Feuerwerk
Liveübertragung und Politkritik

INNSBRUCK. Seit 1994 sorgt der Bergsilvester für einen abwechslungsreichen Jahreswechsel und hatte sich lt. TVB Innsbruck "zu einem der größten winterlichen Highlights entwickelt". Im vergangenen Jahr war die INNS'zenierung angesagt. Die Show wurde als Spektakel aus Wasser, Licht, Nebel und Klänge angepriesen. Der TVB zahlte 200.000 Euro, die Stadt Innsbruck steuerte 100.000 Euro mehr bei und kam so auf insgesamt 500.000 Euro. Das Mitternachts-Feuerwerk auf der Seegrube blieb erhalten, da die Nordkettenbahnen die Hälfte der Kosten trug. Heuer gibt es coronabedingt am 1. Jänner 2021 um 0 Uhr ein vierminütiges Feuerwerk auf der Seegrube, die Kosten liegen bei 40.000 Euro. Der Stadtsenat hat sich mehrheitlich (ÖVP, FPÖ und Für Innsbruck pro, Grüne und SPÖ dagegen) für das Feuerwerk ausgesprochen.

Livestream

"Die Vorbereitungen sind fast abgeschlossen, die Wettervorhersagen versprechen eine gute Sicht auf die Seegrube. Für alle Jene, die von ihrer Wohnung, aus dem Fenster oder ihrem Balkon keinen Blick auf die Nordkette werfen können, wird das Feuerwerk via Livestream im Internet übertragen. Unter folgendem Link können Sie das Feuerwerk quasi in privater Wohnzimmeratmosphäre verfolgen: https://bit.ly/3hq1tgh", teilt das Stadtmarketing in einer Aussendung mit: "Auch ein privater Kabelbetreiber hat es sich nicht nehmen lassen und überträgt ein „Best of Feuerwerk“ um Punkt Mitternacht in die Haushalte. Darüber hinaus wird die Feuerwerksmusik auch an 200 IVB-Haltestellen übertragen."

Politkritik

Bereits im Juli hat das Gerechte Innsbruck an Bürgermeister Georg Willi eine schriftliche Anfrage gestellt, um zu erfahren, welche Pläne es für das Bergsilvester 2020 seitens der Stadt Innsbruck gibt. Auf die Frage, wann der Gemeinderat der Stadt Innsbruck über die Zukunft des Bergsilvesters 2020/2021 informiert wird, teilt Georg Willi in der Anfragebeantwortung noch am 1. Oktober 2020 mit, dass das Konzept dem Koalitionsausschuss in der Kalenderwoche 41 präsentiert wird. Auf die Fragen, ob es denn bereits alternative Ideen für das Bergsilvester, im Falle der Absage gäbe bzw. um welche Ideen es sich handeln würde - teilt uns Bürgermeister Georg Willi mit, dass es sich bei der gegenwärtigen Konzeptidee um ein „coronataugliches“ Veranstaltungsformat handelt, und es keine Alternative benötigen würde. Im absoluten Worst Case wird allerdings auch eine Komplettabsage in Betracht gezogen werden müssen.

Anfragebeantwortung

Ebenso kann man der Anfragebeantwortung entnehmen, dass im Falle einer Absage des Bergsilvesters die Stadt Innsbruck die Kosten für die geplante Lichtshow nicht übernehmen wird müssen, da entsprechende Ausstiegsklauseln vereinbart werden. „Trotz der Anfragebeantwortung und aufgrund der intransparenten Planung des Bergsilvesters durch den Bürgermeister wissen wir bis heute als Gemeinderatsfraktion nicht, ob die Stadt Innsbruck die Kosten zumindest anteilsmäßig für die geplante Lichtshow trotzdem übernehmen muss, da Georg Willi es bis heute nicht der Mühe wert gefunden hat den Gemeinderat diesbezüglich zu informieren, ob auch tatsächlich Ausstiegsklauseln mit den Partnern vereinbart wurden! Wir wissen auch nicht welches ursprünglich „coronataugliches“ Konzept für das Bergsilvester 2020 ausgearbeitet wurde, da selbiges ohnehin nur lt. Anfragebeantwortung dem Koalitionsausschuss und nicht einmal dem Stadsenat geschweige denn dem Innsbrucker Gemeinderat lt. Anfragebeantwortung in der 41. Kalenderwoche präsentiert wurde, also einem Gremium, welches keine Beschlüsse für die Stadt Innsbruck fassen kann", teilt GR Gerald Depaoli in einer Aussendung mit und übt weiter Kritik: "Das einzige was wir als Gemeinderatsfraktion über die Medien nach unserem sehr erfolgreichen auf Facebook veröffentlichten Video zum Bergsilvester erfahren durften ist, dass der Innsbrucker Stadtsenat in einer Husch-Pfusch Aktion das 40.000 Euro Feuerwerk auf der Seegrube beschlossen hat, und sich Georg Willi, wie sooft in letzter Zeit, wieder nicht als Bürgermeister durchsetzen konnte, um diese Schnapsidee zu verhindern."

Stadtblatt-Bericht zur Diskussion über die INNS'zenierung

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