Kunst und Klimawandel
FOREST COMPLEX – unsere Wälder im Fokus

Vom 17. April bis 20. Juli 2024 sind im BTV Forum in Innsbruck die Werke der renommierten Künstlerin Uta Kögelsberger zu erleben. Ihre Werke sind in den Wäldern Tirols entstanden und beschäftigen sich mit den Auswirkungen des Klimawandels.

INNSBRUCK. In der Ausstellung beschäftigen sich die Künstlerin Uta Kögelsberger und der Tiroler Botaniker und Zithervirtuose Martin Mallaun mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Tiroler Wälder. Wiederzuerwarten handelt es sich nicht um dystopische Arbeiten, sondern vielmehr um Informationen und eine Aufnahme des Ist-Zustandes verpackt in emotionalen Eindrücken. 

FOREST COMPLEX

Die Ausstellung eröffnet zum Beispiel einen Blick auf die Wälder in Osttirol – ein Föhnsturm mit Windspitzen von bis zu 180 km/h riss in Sekunden das weg, was über hunderte Jahre gewachsen ist. Die einst stolzen Wälder werden kahlgefegt, eine wirtschaftliche Katastrophe für die Waldbesitzer und eine wachsende Gefahr für die Gemeinden unterhalb dieser Schutzwälder. Die Schadholzmengen erreichen alarmierende Höhen, und die Ursachen dafür liegen in einem fatalen Zusammenspiel von Wind, Schneedruck, Trockenheit und Schädlingsbefall. Doch selbst die stärkste menschliche Intervention kann gegen die unberechenbare Macht der Natur machtlos sein. Dabei geht es geht nicht nur um die wirtschaftlichen Folgen, sondern auch um die sozialen und ökologischen Auswirkungen solcher Naturereignisse.

Blick in die Ausstellung FOREST COMPLEX | Foto: Martina Obertimpfler
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Information und Emotion

Zu sehen sind Werke der Künstlerin Uta Kögelsberger, darunter Fotografien, Dias und Videoaufnahmen. Zudem macht eine Soundinstallation erlebbar, wie ein Baum klingt, wenn er von Borkenkäfern angegriffen wird. Kögelsberger besuchte innerhalb von vier Monaten sieben Mal Waldgebiete in Osttirol und führte zahlreiche Recherchen im Zillertal durch. Dort führte sie Gespräche mit Experten und Menschen, die unmittelbar von den Veränderungen betroffen sind. 

Videoinstallation – Aufräumarbeiten nach verheerenden Föhnsturm  | Foto: Martina Obertimpfler
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Während ihrer Recherche sind tausende Einzelbilder entstanden, aber auch Videoaufnahmen. Mit ihren Kunstwerken verbindet Uta Kögelsberger Information und Emotion, Erkenntnis und Verbundenheit. Durch ihre Kunst vermittelt Kögelsberger nicht nur die Herausforderungen, sondern auch die Schönheit und die dringende Notwendigkeit, unsere Wälder zu schützen und zu erhalten.

Bei diesem Auftrag in Österreich wusste ich relativ früh, dass ich eine Arbeit schaffe, die den Stress thematisiert, dem alpine Wälder infolge des Klimawandels ausgesetzt sind. Dabei lasse ich instinktives Engagement und Sachinformation zusammenfließen, um Einblicke in die zugrunde liegenden politischen, gesellschaftlichen und ökologischen Verflechtungen bieten zu können“, beschreibt die Künstlerin den Prozess. 

Künstlerin Uta Kögelsberger, sie lebt in London und Kalifornien und ist Professorin für Bildende Kunst an der Newcastle University, England. Sie ist Trägerin des renommierten Royal Academy Wollaston Awards.  | Foto: BTV, Andreas Moser
  • Künstlerin Uta Kögelsberger, sie lebt in London und Kalifornien und ist Professorin für Bildende Kunst an der Newcastle University, England. Sie ist Trägerin des renommierten Royal Academy Wollaston Awards.
  • Foto: BTV, Andreas Moser
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Uta Kögelsberger

Die bildende Künstlerin Uta Kögelsberger lebt in London und Kalifornien. Sie beschäftigt sich mit sozialen, politischen und ökologischen Anliegen, die sie in ihrer Arbeit durch Fotografie, Video, Bildhauerei, Sound und Aktivismus artikuliert. Werke von ihr wurden unter anderem in der Royal Academy of Arts in London, im Vincent Price Art Museum in Los Angeles oder im Millard Sheets Art Center in Pomona, Kalifornien, ausgestellt. Kögelsberger wurde mit dem renommierten Royal Academy Wollaston Award ausgezeichnet. Sie ist Professorin für Bildende Kunst an der Newcastle University, England.

Martin Mallaun

Neben dem Konzertfach Zither am Tiroler Landeskonservatorium studierte Martin Mallaun Botanik an der Universität Innsbruck – eine ideale Kombination im Rahmen dieses Projekts in Reaktion auf die Arbeiten von Uta Kögelsberger. Martin Mallaun konzertiert international und ist Gast auf renommierten Festivals wie dem Edinburgh International Festival (UK), der Münchener Biennale (D) oder Wien Modern (A). Seit 2001 untersucht er zudem als Botaniker im Forschungsprojekt GLORIA die Auswirkungen des Klimawandels auf die Vegetation alpiner Ökosysteme (www.gloria.ac.at).

Programm in der Eröffnungswoche 

INN SITU lädt zu den drei Höhepunkten der Eröffnungswoche ins BTV Stadtforum ein:
Ausstellungseröffnung, Konzert und Dialog. Die Künstlerin Uta Kögelsberger wird anwesend sein. Der Eintritt zu allen drei Abenden ist wie immer frei. Anmeldungen über innsitu.at.

  • FOREST COMPLEX – Die AusstellungAusstellungseröffnung: Dienstag, 16. April 2024, 19 Uhr, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 11 bis 18 Uhr; Samstag, 11 bis 15 Uhr
  • FOREST COMPLEX – Das Konzert am Mittwoch, 17. April 2024, 19 Uhr mit Martin Mallaun (Zither), Rupert Enticknap (Countertenor), Richard Eigner (Electronics)
  • FOREST COMPLEX – Der Dialog am Donnerstag, 18. April 2024, 19 Uhr, Jam-Session für Forstwirt, Zitherspieler, Soundartist, Ethnologin und Künstlerin. Davor, von 18 bis 18.30 Uhr, führt Uta Kögelsberger durch die Ausstellung.

Vermittlungsprogramm

Eine kurze Führung am Mittag? Ein Minikonzert zu drei Bildern in der Ausstellung? Oder ein neuer Blick auf Fotografie im Dialog mit Persönlichkeiten unterschiedlicher Wissensrichtungen? Alle Infos finden Sie auf www.innsitu.at/vermittlungsprogramm.

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