Kurzlehrgang am Tiroler Bildungsinstitut
Was tun mit jungen Straftätern?

Was tun mit straffälligen Kindern und Jugendlichen? Am 13. und 14. März findet am Tiroler Bildungsinstitut in Vill ein Kurzlehrgang zum Thema „Umgang mit straffälligen (un)mündigen Jugendlichen“ statt. | Foto: Pantermedia/Frenzell
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Ganz Österreich blickt auf die besorgniserregenden Geschehnisse der jüngsten Vergangenheit. Nicht nur Vertreter aus Politik, Justiz und Polizei stellen sich die Frage: Was tun, wenn junge Menschen Gewalt- und Straftaten begehen? 

INNSBRUCK/VILL. Am 13. und 14. März findet am Tiroler Bildungsinstitut in Vill ein Kurzlehrgang zum Thema „Umgang mit straffälligen (un)mündigen Jugendlichen“ statt. Der Kurzlehgang wird vom Kompetenzzentrum Sicheres Österreich (KSÖ) in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol veranstaltet. Zwölf Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft und Gesundheit ihre Erkenntnisse an insgesamt 48 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Bereichen Jugendarbeit, Polizei, Bildung usw. weiter. 

„Gerade die Geschehnisse der jüngsten Vergangenheit zeigen wie wichtig es ist sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen“, so KSÖ-Tirol Präsident und Landespolizeidirektor Helmut Tomac.

Zwölf Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft und Gesundheit ihre Erkenntnisse an insgesamt 48 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Bereichen Jugendarbeit, Polizei, Bildung und so weiter.   | Foto: Martina Obertimpfler
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Schwere Straftaten 

Jugendkriminalität gibt es schon länger, trotzdem haben sich die Art und Schwere der Straftaten in den letzten Jahren verändert. 

„Als ich noch Streifenpolizistin war, mussten wir oft wegen aufgebrohenen Zeitungskassen ausrücken. Das waren Straftaten die Jugendliche aus Langeweile begangen haben", erzählt Polizeibeamtin und Landesrätin für Sicherheit Astrid Mair. 

Bei einer Pressekonferenz, vor Beginn des Kurzlehgages, wurde auch die aktuelle Debatte im Justizausschuss über die Senkung der Strafmündigkeit auf das Alter von 12 Jahren besprochen. Im Bild (v.l.): Michaela Kutschera vom LPD Tirol – Sicherheitsverwaltung, Landespolizeidirektor Helmut Tomac, Landesrätin Astrid Mair und Natascha Florence Bousa vom Institut für Gewaltprävention und Konfliktmanagement in Familien straffälligen Jugendlichen.  | Foto: Martina Obertimpfler
  • Bei einer Pressekonferenz, vor Beginn des Kurzlehgages, wurde auch die aktuelle Debatte im Justizausschuss über die Senkung der Strafmündigkeit auf das Alter von 12 Jahren besprochen. Im Bild (v.l.): Michaela Kutschera vom LPD Tirol – Sicherheitsverwaltung, Landespolizeidirektor Helmut Tomac, Landesrätin Astrid Mair und Natascha Florence Bousa vom Institut für Gewaltprävention und Konfliktmanagement in Familien straffälligen Jugendlichen.
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Bei einer Pressekonferenz, vor Beginn des Kurzlehrgages, wurde auch die aktuelle Debatte im Justizausschuss über die Senkung der Strafmündigkeit auf das Alter von 12 Jahren besprochen. Landesrätin Astrid Mair befürwortet eine Diskussion zur Herabsetzung der bei besonders schweren Straftaten. 

„Ein zwölfjähriger weiß zum Beispiel, dass man jemand anderes nicht verletzt, vergewaltigt oder tötet. Wenn er es trotzdem tut, dann muss er auch die Konsequenzen spüren", so Landespolizeidirektor Helmut Tomac.

Mehr Gewalt, Waffen und Sex 

Dass unmündige Jugendliche Straftaten begehen oder sich in Jugendbanden beweisen wollen, das ist nichts Neues. Was sich in den letzten Jahren abzeichnet, ist die hohe Gewaltbereitschaft und Brutalität der Straftaten. Michaela Kutschera vom LPD Tirol – Sicherheitsverwaltung, berichtet von Fällen, bei welchen Schüler einen Amoklauf ankündigen, unmündige Täter laden sich im Darknet eine Bombenbauanleitung herunter oder sie tragen Waffen tragen auch Waffen, mit welchen sie andere schwer Verletzen können, darunter Samuraischwerte und Macheten. Neben den Gewaltdelikten haben auch die Sexualdelikte zugenommen, erklärt Kutschera: 

„Es gab einen Fall, bei dem zwei Jungen ein Mädchen festhielten, sie betatschten, auch unter dem Gewand und in der Intimzone, und sie drohten sogar mit Vergewaltigung", so Kutschera. 

Was tun?

Kommt es zu Straftaten bei Kindern und Jugendlichen haben Justiz, Polizei und andere Behörden sowie Einrichtung wenig Handlungsmöglichkeiten. Derzeit gibt es neben der Freiheisstrafe kaum Alternativen und es „Es braucht dringend Alternativen" betont Natascha Florence Bousa vom Institut für Gewaltprävention und Konfliktmanagement in Familien straffälligen Jugendlichen und „Ein Gefängnisaufenthalt hilft Jugendlichen nicht dabei wieder auf den rechten Weg zu kommen, sondern meistens das Gegenteil." 

Alle müssen an einem Strang ziehen 

Präventionsarbeit ist meist nicht sichtbar und eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Ob beruflich oder privat, jeder kann Prävesionsarbeit leisten ist sich Natascha Florence Bousa sicher. “Das beginnt bei der Nachbarin, die etwas beobachtet" oder bei jemanden der einen Jugendlchen bei Fehlverhalten zurechtweist. Dass Kinder und Jugendliche straffällig werden, das lasse sich nicht verhindern. Wichtig sei es, so früh wie möglich anzusetzen und mit gezielter Preventionsarbeit Kinder und Jugendlichen dabei zu helfen nicht vom rechten Weg abzukommen, sagt Natascha Florence Bousa. 

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