Wirtschaft
#tirolwartet, ein wichtiges Zeichen für den Handel

Der heimische Handel wartet auf die Wiedereröffnung und freut sich über die Kundentreue. | Foto: Stadtblatt
  • Der heimische Handel wartet auf die Wiedereröffnung und freut sich über die Kundentreue.
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INNSBRUCK.  Auf breite Zustimmung und viel Unterstützung trifft die Bezirksblätter- und Stadtblatt-Kampagne #tirolwartet. Die Bedeutung des lokalen und regionalen Handels wird unterstrichen. WK-Innsbruck Obmann Franz Jirka: "Solche Initiativen und Projekte liegen mir sehr am Herzen und sind eigentlich ein Muss."

Schwierige Situation

Franz Jirka, Obmann der WK Innsbruck-Stadt blickt ernst auf die aktuelle Situation der heimischen Wirtschaft: "Die derzeitige Situation ist für die heimische Wirtschaft sehr besorgniserregend. Der zweite „harte“ Lockdown verschärft natürlich die Situation zusätzlich und es fehlt die unbedingt notwendige Planungssicherheit für die Unternehmer. Ein weiteres augenscheinliches Problem sind die steigenden Leerstände, wo es in diesen Zeiten auch immer schwerer wird, eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger zu finden. Diese Krise wird uns noch Monate begleiten. Hoffentlich bringen wir möglichst viele Betriebe durch diese schweren Wochen." Karl Weingrill, west Center Manager und Eigentümervertreter sowie Sebastian Schneemann, Center Manager Kaufhaus Tyrol sind in diesen Tagen besonders gefordert. Ein Teil in ihrer Einkaufszentren ist zugänglich, ein Teil muss geschlossen bleiben."Das EKZ west hat einen sehr hohen Grundversorgungs- und Dienstleistungscharakter. Daher haben bei uns derzeit mehr als 50 Prozent der vorhandenen Shopflächen geöffnet. Um die Einkäufe möglichst kurz und unkompliziert zu gestalten, ist die Garage im west bis zum Ende des Lockdowns kontakt- und kostenlos nutzbar", erzählt Karl Weingrill. Ähnlich die Situation im Kaufhaus Tyrol. "Wir bereiten uns auf die Wiedereröffnung vor und sorgen für das gewohnte Wohlfühlambiente in unserem Haus", informiert Sebastian Schneemann aus dem Kaufhaus Tyrol, das heuer sein 10-jähriges Jubiläum feiert. So wird es im zweiten Stock einen großen kostenlosen Geschenkeinpackservice geben, bei dem der Abstand sicher eingehalten werden kann. Die freiwilligen Spenden für das Service übergibt das Kaufhaus Tyrol dem Kinderheim Innsbruck. "Eines ist klar: die Situation im Handel ist seit Beginn der Pandemie allgemein schwierig. Egal ob auf Seite der Mieter oder auf Seite der Vermieter. Was wir aber müssen, ist mit der Situation leben und umgehen. Wir haben den ersten Lockdown mit all seinen Begleiterscheinungen durchgestanden. Im dritten Quartal war bereits wieder ein Aufwärtstrend und vor allem positive Stimmung erkennbar. Der neuerliche Lockdown hat diesen Aufwärtstrend gestoppt", zieht Helmut Larch, Centermanager des DEZ eine Bilanz. Das beliebte Einkaufszentrum feiert im Coronajahr sein 50-jähriges Bestehen.

Stimmung

Die Stimmung in den Unternehmen ist durchaus angespannt. "Man merkt bei vielen Unternehmen die steigende Unsicherheit und die Angst um ihre Existenzen. Die nunmehr präsentierten Förderungen, wie der Umsatzersatz oder der Fixkostenzuschuss 2, sind positiv, aber man darf nicht vergessen, dass die Corona-Krise seit März die Wirtschaft sehr eingebremst hat und Viele bis dato wenig bis gar keine finanziellen Hilfen erhalten haben. Die Stimmung wird verständlicher Weise immer emotionaler. Was wir jetzt brauchen ist, dass wir uns nicht gegenseitig aufhetzen lassen. Die Wirtschaftstreibenden müssen zusammenstehen, dann können wir das schaffen. Der Austausch, die Hilfsbereitschaft, das Weitergeben von wichtigen Informationen funktioniert sehr gut", zieht WK-Funktionär Franz Jirka seine Bilanz. Karl Weingrill erinnert an das EKZ-west-Jubiläum: "Wir haben zwischen den beiden Lockdowns unser zehnjähriges Jubiläum begangen – Corona-bedingt ohne Veranstaltungen, aber mit zahlreichen interessanten Aktionen für unsere Kunden, die auch gut angenommen wurden. Die Stimmung unter den Shoppartnern war in dieser Zeit gut. Natürlich beeinträchtigt der zweite Lockdown das Weihnachtsgeschäft stark, insbesondere bei den Branchen, die geschlossen halten müssen." Helmut Larch: "Die Stimmung ist entsprechend angespannt. Wir wissen nicht, was uns erwartet in nächster Zeit. Aktuell heißt es abwarten bis Mittwoch bis neue Statements der Bundesregierung kommen. Dann erfahren wir, wie es im Handel weitergeht. Dürfen alle Geschäfte wieder aufsperren oder gibt es weiterhin partielle Schließungen? Darauf müssen wir uns vorbereiten und das alles muss ja auch organisiert werden."

#tirolwartet

Der Appell der Tiroler Bezirksblätter und des Stadtblatts mit #tirolwartet stößt auf breite Zustimmung. Ein "absolutes Ja" zu dieser Initiative gibt es vom DEZ-Jubiläums-Centermanager Helmut Larch. "Es hat im Frühjahr einen starken Zusammenhalt zwischen Kunden und Unternehmen gegeben. Wir spüren auch jetzt diese Grundstimmung. Wir spüren das Vertrauen unserer Kunden und vor allem auch ihre Bereitschaft uns, den lokalen und regionalen Handel zu stärken", zeigt sich Sebastian Schneemann positiv gestimmt. Initiativen wie #tirolwartet sind dabei ein wichtiges Zeichen für die Gemeinschaft. "In Zeiten wie diesen müssen wir alle zusammenhalten und die Wirtschaftskraft muss im Land bleiben. Auch nach der überstandenen Krise ist das logischerweise wichtig. Darum ersuche ich alle Kundinnen und Kunden, dass sie das beherzigen, weil so jeder die heimische Wirtschaft unterstützen kann", erklärt Franz Jirka, der gemeinsam mit WK-Präsident Christoph Walser die WK-Initiative „Ja zu Tirol“ präsentierte. Karl Weingrill: "Jede Initiative, die dazu beiträgt, das Bewusstsein für lokales Einkaufen zu stärken, halte ich gerade jetzt für sehr wichtig. Wobei ich schon das Gefühl habe, dass sich die Kunden immer mehr Gedanken über ihr Einkaufsverhalten machen. Fakt ist aber auch, dass Online nicht mehr wegzudenken ist. Daraus ergeben sich auch neue Chancen und Möglichkeiten für den stationären Handel. Online bestellen und stationär abholen wird beispielsweise immer wichtiger werden, genauso wie die persönliche Beratung und gutes Service. Da sehe ich unser EKZ west auf einem guten Weg."

Vorfreude

Trotz aller Schwierigkeiten und Herausforderungen herrscht bei den Unternehmern große Vorfreude auf die Öffnung der Geschäfte. Franz Jirka, Sebastian Schneemann, Helmut Larch und Karl Weingril sind sich mit den heimischen Wirtschaftstreibenden einig: "Wir freuen uns auf unsere Kunden, auf die Beratung und auf das Wiedersehen."

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