"Arbeitsrechtsreform ist fällig"

Die WK Tirol will viele Neuerungen für das Arbeitsrecht erreichen.
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Was dem Präsidenten der Wirtschaftskammer, Jürgen Bodenseer, dringliche Forderungen sind – Teilkrankenstand, Pflichtversicherung bei Arbeitsunfällen, Streichung der Entgeltzahlung bei Präsenzdienern im Langzeitkrankenstand, und, und, und – ist für den Arbeiterkammer-Präsidenten, Erwin Zangerl, untragbar. Bodenseer machte sich bei einer Pressekonferenz für ein radikales Umkrempeln des Arbeitsrechtes stark. Am aktuellen Recht findet er vieles auszusetzen: Beispielsweise soll das Arbeitslosengeld und Krankengeld gleichgestellt werden (wie das in Deutschland der Fall ist), um damit Langzeit-Arbeitslosigkeit zu verhindern. "Denn durch den Krankenstand wird die Auszahlung von Arbeitslosengeld ausgesetzt, dadurch erreicht man eine Erweiterung der Zahlungen", so Bodenseer. Aber auch Kuraufenthalte oder die Eingliederung in die Arbeit nach einer langen Krankheit – beispielsweise mit einem Teilkrankenstand – wären Themen, die man – wenn es nach der Tiroler Wirtschaftskammer geht – überdenken sollte. Heftige Kritik kommt von der Arbeiterkammer und dem ÖGB: "Die Beschäftigten trauen sich jetzt schon immer weniger in Krankenstand zu gehen, aus Angst den Arbeitsplatz zu verlieren. Dabei wissen wir alle: Wer sich krank zur Arbeit schleppt, tut weder sich noch dem Betrieb was Gutes. Vielmehr verursachen höhere Fehleranfälligkeit und mehr Arbeitsunfälle Kosten in Milliardenhöhe", antwortet Zangerl.

Die WK Tirol will viele Neuerungen für das Arbeitsrecht erreichen.
"Das ist Sozialabbau": Erwin Zangerl übt heftige Kritik an der Sache. | Foto: Gstraunthaler
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