HTL Anichstraße
Innovative Idee gegen Geisterfahrer

Dienstagnachmittag ereignete sich auf der A13, Höhe Schönberg, ein schwerer Geisterfahrerunfall. Ersten Informationen zufolge wurden dabei zwei Personen verletzt. | Foto: zeitungsfoto.at
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  • Dienstagnachmittag ereignete sich auf der A13, Höhe Schönberg, ein schwerer Geisterfahrerunfall. Ersten Informationen zufolge wurden dabei zwei Personen verletzt.
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HTL-Schüler mit österreichweit einzigartigem Pilotprojekt für Informationen in Echtzeit bei Geisterfahrten auf der Brenner Autobahn: Auffahrtsrampe bei Anschlussstelle Stubaital mit vier LED-Anzeigen ausgestattet – Pilotversuch läuft für ein Jahr. 

TIROL. Die ASFINAG setzt in ihren Bemühungen zu mehr Sicherheit gegen Geisterfahrten auf ein neues, österreichweit einzigartiges Pilotprojekt. Mit vier LED-Tafeln und ausgeklügelter Technik sollen Autofahrerinnen und Autofahrer automatisch bei Geisterfahrten auf der Auffahrtsrampe Stubaital in Richtung Brenner in Echtzeit gewarnt werden. Das Besondere dabei: Zwei Schüler der HTL Anichstraße in Innsbruck haben die Idee der ASFINAG in die Tat umgesetzt und sich im Rahmen einer Diplomarbeit um die Realisierung der Idee gekümmert. Martin Thaler und Florian Schiferer haben einen Monat bei der ASFINAG gearbeitet und das Projekt entwickelt. Dabei tüftelten die Schüler an der Projektierung, Programmierung und schließlich sogar um den Bau der technischen Steuerung der gesamten Anlage.
„Geisterfahrten können verheerende Unfälle auslösen. Wir bemühen uns intensiv um ständige Verbesserungen auf unserem Streckennetz. Mit diesem Pilotprojekt betreten wir jetzt Neuland. Wir setzen bewusst auf Innovationen und neue Ansätze, wenn es um die Sicherheit unserer Kundinnen und Kunden geht. Dass das noch dazu von HTL-Schülern umgesetzt wurde, freut mich umso mehr“, so ASFINAG-Geschäftsführer Stefan Siegele.

ASFINAG-Idee aus Schülerhänden

Die erwarteten Vorteile dieser Lösung:

  • Zu 100 Prozent automatische und aktive Geisterfahrer-Warnung in Echtzeit an die Falschfahrenden
  • Gleichzeitig erhalten jene, die korrekt unterwegs sind, ebenfalls per Anzeige eine Warnung, dass gerade ein Fahrzeug in falscher Richtung unterwegs ist.
  • Statistische Erfassung aller Falschfahrten auf der rund 350 Meter langen Rampe.
  • Zusätzlich bieten die LED-Anzeigen die Möglichkeit, auch über Staus auf der Rampe rechtzeitig zu informieren.

Die Idee dahinter stammt von ASFINAG-Abteilungsleiter Dietmar Harbauer. „Ich fahre selbst sehr oft auf dieser Auffahrtsrampe. Dabei kam es immer wieder mal vor, dass Fahrzeuglenkende der Mautstelle bei Schönberg vermutlich ausweichen wollten, einfach umgedreht haben und diese Rampe als Falschfahrer nutzten“, so Harbauer. Weil die ASFINAG auch eng mit den HTL-Schulen zusammenarbeitet, wurde die Idee geboren, dieses Projekt als Abschlussarbeit für die Matura anzubieten. Dann kamen Florian Schiferer und Martin Thaler ins Spiel. Die Absolventen der Elektrotechnik an der HTL Anichstraße haben das Vorhaben im Rahmen der Automatisierungstechnik umgesetzt und als Diplomarbeit zum Maturabschluss eingereicht.
„Uns hat die Idee sofort fasziniert. Mit ausgeklügelter Technik für mehr Sicherheit sorgen und vielleicht sogar Leben retten – das war schon sehr verlockend. Wir sind sehr stolz, dass unsere Arbeit dazu beitragen wird“, erklären die beiden Projektentwickler.

Probezeit: 1 Jahr

Die ASFINAG wird nun ein Jahr lang Erfahrungen sammeln. Dann soll entschieden werden, ob das Projekt auch auf anderen Rampen zum Einsatz kommt. „Das Beste daran ist: Das gesamte System ist flexibel einsetzbar und kann kurzerhand auch auf anderen Rampen aufgebaut werden“, so Geschäftsführer Siegele.

Noch mehr Information gegen Geisterfahrten

Die ASFINAG will die Autobahnen und Schnellstraßen noch sicherer machen – unter anderem auch mit noch mehr Information und Aktivitäten, um Geisterfahrten zu verhindern. Die meisten Geisterfahrten entstehen jedoch, weil die Fahrerinnen oder Fahrer verwirrt oder gar alkoholisiert sind. In solchen Fällen können diese gefährlichen Situationen von vorneherein nicht verhindert werden. Die ASFINAG hat wirksame Maßnahmen gesetzt, um Geisterfahrten zu vermeiden.

Das unternimmt die ASFINAG:

  • Geisterfahrer-Warntafeln: Mehr als 400 Geisterfahrer-Warntafeln warnen im Abfahrtsbereich der Autobahn.
  • Sensoren auf und an der Fahrbahn schlagen sofort Alarm, wenn sich ein Fahrzeug in die falsche Fahrtrichtung bewegt.
  • Evaluierung von Geisterfahrer-Problemstellen: Die ASFINAG nimmt jene Bereiche, von denen verstärkt Geisterfahrten ausgehen, ganz genau unter die Lupe. Je nach Bedarf werden Beschilderung, Beleuchtung und Bodenmarkierung angepasst oder bauliche Änderungen durchgeführt.
  • Bei sogenannten Road Safety Inspections prüfen zusätzlich externe Experten Autobahn- und Schnellstraßenabschnitte auf mögliche Verbesserungen hinsichtlich Verkehrssicherheit.
Dienstagnachmittag ereignete sich auf der A13, Höhe Schönberg, ein schwerer Geisterfahrerunfall. Ersten Informationen zufolge wurden dabei zwei Personen verletzt. | Foto: zeitungsfoto.at
Die Schüler der HTL Anichstraße mit ihrem Geisterfahrer-Warn-Pilotprojekt. | Foto: ASFINAG
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