Region Tirol
Industrieerfolge aus Innsbruck

Heimat zahlreicher erfolgreicher Industrieunternehmen. Mit einer Standortoffensive soll die Rossau weiter attraktiviert werden. | Foto: Stadt Innsbruck
4Bilder
  • Heimat zahlreicher erfolgreicher Industrieunternehmen. Mit einer Standortoffensive soll die Rossau weiter attraktiviert werden.
  • Foto: Stadt Innsbruck
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Mit einer Standortoffensive soll das Industrie- und Gewerbegebiet Rossau weiter gestärkt werden. Top-Industriebetriebe sind in der Rossau angesiedelt.

INNSBRUCK. Die "Roßau" war ursprünglich ein zur Gemeinde Amras gehörendes Augebiet am Inn, das mit Amras 1938 nach Innsbruck eingemeindet wurde. Bereits im 18. Jahrhundert gab es Pläne, die Au trockenzulegen und landwirtschaftlich zu nutzen. Erst im 20. Jahrhundert wurde die Au endgültig beseitigt. Ab den 1960er Jahren entwickelte sich die Rossau zum Gewerbegebiet. Als einer der ersten größeren Betriebe siedelte sich hier 1963 der Milchhof Innsbruck an. 1991 befanden sich in der Rossau 176 Arbeitsstätten mit 4.411 Beschäftigten, 2011 bereits 705 Betriebe mit 9.235 Beschäftigten. Seit den 1980er Jahren kamen zum klassischen Industrie- und Gewerbegebiet vermehrt Handels- und Dienstleistungsbetriebe hinzu. Am südlichen Rand der Rossau, zwischen Baggersee und Autobahn, befindet sich die IKB-Kläranlage, die neben den Innsbrucker Abwässern auch jene aus 14 Umlandgemeinden behandelt, bevor sie in den Inn geleitet werden. Der Baggersee entstand durch den Schotterabbau, den die Baufirma G. Hinteregger in den Jahren 1960–1975 an dieser Stelle betrieb. Die Schottergrube füllte sich nach und nach mit Grundwasser. Nach Ablauf des Pachtvertrags der Firma G. Hinteregger im Jahr 1975 plante die Stadt zuerst die Einplanierung des Baggersees und den Bau eines Fernheizkraftwerks.

Quartiersmanagement als zentrale Stelle

Markenführer

Leonhard Lang produziert bereits seit 150 Jahren am Standort Innsbruck, seit 2008 ausschließlich Medizinprodukte. Das erfolgreiche Unternehmen in der Rossau erweitert nun das bestehende "Werk 2". Büro- und Lagerflächen sowie Produktionsräume werden errichtet. Über 400 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sorgen von der Entwicklung über die Produktion bis hin zum Verkauf für qualitätsvolle Einwegprodukte, welche in über 80 Ländern der Welt verkauft werden. Aufgrund des rasanten Wachstums der letzten Jahre platzen mittlerweile der Produktionsbereich sowie das Lager und der Verwaltungsbereich bei Leonhard Lang aus allen Nähten. Dies veranlasste die Geschäftsführung dazu, einen Neubau zu initiieren, der eine Vergrößerung des bestehenden "Werks 2" um 130 % darstellt; zusätzlich wird in ein Hochregallager investiert. In rund 42 Wochen Bauzeit wird von der Firma Fröschl der Rohbau errichtet. Damit werden zusätzliche Büroflächen von ca. 2.000 m², Lagerflächen von ca. 3.000 m2 und Produktionsbereiche von ca. 5.000 m2 entstehen. Auch dieser Erweiterungsbau wird mittels Betonkernaktivierung, also Grundwassernutzung, energieeffizient geheizt und gekühlt werden. An zwei Fassaden und auf fast der gesamten Dachfläche sind Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 0,5 Millionen kWp vorgesehen.

Beim Spatenstich für den Ausbau Werk 2 der Fa. Leonhard Lang: Edi Fröschl, Burrhus Lang, Hilde Lang, Leonhard Lang, Christine Oppitz Plörer, Thomas Zöhrer, Michael Auer | Foto: Baumgartner
  • Beim Spatenstich für den Ausbau Werk 2 der Fa. Leonhard Lang: Edi Fröschl, Burrhus Lang, Hilde Lang, Leonhard Lang, Christine Oppitz Plörer, Thomas Zöhrer, Michael Auer
  • Foto: Baumgartner
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Traditionsbetrieb

Seit über 90 Jahren ist Fiegl + Spielberger auf die Planung, den Verkauf, die Installation und die Wartung von Anlagen der Stark- und Schwachstromtechnik spezialisiert. Mit neun innovativen Fachabteilungen und über 480 Mitarbeitern – davon 70 Lehrlingen - ist Fiegl + Spielberger in der Rossau neben einem der größten privaten Ausbildungsbetriebe auch das größte private Elektrounternehmen Westösterreichs. Fiegl+Spielberger bietet, neben dem Zweig der Elektrotechnik, auch Gesamtlösungen aus einer Hand in den Bereichen Photovoltaik, Sicherheitstechnik, Audio-/Video-Systeme, Automatiktüren, Telekommunikation, Hotel-EDV und Keycards, Kassen- und Schanksysteme sowie Brandmeldetechnik an.

Mayrhofner Bergbahnen nutzen die Kraft der Sonne. Die Anlage wurde von der Fa. Fiegl+Spielberger errichtet. | Foto: Mayrhofner Bergbahnen
  • Mayrhofner Bergbahnen nutzen die Kraft der Sonne. Die Anlage wurde von der Fa. Fiegl+Spielberger errichtet.
  • Foto: Mayrhofner Bergbahnen
  • hochgeladen von Andreas Lanza

.

Urgestein

1959 erwies sich der Standort Matrei für die "Steka-Werke Technische Keramik GmbH & Co KG" als zu klein. Der Bau eines neuen Betriebsgebäudes in Innsbruck-Rossau wurde geplant und 1961 starteten die 50 Steka-Mitarbeiter die Herstellung in den neuen Werkshallen. 1988 ersetzten gasbeheizte Kammeröfen mit Abgasnachverbrennungssystemen die ölbetriebenen Tunnelöfen und steigerten Qualität und Umweltverträglichkeit der Produktion. 2005 fand ein Wechsel in der kaufmännischen Geschäftsführung statt: Markus Dax, Sohn des Geschäftsführers und Mitinhabers der Steka, Otto Dax, übernahm die kaufmännische Leitung und übernahm am 31.12.2011 die gesamten Anteile am Unternehmen. Das Unternehmen weist eine Exportquote von über 90% auf. Vom Gewerbegebiet Rossau aus, werden Kunden bis Asien bis nach Südamerika von der Fa. Steka beliefert. Das Werk in der Rossau hat über 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die "Steka-Werke Technische Keramik GmbH & Co KG" um 1962 in der Rossau. | Foto: Steka
  • Die "Steka-Werke Technische Keramik GmbH & Co KG" um 1962 in der Rossau.
  • Foto: Steka
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Alle Beiträge aus der neuen Ausgabe von "Region Tirol" unter MeinBezirk.at/regiontirol nachlesen

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.