Signa Holding
Neuer Konkurs, Hausverkauf und Verpfändung

Das Kaufhaus Tyrol ist laut Grundbuchauszug seit 2015 als Pfandgeber für die Bayerische Versorgungskammer eingetragen.  | Foto: zeitungsfoto.at
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  • Das Kaufhaus Tyrol ist laut Grundbuchauszug seit 2015 als Pfandgeber für die Bayerische Versorgungskammer eingetragen.
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Die Signa Holding bleibt weiterhin in den Schlagzeilen. Das Kaufhaus Tyrol ist laut Grundbuchauszug seit 2015 als Pfandgeber für die Bayerische Versorgungskammer eingetragen. Die Wiener Ärztekammer hat das Haus am Graben 19 in Wien, das den Gourmettempel „Meinl am Graben“ beherbergt, erworben. Die LeiKi Einrichtung Holding GmbH hat Insolvenz angemeldet.

INNSBRUCK. 2010 wurde das Kaufhaus Tyrol in der Maria-Theresien-Straße eröffnet. Die Baukosten damals wurden mit rund 155 Millionen Euro angegeben, dem gegenüber standen jährliche Mieteinnahmen von geschätzten 12,5 Millionen Euro. Eine solide Kalkulation, nach der die Baukosten heute – 13 Jahre später – mehr als gedeckt wären, stellt die Plattform top.tirol insights in ihrer Recherche fest. "Im Frühjahr 2015 musste das Kaufhaus Tyrol laut Grundbuchsauszug als Pfandgeber für die Bayerische Versorgungskammer, die zahlreiche deutsche Vorsorge- und Pensionskassen verwaltet, herhalten. Die lange Liste umfasst unter anderem die „Bayerische Ärzteversorgung“, die „Versorgungsanstalt der Deutschen Bühnen“ oder auch die „Versorgungsanstalt der Kaminkehrergesellen mit Pensionskasse des Schornsteinfegerhandwerks“. Die Höhe des Pfandrechts, das damals eingetragen wurde: 180 Millionen Euro", teilt die top.tirol weiter mit. "Die Eigentümerschaft des Kaufhaus Tyrol selbst ist, wie bei Benko anscheinend üblich, nicht ganz leicht zu durchschauen. Am Ende gehört das Kaufhaus Tyrol jedenfalls fast zur Gänze der Signa Prime Selection AG, die sich wie­de­rum auf elf Aktionäre mit unterschiedlichen Beteiligungshöhen aufteilt. Deutlich mehr als die Hälfte dieser AG gehört sechs Signa-Firmen (19,93 % übrigens der jetzt insolventen Signa Holding), der Rest teilt sich auf Investoren wie Kühne oder Peugeot auf", wird abschließend informiert.

Wiener Immobilie verkauft

Wie das Wirtschaftsmagazin trend berichtet, hat der Wohlfahrtsfonds der Wiener Ärztekammer das Haus am Graben 19 in Wien, das den Gourmettempel „Meinl am Graben“ beherbergt, erworben. Der Kaufpreis liegt laut trend-Informationen bei 80 Millionen Euro; leicht unter dem eingeholten Verkehrswertgutachten, das 83 Millionen ausweist. Die Signa Prime Selection AG, die das Gebäude 2009 von der Bank Austria übernahm, macht – im Unterschied zu anderen Notverkäufen – diesmal sogar einen Buchgewinn, weil sie sich gegenüber dem Verkehrswert einige Millionen Euro Luft als stille Reserve in der Bilanz gelassen hat. Das rechtliche Risiko durch eine mögliche Insolvenz von Signa Prime wurde laut Angaben gegenüber trend geprüft, und man habe sich nach einer Abwägung der Chancen und Risiken für einen Erwerb der Immobilie entschieden. Vor etwa fünf Jahren wollte Signa die Mieten für den „Meinl am Graben“ von 30.000 auf 60.000 verdoppeln – verlor dann allerdings ein angestrengtes Verfahren bei der Schiedsstelle.

Die Signa bleibt weiterhin in den Schlagzeilen | Foto: BezirksBlätter
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LeiKi Einrichtung Holding GmbH

Die Schuldnerin ist eine Gesellschaft der SIGNA-Gruppe und wurde gegründet, um die Beteiligung an der Leiner & kika Möbelhandels GmbH zu halten, teilt der KSV 1870 in einer Aussendung mit. Die Schuldnerin war bis 31.05.2023 deren Alleingesellschafterin und deren operative Managementgesellschaft. Der Schwerpunkt der unternehmerischen Tätigkeit der Schuldnerin lag im Halten der Beteiligung an der Leiner & kika Möbelhandels GmbH sowie in der Erbringung von Managementaufgaben für diese Gesellschaft. Die Beteiligung an der Leiner & kika Möbelhandels GmbH wurde verkauft und danach war die Schuldnerin in Endabwicklung. Laut eigenen Angaben liegen die Passiva bei 10,1 Mio. Euro und die Aktiva bei  227.000 Euro. Vier Dienstnehmer und 14 Gläubiger sind betroffen. Wie der KSV1870 erfahren hat, wurden die laufenden Kosten von der Alleingesellschafterin der Schuldnerin, der SIGNA Retail Home & Living Holding GmbH, finanziert. Dies wurde aufgrund der Insolvenzeröffnung über das Vermögen der SIGNA Holding GmbH eingestellt. „Laut Eigenangaben strebt die Schuldnerin keine Fortführung und Sanierung ihres Unternehmens an“, so David Schlepnik vom KSV1870. 

Was steckt hinter der Akte Signa?

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