Letzter langer Einkaufssamstag vor Weihnachten angenehm still

Filmausschnitt Gruber und Mohr | Foto: Stille-Nacht-Film
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  • Filmausschnitt Gruber und Mohr
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  • hochgeladen von Gerhard Egger

„Stille Nacht“ - Die Geschäfte und Straßen in Innsbruck waren gerammelt voll. Gedränge, Lichter, Weihnachtssongs überall. Auch viele Gäste, vor allem Italiener, wohin man schaute. Inge und ich wollten diesem Vorweihnachtsstress entfliehen und dachten an ein Vorhaben, das ich schon länger geplant hatte. Wir wollten unbedingt den Film „Stille Nacht“ sehen, der im Metropolkino läuft. Nachdem er nur nachmittags läuft, im sogenannten Highlight des Trubels, war es für uns nur recht, die überfüllten Straßen zu verlassen. Das Kino war im Vergleich zu andern Tagen fast menschenleer. Ein paar Gleichgesinnte fanden sich im Saal 8 ein und nach der Filmvorschau wurde es spannend.

Wir wurden plötzlich eingetaucht in die Welt von 1818. Kein elektrisches Licht, keine Autos, kein Geplärr aus den Lautsprechern, kein Luxus in Schaufenstern und Geschäften. Schon die ersten Szenen in der Stadt Salzburg waren von Ruhe und Gelassenheit geprägt. Kein hektisches Treiben. Da war nur der Mohr, der junge Hilfspfarrer, der beauftragt wurde nach Oberndorf zu übersiedeln. Gepäck? Eine kleine Tasche und natürlich die Gitarre. Er wollte ja Musiker werden und wurde doch Pfarrer.

Seine jugendliche Tatkraft wollte in ihm nicht versiegen, auch als er dort angekommen zuerst auf Schwierigkeiten stieß. Durfte er die Hl. Messe wirklich nur in Latein lesen? Er hatte es schon probiert, die Predigten und die Lieder in der Sprache des gemeinen Volkes zu halten. Mohr erreichte damit die Herzen der Menschen, auch jene, die zuvor nicht den Gottesdienst besuchten. Doch dann kam das Verbot des Vorgesetzten, weiter in Deutsch zu singen und zu predigen.

Er wollte schon aufgeben, aber die Beziehungen, die er aufgebaut hatte, waren von Liebe und Hoffnung geprägt und diese Bande bricht man nicht so schnell. Revolution? Nein - eher Beharrlichkeit und Überzeugungskraft in den Weg, den er schon gegangen war. Das brachte Mohr und Gruber dazu, sein Gedicht, „Stille Nacht“, zu vertonen und am Heiligen Abend in der Messe aufzuführen. Ruhig, einfühlsam, nur in Gitarrenbegleitung, so einfach und so klar.

Die Botschaft des Films war ergreifend und fesselnd zugleich. Der Nachspann, die Menschen blieben sitzen, Mucks Mäuschen still, vertieft in das Erlebte, bezaubert von der Ruhe, der Hoffnung und der Liebe - der Menschwerdung des Sohnes Gottes. Film aus, Musik aus, Licht an. Die Kinobesucher taten sich sichtlich schwer, aufzustehen und diesen von "Stille" erfüllten Ort zu verlassen.

Hier noch einige Meinungen dazu: Reaktionen zum Film

Wo: Metropol Kino, 6020 Innsbruck auf Karte anzeigen
Filmausschnitt Gruber und Mohr | Foto: Stille-Nacht-Film
im Metropol Innsbruck | Foto: Stille-Nacht-Film
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