, dass Kinder die Geräusche der Luftfilter übertönen und dadurch sogar mehr Aerosole (schwebende Tröpfchen in der Luft) ausstoßen, erklärt Mayr. Die Geräte würden weder Testen, Masken noch Impfungen ersetzen können, „und schon gar nicht das Lüften“, erklärte auch ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann kürzlich. Deshalb sei es bundesweit geplant, bei allen Sanierungen und Neubauten mittelfristig mechanische Raumluftanlagen in Schulgebäuden installiert werden.
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