Flughafen: Hier ist alles total normal

Grüne wittern Frequenzsteigerung bei Flügen – Flughafengesellschaft lässt keinerlei Zweifel aufkommen

Die Innsbrucker Grünen beobachten den Flughafen seit Jahren mit Argusaugen und nicht selten gibt es harsche Kritik gegenüber dessen Politik. Eine sogenannte „Incentive-Richtlinie“ stößt den Grün-Mandataren rund um StR Uschi Schwarzl nun sauer auf. Die Flughafengesellschaft winkt ab und spricht von herkömmlichem Marketing.

(fh). „Diese neue Richtlinie bedeutet nichts anderes, als dass der Innsbrucker Flughafen seit neuestem den Aufbau neuer Flugdestinationen und die Verdichtung bestehender Linienflugverbindungen fördert“, ärgert sich Grünen-Stadträtin Uschi Schwarzl. „Die Flughafenleitung hat in der Vergangenheit immer betont, dass sie nicht beim allgemeinen Preisdumping mitmacht aber bei diesem Wachstumsanreiz soll durch vergünstigte Lande- und Passagiertarife, reduziertes Ramphandling-Entgelt (Vorfeldabfertigungs-Entgelt) sowie um einen Zuschuss pro abgefertigter/abgefertigtem PassagierIn die Frequenz erhöht werden. Es ist empörend, wie der Flughafen mit seinen jährlich steigenden Rekordergebnissen umgeht. 29,1 Mio. betrugen die Umsatzerlöse der Tiroler Flughafenbetriebsgesellschaft im Geschäftsjahr 2008, um 12,56 % mehr als im Vorjahr. Während aber die Innsbrucker Bevölkerung durch die Finger schaut und die Förderung von Lärmschutzfenstern durch den Flughafen als Lärmverursacher unter dem Hinweis auf gesetzliche Fristen auf den Sanktnimmerleinstag verschoben wird, fließen die Gelder in die Mehrbelastung der Bevölkerung“, so Schwarzl. Sie will in der kommenden GR-Sitzung über dieses Thema diskutieren.

Kein Preisdumping
„Die Marketingsupportrichtlinie ist seit Jahren offizieller Bestandteil der Tarifordnung für den FH Innsbruck, welche vom Verkehrsministerium per Bescheid genehmigt wurde. Auch der Flughafen Innsbruck wendet dieses Marketinginstrument seit mehreren Jahren an, um die Verkehrsanbindung für das Land Tirol und die Landeshauptstadt Innsbruck sicherzustellen und langfristig abzusichern. Der Flughafen Innsbruck hat allerdings nie bei einem Preisdumping mitgemacht und nie die ultimativ geforderten Sonderkonditionen akzeptiert“, erklärt Flughafen-Direktor Reinhold Falch gegenüber dem STADTBLATT.

Zur Sache: Zahlen im Vergleich
Flugbewegungen in Prozent laut Auskunft des Flughafens IBK:
2009 vs. 2008: - 5,2 %
2009 vs. 2004: + 6,2 %
2009 vs. 2000: - 13,6 %