Taxidienst in den MARTHA-Dörfern
"Rumer Kurv" führt den Taxidienst vom Rumer Funktaxi weiter

"Gerry" Gerhard Heine ist den Gästen des Rumer Funktaxis seit Jahren bekannt. Er führt die Dienstleistung unter dem Namen "Rumer Kurv" weiter. | Foto: privat
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  • "Gerry" Gerhard Heine ist den Gästen des Rumer Funktaxis seit Jahren bekannt. Er führt die Dienstleistung unter dem Namen "Rumer Kurv" weiter.
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  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

Gerhard Heine hat sich getraut. Nach zehn Jahren als Taxifahrer für das legendäre Rumer Funktaxi fährt er als "Rumer Kurv" weiter für seine Gäste in der Nacht. Mit an Bord hat er vier weitere Taxifahrer, die ab 18. November vor allem das Tagesgeschäft abdecken.

INNSBRUCK. Die legendäre Nummer 0512/24411 hat jetzt eine neue Stimme. Der Oberländer Gerhard Heine – "bekannt wie ein schwarzer Hund in den MARTHA-Dörfern" – übernimmt die Fahrten des Rumer Funktaxis unter dem Namen "Rumer Kurv". Er fährt mit anderen Taxifahrern zusammen sieben Tage die Woche, 24 Stunden durch. Besonderer Fokus liegt dabei auf die Fahrversorgung von Mühlau, Arzl, Rum, Thaur, Absam und Innsbruck. Vorabbestellungen sind auch möglich.

Ein kleiner Rückblick

Als Mitte September die Nachricht vom Ende des Rumer Funktaxis öffentlich wurde, waren nicht nur die StammkundInnen vor den Kopf gestoßen. "Ich habe erstmal zwei Wochen gebraucht, um den Schock zu verdauen", meint Heine, der seit dreißig Jahren leidenschaftlicher Taxler ist. Die letzten zehn Jahre war er nachts für das Rumer Funktaxi unterwegs. Sofort fing er zu kopfen an: Wie könnte man weitermachen?

"Ich will, dass die Gäste sicher Heim kommen"

Der 55-jährige Stamser sicherte sich erstmal nach vielen Hürden die bekannte Telefonnummer. Wer dort anruft, kommt jetzt zur Rumer Kurv, die besonders die MARTHA-Dörfer und Innsbruck bedient.
Aber auch das Wipptal ist ein Hotspot für Heine: "Nach den Bällen kommen die jungen Leute oft nicht Heim, weil es im Tal keinen Taxidienst gibt. Dann ruft man halt den Gerhard und der Gerhard fährt, auch um fünf Uhr in der Früh." Vor allem will er StammkundInnen und anderen Fahrgästen Eines bieten: Dass sie verlässlich und sicher zuhause ankommen.

"Es wäre schade, wenn so ein alteingesessener Betrieb endgültig verloren gehen würde", sagt er zu seiner Motivation. Seine Fahrer – drei tagsüber, ein zusätzlicher in der Nacht – sind alteingesessene Taxler "mit Manieren". "Da ist ein Traum. Wir sind sozusagen die letzten Mohikaner, Taxifahrer vom alten Schlag."

Taxifahren in der Nacht

Er selbst fährt am liebsten in der Nacht – und das schon seit Jahrzehnten. "Ich kenn' das nicht anders. Außerdem ist der Verkehr feiner und ich hab' schon viele Stammkunden", erklärt Heine. In der Früh kommt er dann Heim, liest die Zeitung, trinkt einen Tee und isst ein Brot, vor dem er sich zum Schlafen herrichtet und bis am Nachmittag ausruht. Die Ruhe braucht er auch, schließlich gibt es Nächte, in denen 400-500 km mit dem Taxi unterwegs ist.
An die Pensionierung denkt er erstmal nicht: "Solange ich gesund bin, will ich bleiben. Die nächsten sieben Jahr mal sicher. Aber es kann ja immer was passieren. Wenn es doch nicht mehr gehen würde, kümmere ich mich drum, dass die Telefonnummer in gute Hände kommt und die Dienstleistung auch weiterhin erhalten bleibt."

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