Radtour der Radlobby Tirol
Stellungnahme der Innsbrucker Politik

Kurze Krisensitzung an der Sillpark-Kreuzung | Foto: Robert Koch
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Um in Innsbruck Gefahrenstellen und dergleichen für Radfahrer aufzuzeigen, wurde von der Radlobby Tirol die Idee einer Stadtrundfahrt mit Politikern und Politikerinnen ins Leben gerufen. Seit März 2022 wurde nach einem passenden Termin gesucht - am 05. Juni 2023 war es so weit.

INNSBRUCK. Die Bezirksblätter berichteten bereits von der stattgefundenen Radtour - hier:

(Regnerische) Radtour mit der Innsbrucker Politik

Da sich die Anzahl der Teilnehmer auf drei von 16 eingeladenen Politikern und Politikerinnen, beschränkte, fragte die BezirksBlätter-Redaktion nach, warum die restlichen Mitglieder des Verkehrsausschusses nicht dabei waren. Drei Parteien haben nun Stellung bezogen: Benjamin Plach von der SPÖ, Christine Oppitz-Plörer von der List für Innsbruck und Mariella Lutz von der ÖVP.

Termine sind schwer zu finden

Der allgemeine Tenor der Politik ist, dass der Termin der Radlobby mit anderen Terminen kollidierte und es ihnen so nicht möglich war an der Radtour durch Innsbruck teilzunehmen. 

"Ich bin gerne bei anderer Gelegenheit dabei, hier eine Runde zu drehen und aktuelle Herausforderungen und Gefahrenstellen für Radfahrer und Radfahrerinnen zu analysieren. Generell befürworten wir als SPÖ Verbesserungen in der Rad- und Fußgänger Infrastruktur, nur so kann unsere Stadt zukunftsfit werden",

versichert Benjamin Plach von der SPÖ. Auch Christine Oppitz-Plörer von der Liste für Innsbruck war am 05. Juni verhindert, sie nahm allerdings schon an einer ähnlichen Veranstaltung teil. Vielleicht ist das ein Ansporn für die Radlobby Tirol, einen weiteren Versuch zu wagen, um noch einen zusätzlichen Termin zu finden. 

Ein gemeinsames Miteinander

Die Stellungnahme der ÖVP fiel deutlich ausführlicher aus, als die der anderen beiden Parteien. Mariella Lutz, Obfrau des Innsbrucker Verkehrsausschusses erklärte:

„Die Volkspartei setzt sich nachhaltig für das Thema Radfahren ein und hat in Tirol ein beeindruckendes Radwegenetz von 7.800 km geschaffen. 57 Millionen Euro wurden in den letzten Jahren in die Sanierung und den Neubau von Radwegen in Tirol investiert. Wir sind stolz auf dieses umfangreiche Radwegenetz und arbeiten kontinuierlich daran, die Bedingungen für Radfahrerinnen und Radfahrer in unserem Land weiter zu verbessern.“

Ein klares Statement, dass sich die ÖVP für die Innsbrucker Radfahrer und Radfahrerinnen einsetzt. Doch warum wurde an der Radtour der Radlobby dann nicht teilgenommen? Das liegt nicht an dem Thema Radfahren, sondern Mariella Lutz kritisiert die Vorgangsweise der Radlobby:

„Wir sind aber nicht bereit, uns von einer grünen Vorfeldorganisation als Nebendarsteller für politische Inszenierungen missbrauchen zu lassen. Wir sind überzeugt, dass echter Fortschritt durch konstruktive Zusammenarbeit und den Austausch unterschiedlicher Standpunkte erreicht wird und nicht durch politische Spielchen auf dieser Ebene. Es ist auch sehr bedauerlich, dass die Radlobby überhaupt kein Verständnis für andere Verkehrsteilnehmer, insbesondere Fußgänger und den Individualverkehr, aufbringt. Wir glauben an eine ausgewogene Verkehrspolitik, die die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer berücksichtigt und ein harmonisches Miteinander ermöglicht. Eine einseitige, ideologisierte und hochemotionalisierte Verkehrspolitik, wie sie die Radlobby betreibt, lehnen wir strikt ab“,

so lautete die Antwort von Mariella Lutz auf die Frage, warum die ÖVP an der Radtour nicht teilgenommen hat. 

Nachtrag

Nachdem diese Aussage der ÖVP veröffentlicht wurde, trat die Radlobby Tirol an die Redaktion der Bezirksblätter heran, um eine Stellungnahme aus ihrer Sicht entgegenzubringen:

"Wir weisen die erhobenen Vorwürfe als unwahr zurück. Gemäß Statuten ist die Radlobby ARGUS, zu der auch die Radlobby Tirol gehört, gemeinnützig und parteipolitisch unabhängig. Unsere Tätigkeiten bilden genau das ab. Die gerechte Gestaltung öffentlicher Räume und Verkehrssicherheit sind für uns keine Frage einer Ideologie, sondern Grundanforderungen an eine ausgewogene und zeitgemäße Mobilitätspolitik. Den Wunsch nach Austausch nehmen wir gerne auf und bemühen uns nach über einem Jahr Terminsuche weiterhin um einen Gesprächstermin",

so Filipe Hauser im Namen der Radlobby Tirol.

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