Der Besele
Im November 2024 soll der Wiltener Park neugestaltet sein

Referent Markus Pinter (5.v.l.) und Landschaftsplanerin Elena Jäger (6.v.l.) bei der gemeinsamen Begehung des Beseleparks. | Foto: IKM
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Besele Neu: Die öffentliche Präsentation des nach den Vorstellungen der Bevölkerung erarbeiteten Entwurfsplans für die Neugestaltung findet am Donnerstag, den 25. April von 17 bis 19 im Pfarrsaal Wilten-West (Zollerstraße 8) statt. Die Detailplanung wird im Sommer 2024 fertig sein. Die Arbeiten zur Umgestaltung beginnen im September, bevor die planmäßige Fertigstellung im November 2024 erfolgen wird.

INNSBRUCK. Der Besele ist mit seinem Kunstrasenfußballplatz nicht nur die Heimat des SK Wilten und der FC Veldidena, sondern auch ein Kinderspielplatz und eine Parkanlage zwischen Fußballplatz und Friedhofsmauer vom Südring bis zum Krankenhaus. Der Wiltener Park wird jetzt umgestaltet: Dafür sammelt das städtische Amt für Grünanlagen in Zusammenarbeit mit dem Referat für BürgerInnenbeteiligung und partizipative Stadtgestaltung zahlreiche Anregungen, Ideen und Wünsche zur Neugestaltung. StR Uschi Schwarzl, Referent Markus Pinter (Grünanlagen – Planung und Bau), Referent Lukas Weiss (BürgerInnenbeteiligung), Sarah Rasi (BürgerInnenbeteiligung), Landschaftsplanerin Elena Jäger (Grünanlagen – Planung und Bau) und Andrea Kreisl (BürgerInnenbeteiligung) freuen sich über die rege Beteiligung zur Umgestaltung des Beseleparks.

Tierschutzbrunnen im Beselepark im Jahr 2011 | Foto: Leitzsche
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Besele Geschichte

Das Referat für Grünanlagen hat die Geschichte des Platzes und des Namens recherchiert.Eine erste Recherche zeigt zum Beispiel, dass der Begriff „Beselepark“ in den Zeitungen ab Mitte der 1920er-Jahre durchaus gebräuchlich war, manchmal mit dem Zusatz, dass damit der „Park hinter dem städtischen Friedhof“ gemeint sei. In Stadtplänen sind kleinere Parks nicht eingezeichnet oder benannt. Der Park gehörte dem Stift Wilten, 1926 wurde aber vereinbart, dass der Grund für eine allfällige Friedhofserweiterung zur Verfügung gestellt würde, „falls die Stadt einen anderen Grund als Ersatz der öffentlichen Parkanlage einrichtet.“

„[A]ls ‚Besenpark‘ wurde noch vor 30 Jahren bloß die Gartenanlage, zwischen dem Westfriedhof und dem heutigen Sportplatz gelegen, bezeichnet“, schrieb Wilhelm Eppacher 1953 in einem kurzen Abriss über die 1924 errichteten Sportanlage. Diese trug seit 1933 im Übrigen die offizielle Bezeichnung „Sportplatz Wilten-West“, werde aber „von dem größten Teil der Innsbrucker noch heute mit Vorliebe ‚Besele-Sportplatz‘ genannt,“ so Eppacher. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Auf anno.at konnte der „Besenpark“ erstmals in der Berichterstattung über die Sitzung des Innsbrucker Gemeinderats vom 27. April 1911 finden, wo die Aufstellung von Sitzbänken beantragt wurde. Der Bote für Tirol formulierte den „sogenannten Besenpark hinter dem neuen städt. Friedhofe“. Und der Name? Die „Wörterliste des Wiener Fußballerjargons“ den „Besenpark“, beziehungsweise Wienerisch „Bääsalbaagh“: „‘Beserl (=kleiner Besen)park, der‘: kleine Parkanlage, oft mit einem ‚Käfig‘“. Auch der Wiener Stadtpark wurde im 19. Jahrhunderts mitunter scherzhaft als Besenpark bezeichnet. Es scheint also am naheliegendsten, dass sich die Namensgebung des Innsbrucker Besenparks bzw. Beseleparks hiervon ableitet, meint Joachim Bürgschwenter vom Referat auf innsbruck-erinnert.at.

Referent Markus Pinter (2.v.r.), Landschaftsplanerin Elena Jäger (3.v.l.) und Sarah Rasi (BürgerInnenbeteiligung, r.) nehmen die Ideen der BürgerInnen auf.  | Foto: IKM
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1908 stand in den Innsbrucker Nachrichten:

„Welch dringendes Bedürfnis nach einer größeren, öffentlichen Anlage in dieser Gegend vorhanden ist, zeigt der große Zulauf, den der höchst primitive „Beserlpark“ hinter der Friedhofmauer ausweist. An den herrlichen, sonnigen Nachmittagstagen dieses Herbstes wimmelte es dort vor Kindern jeden Alters und es ist ein Vergnügen, sie da herumtummeln zu sehen. Doch für die Begleitung findet sich kaum genügend Sitzgelegenheit vor und viele müssen sich auf den Rasen niederlassen oder auf mitgebrachten Feldstühlen sitzen, so daß sich das Ganze förmlich wie ein kleines Feldlager ansieht.“

Gegenwart

Am Spielplatz werden aktuell Klettern, Nestschaukel, Sandkiste und Turmkombination sowie ein Trinkbrunnen angeboten. Ebenso befindet sich entlang der Grünfläche zwei 2 Tischtennis-Tische. „Es freut mich sehr, dass wir hier gemeinsam mit der Bevölkerung ein kleines Stück Stadt für alle gestalten können. Die Erfahrung aus Projekten wie COOLYMP zeigt, dass sich Bürgerinnen und Bürger gerne einbringen – wenn man ihnen die Gelegenheit dazu gibt. Durch die ämterübergreifende Zusammenarbeit stellen wir genau das sicher“, erklärt StR Uschi Schwarzl.

„Wir bauen den Beselepark um – und zwar in Abstimmung mit den Ideen und Wünschen der Bevölkerung. Nach der Beteiligungsphase, die aktuell noch läuft, folgt die Entwurfs-, sowie danach die Detailplanung. Ab Herbst beginnen wir mit den Arbeiten, die planmäßig im November fertig sein werden. Die Präsentation des ersten Entwurfs für die Neugestaltung erfolgt am 25. April“, betont Referent Markus Pinter.

„Die Bevölkerung ist zum ‚Mitplanen‘ eingeladen. Durch einen breiten Mix an Beteiligungsmöglichkeiten und durch die Ansprache verschiedener Zielgruppen konnten wir bereits zahlreiche und wirklich sehr wertvolle Anregungen für die Planungen einholen. Wir waren wirklich auch positiv überrascht, wie gut das mit der Online-Beteiligung funktioniert hat. Erfreulich ist auch, dass Beteiligung, Planung und Umsetzung zeitlich so nahe beieinander liegen. So kann man die Früchte der gemeinsamen Arbeit dann auch bald genießen“, führt Referent Lukas Weiss mit Vorfreude auf die Neugestaltung aus.

Auch die Wünsche zur Neugestaltung aus Sicht von Kindern werden gehört. | Foto: IKM
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Beteiligungsformate

Im Vorfeld der Umgestaltung werden auf verschiedene Weisen Vorschläge zur Neugestaltung gesammelt. So fanden auch mehrere Treffen mit den Kindern der nahegelegenen Volksschule Fischerstraße statt: Nach der Äußerung ihrer Wünsche und Anliegen für den Park konnten die Schülerinnen und Schüler vor Ort mit Bändern farblich markieren, welche aktuellen Bestandteile des Beseleparks ihnen gefallen und welche nicht. Auch die Kinder des Kindergartens Innerkoflerstraße wurden miteinbezogen und konnten ihre Wünsche äußern – und auch malerische Vorschläge für neue Spielgeräte einbringen. „Verschiedene Gruppen nutzen einen öffentlichen Park auf verschiedene Arten und haben jeweils eigene Bedürfnisse und Anforderungen, die sich teilweise überschneiden. Wichtig ist, dass alle Gehör finden – und wir diese schon in der Planung berücksichtigen. Deshalb ist es uns besonders wichtig, auch die jüngsten der zukünftigen Nutzenden – die Schul- und Kindergartenkinder aus der unmittelbaren Umgebung – explizit in die Ideenfindung miteinzubeziehen“, erklärt Landschaftsplanerin Elena Jäger (Grünanlagen).

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Ideen einbringen

Bis 21. April 2024 können noch Ideen eingereicht werden. Möglich ist das auf vielen Wegen: Direkt im Park befinden sich mehrere eigens aufgestellte Ideenbriefkästen, bei denen Vorschläge, Anliegen und Wünsche abgegeben werden können – auch mittels Online-Umfrage. Des Weiteren können Ideen persönlich im Stadtteiltreff Wilten (Leopoldstraße 33a) eingebracht oder per Mail an post.gruenanlagen-planungundbau@innsbruck.gv.at eingesendet werden.

Auch die Wünsche zur Neugestaltung aus Sicht von Kindern werden gehört.
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Ideenwerkstatt

Im Zuge des Beteiligungsprozesses wurde auch eine offene Ideenwerkstatt für die Bevölkerung abgehalten. Nach einer gemeinsamen Begehung des gesamten Parks und einer kurzen Vorstellung des Projekts zu Beginn wurden so zahlreiche Vorschläge, Wünsche und Ideen von Bürgerinnen und Bürgern gesammelt. Diese sind vielfältig – und werden Schritt für Schritt gemeinsam erhoben. Nach Fragen zur Wahrnehmung des Ist-Zustands des Beseleparks werden die Ideen für die Neugestaltung gesammelt: Von Sport- und Spielmöglichkeiten, über neue Bepflanzung, Beleuchtung und Bewässerung, veränderte Zugangsmöglichkeiten bis hin zu klar gekennzeichneten Bereichen für verschiedene Nutzungsmöglichkeiten des Parks. In einem zweiten Schritt wurden Vorschläge erhoben, die den Beselepark zu etwas Besonderem machen könnten, sowie noch offene Fragen für die Bevölkerung. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse zur Neugestaltung wurden im letzten Schritt gemeinsam gesammelt. „In jeder Stufe des Beteiligungsprozesses gehen wir auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Bevölkerung ein. Die gesammelten Ideen, Vorstellungen und Erkenntnisse– darunter etwa der Wunsch nach einem sorgsamen Umgang mit der Natur, neuen Sitzgelegenheiten oder auch dem Erhalt von beliebten Elementen des Parks – fließen am Ende in die Planung mit ein“, erklären Sarah Rasi und Andrea Kreisl (BürgerInnenbeteiligung).

Nach der gemeinsamen Begehung geht es zur Ideenwerkstatt.  | Foto: IKM
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Online-Umfrage und weiterer Plan

Eine weitere Möglichkeit, die eigenen Vorschläge einzubringen, gibt es online: Unter diesem Link findet sich die offizielle Umfrage zur Umgestaltung des Beseleparks. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fließen ebenfalls in die Planung mit ein. Die öffentliche Präsentation des nach den Vorstellungen der Bevölkerung erarbeiteten Entwurfsplans für die Neugestaltung findet am Donnerstag, den 25. April von 17 bis 19 im Pfarrsaal Wilten-West (Zollerstraße 8) statt. Die Detailplanung wird im Sommer 2024 fertig sein. Die Arbeiten zur Umgestaltung beginnen im September, bevor die planmäßige Fertigstellung im November 2024 erfolgen wird.

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