Gemeinsame Pedal-Power
Starkes Zeichen bei Demo für den Erhalt der Conrad-Radwerkstatt

Rund 150 TeilnehmerInnen protestierten gegen die drohende Schließung der Conrad-Radwerkstatt.
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Freitagabend versammelten sich rund 150 engagierte Bürgerinnen und Bürger vor der Conrad-Radwerkstatt, um gegen ihre drohende Schließung zu protestieren. Die Stimmung war entschlossen und friedlich, als die Demonstranten für den Erhalt der beliebten Fahrradwerkstatt skandierten.

INNSBRUCK. Die Conrad-Radwerkstatt sowie dem Secondhand-Laden in Hall in Tirol droht mit Ende des Jahres die Schließung aufgrund fehlender Fördermittel vom AMS. Rund 150 Menschen versammelten sich daher am Freitagabend vor der Radwerkstatt und protestierten für den Fortbestand der beiden Geschäfte. Die Demonstranten, darunter Radfahrer, Anwohner, Politiker und Sympathisanten, betonten die Bedeutung der Werkstatt für die lokale Fahrradkultur und den Gemeinschaftszusammenhalt.Beeindruckt von den zahlreichen Unterstützungsbekundungen zeigte sich auch Wams-Geschäftsführerin Christine Regensburger. Auch die Alternative Liste (ALi) unterstützt die Protestaktion und sieht die Stadt- und Landespolitik in der Mitverantwortung. Zudem fordert sie ein zeitnahes Rettungspaket der SystempartnerInnen, um den Erhalt der sozialökonomischen Betriebe zu sichern.

„Die Kürzungen bei den sozialökonomischen Betrieben haben eine große gesellschaftspolitische Tragweite und müssen verhindert werden,“ ist GR Mesut Onay (ALI) sehr eindeutig in seiner Positionierung, in der Frage, ob die Radwerkstatt-Conrad erhalten bleiben soll, und geht noch weiter: „150 Menschen haben sich am Freitag in einer Spontanaktion solidarisiert. Genau diese Solidarität braucht es jetzt auch von der Stadt- und Landespolitik.“ so Onay.

Die Demo am Freitag verdeutlichte noch einmal die starke Bindung der Gemeinschaft zur Conrad-Radwerkstatt und zeigte, wie sich die Menschen in Innsbruck gemeinsam für den Schutz von wichtigen lokalen Institutionen einsetzen können.

Wams-Geschäftsführerin Christine Regensburger freut sich über die vielen Menschen die  zur Kundgebung gekommen sind.  | Foto: Martin Kink
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Ausfallhaftung gefordert

Die Gewerkschaftliche Linke fordert von Land Tirol und der Stadt Innsbruck eine Ausfallhaftung zum Erhalt von CONRAD und Haller WAMS Laden. So heißt es in einer Aussendung: „Zielgruppengerechte Angebote insbesondere für Langzeitarbeitslose versprach Ende Juni 2023 der Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher. Die Realität der Finanzierung ist eine andere, die Fördermittel des AMS werden drastisch gekürzt – für Tirol um 7,3 Millionen Euro. Das AMS-Förderungsminus zeigt Auswirkung, dem Verein WAMS fehlen zur Ausfinanzierung ihrer Betriebe 650.000 Euro – die CONRAD-Radwerkstatt und der WAMS-Secondhand Laden in Hall in Tirol müssen gesperrt werden. 24 Menschen verlieren direkt ihren Arbeitsplatz.

Das ist aber nur die Spitze eines Eisberges, denn durch das Fehlen beider Betriebe gibt es zukünftig weniger Transitarbeitsplätze und die Budgetkürzungen treffen nicht nur WAMS, sondern alle österreichischen sozialökonomischen Betriebe. Selbst wenn keine Betriebsteile gesperrt werden, bedeuten Einsparungen gleichzeitig weniger Transitarbeitsplätze. „So schafft man es Soziales und Ökologisches gleichzeitig kaputt zu hauen. Austria zero points!“ bewertet der GL-Aktivist und Betriebsrat Robert Koch der Bundesregierung Sozial-Raubbau.

Mattle, Wolf & Co. haben in einem dringlichen Antrag die Bundesregierung aufgefordert, von den Kürzungen abzusehen – leider war der Bundesregierung das Tiroler Anliegen nur für den “Rundordner” wert. „Wenn die Landes-Schwarzen damals ihr Anliegen ernst gemeint haben, dann müssen sie jetzt für eine Ausfallshaftung für die fehlenden Mittel sorgen”, fordert Daniel Spiegl, Landessprecher der Gewerkschaftlichen Linken.

„Auch die Stadt Innsbruck darf sich nicht ihrer sozialen Verantwortung entziehen. Immerhin ein Bürgermeister, der ebenso parteipolitisch mit einer Regierungspartnerin verbandelt ist und außerdem hat Conrad bislang kostengünstig für die Wartung der fünfhundert Innsbrucker Stadträder gesorgt” , ergänzt GL-Landessprecherin Evi Kofler.



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