Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum
Neues aus der Grafischen Sammlung

Ferdinandeum Innsbruck | Foto: Tiroler Landesmuseen
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  • Ferdinandeum Innsbruck
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INNSBRUCK. Auch die Tiroler Landesmuseen öffnen wieder mit Ausstellungen im Ferdinandeum von den beiden Künstlern Giovanni Battista Piazzetta & Rembrandt van Rijn, die von 9. Februar bis 2. Mai 2021 zu sehen sein werden. Die Grafische Sammlung der Tiroler Landesmuseen verfügt über einen weltweit einzigartigen Bestand der meisterlichen Kreidezeichnungen von Giovanni Battista Piazzetta, von denen in der Sammlungspräsentation eine Auswahl zu sehen ist.

Während des Lockdowns waren die Tiroler Landesmuseen zwar geschlossen, gearbeitet wurde dennoch intensiv. Neben einer Vielzahl an digitalen Angeboten, die in dieser Zeit entwickelt und erstellt wurden, wurde geforscht, restauriert, produziert und geplant. Welche Arbeiten in einem Museum anfallen, haben die Tiroler Landesmuseen in einer Infografik veranschaulicht, die seit heute in den sozialen Medien zu finden ist. Darunter etwa auch der Aufbau und die Konzeption neuer Ausstellungen. Den Anfang machen die Grafikräume, die pünktlich zum Ende des Lockdowns fertiggestellt werden konnten.

Zu den Künstlern

Giovanni Battista Piazzetta zählt zu den wichtigsten Kunstschaffenden des Venezianer Rokoko. Die „Fondazione Cini“ in Venedig und die „National Gallery of Art“ in Washington widmeten ihm bereits eigene Ausstellungen. Die rund 60 Zeichnungen aus der Grafischen Sammlung der Tiroler Landesmuseen blieben der Öffentlichkeit bisher verborgen – eine Auswahl wird jetzt, nach dem Lockdown, erstmals präsentiert. Ergänzt wird die Sammlungspräsentation mit Druckgrafiken von Rembrandt van Rijn. Er gilt als unübertroffener Meister der Radierkunst, dessen Bildsprache bis in die Gegenwart reicht.

Zeichnungen von Giovanni Battista Piazzetta

‍Giovanni Battista Piazzetta (1683 – 1754) war neben Sebastiano Ricci und Giambattista Tiepolo die führende Künstlerpersönlichkeit im Venedig der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Seine Kreidezeichnungen erinnern an jene des italienischen Malers Caravaggio: Sie sind geprägt von starken Kontrasten zwischen Hell und Dunkel, dem sogenannten „Chiaroscuro“. Damit setzt er Licht und Schatten gezielt ein, um seinen Modellen, meist einfachen Bürgerinnen und Bürgern, Anmut und Würde zu verleihen. Einige dieser Charakterköpfe werden in der Sonderausstellung im Ferdinandeum gezeigt – mit einem, zwei und manchmal gar drei Köpfen auf demselben Blatt.

‍Obwohl die Modelle in einigen dieser Zeichnungen als der Künstler selbst, seine Frau, sein Sohn und seine Tochter identifiziert werden können, sind sie nicht als Porträts bestimmter Personen gedacht. Vielmehr dienten sie der künstlerischen Übung: Die Personen werden in Ausdrucksstudien, sogenannten „têtes d’expression“, mit unterschiedlichen Gesichtsausdrücken und bestimmten Attributen dargestellt. Oft werden die Zeichnungen damit zu rätselhaften Betrachtungen über Alter, Schönheit, Unschuld und andere zeitlose Themen.

Druckgrafik von Rembrandt van Rijn

‍Rembrandt van Rijn gilt als unübertroffener Meister der Radierkunst. In seinen Arbeiten auf Papier weist seine Bildsprache eine künstlerische Entwicklung auf, die bis in die Gegenwart reicht. Die Grafische Sammlung schätzt sich glücklich, rund 50 Druckgrafiken seines umfangreichen Gesamtwerkes zu bewahren, und zeigt in einer kleinen Studioausstellung im Ferdinandeum eine exquisite Auswahl.

Aktuelles Programm in den Tiroler Landesmuseen

Ebenfalls im Ferdinandeum kann noch bis 16. Mai die Sonderausstellung „Defregger. Mythos – Missbrauch – Moderne“ und bis 25. April die Sonderausstellung „Solace of Lovers“ besucht werden. Im Zeughaus begrüßt die Sonderausstellung „Vom kleinen Saurier zum Ritter Rost“ noch bis 4. April. Erwachsene und Kinder, im TIROL PANORAMA mit Kaiserjägermuseum lädt Ursula Beiler bis 18. April zur Diskussion rund um „Grüß Göttin und Aura“ ein. Außerdem ist dort die Sonderausstellung „Flottenbesuch“ noch bis Herbst zu sehen.

In Kürze folgt außerdem eine Sammlungspräsentation der Moderne im Ferdinandeum: „Elde Steeg. ‚Die Frauen machen die Brötchen‘“ (19.2. – 3.10.) setzt sich mit dem Thema „Gendergerechtigkeit“ auseinander. Rund um Ostern gibt es mit „Klüger als der Osterhase“ (17.2. – 10.4.) im Volkskunstmuseum wieder 12 interaktive Osterstationen.

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