NHT Vorschau
Wohnungsmarkt muss sich bald wieder entspannen

135 Wohnungen und eine Kinderkrippe werden von der NHT in der Türingstraße errichtet. | Foto: Architekturhalle/Renderwerk
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  • 135 Wohnungen und eine Kinderkrippe werden von der NHT in der Türingstraße errichtet.
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Wie fällt die Bilanz der Neue Heimat Tirol für 2022 aus? Gibt es einen Baustopp für  gemeinnützige Wohnbaugesellschaften wie in Vorarlberg? Was bringt die Zukunft? Ein BezirksBlätter-Innsbruck Interview mit dem Markus Pollo, Geschäftsführer der Neuen Heimat Tirol.

BEZIRKSBLÄTTER: Wie fällt die Bilanz der Neuen Heimat Tirol für 2022 aus?
MARKUS POLLO:
„Mit 439 fertiggestellten Wohnungen blickt die NHT auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Auch das Bauvolumen blieb mit 105 Mio. Euro gegenüber den Vorjahren konstant. Und das trotz der enormen Preissteigerungen am Bausektor. Unsere MitarbeiterInnen haben hier eine gute Arbeit geleistet.“

Was steht 2023 in Innsbruck auf dem Programm?
„Auch der Ausblick für 2023 ist durchaus positiv. Derzeit befinden sich Tirol weit 1.115 NHT-Wohnungen in Bau, davon in Innsbruck 364 Einheiten. In Pradl-Ost ist kürzlich der Baustart für die dritte Baustufe erfolgt. Wir investieren insgesamt 27,8 Mio. Euro für 135 neue und leistbare Mietwohnungen samt Kinderkrippe.“

Markus Pollo zieht Bilanz und blickt in die Zukunft. | Foto: Dag
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Welche Auswirkungen haben die Teuerungen in der Bauwirtschaft für die NHT und für die Mieterinnen und Mieter?
„Grundsätzlich ist mit den laufenden Projekten das Fundament gelegt, dass wir auch 2023 unseren Kundinnen und Kunden wieder leistbaren Wohnraum zur Verfügung stellen können. Derzeit stehen 14 Schlüsselübergaben mit über 498 Wohnungen am Plan. Wenn sich der Markt jedoch nicht bald wieder entspannt, wird sich dies in den kommenden Jahren auf die zu übergebene Wohnungsanzahl nachteilig auswirken.“

Welchen Lösungsansatz von Seiten der politisch Verantwortlichen würde die NHT empfehlen?
„Das strenge Korsett der Wohnbauförderung ist für die gemeinnützigen Wohnbauträger derzeit herausfordernd. Bedingt durch die Vorgaben dürfen wir bestimmte Limits hinsichtlich angemessener Grund– und Baukosten nicht überschreiten. Es gibt deshalb bereits konstruktive Gespräche mit der Politik, um entschärfende Maßnahmen zu setzen. Dies ist für uns besonders wichtig, da bedingt durch das Kostendeckungsprinzip alle Kosten in zu kalkulierende Mieten bzw. Kaufpreise einfließen müssen.

Gemeinsamer Schaufelstart: Vertreter der Architekturhalle, Bgm. Georg Willi, NHT-Geschäftsführer Markus Pollo, LHstv. Georg Dornauer, GR Lucas Krackl, Vizebgm. Johannes Anzengruber, StR Elisabeth Mayr | Foto: BezirksBlätter Innsbruck
  • Gemeinsamer Schaufelstart: Vertreter der Architekturhalle, Bgm. Georg Willi, NHT-Geschäftsführer Markus Pollo, LHstv. Georg Dornauer, GR Lucas Krackl, Vizebgm. Johannes Anzengruber, StR Elisabeth Mayr
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Sind radikale Schritte wie in Vorarlberg, wo gemeinnützige Bauträger 2023 keine Projekte umsetzen werden, geplant?
„Nein, das ist für uns keine Option. Wir sind uns unserer sozialen Verantwortung bewusst, durch Schaffung von leistbarem Wohnraum unseren Beitrag in Tirol zu geben. Würden wir dem nicht nachkommen, würde dies zu einer weiteren Verknappung des Angebots beitragen.“

Die NHT setzt seit Jahren auf energiesparende Maßnahmen beim Bau, profitieren Mieterinnen und Mieter besonders von dieser Strategie?

„Die NHT ist nicht nur der größte Passivhaus-Errichter in Europa, sondern hat in den letzten Jahren auch den Wohnungsbestand auf 5.273 Einheiten aufgerüstet. Neben der thermischen Sanierung setzen wir vor allem auf erneuerbare Energieträger, um unser für 2030 gestecktes Ziel, klimaneutral in all unseren zentralbeheizten Anlagen zu sein, zu erreichen. Davon profitiert nicht nur die Umwelt, sondern auch unsere Kundinnen und Kunden.“

Nach einer Offensive der Stadt in Sachen Wohnraumschaffung in den letzten Jahren stehen einige Projekte noch in der "Pipeline". Kann dieser Trend beibehalten werden?
„Die NHT verwaltet derzeit in Innsbruck über 8.000 Wohnungen, davon sind 6.787 im Eigentum der NHT weshalb wir ein wichtiges Korrektiv am Innsbrucker Wohnungsmarkt sind. Mit den aktuellen bzw. geplanten Projekten im Pradler Saggen, Pradl-Ost und Pradl-Süd kommen in den nächsten Jahren zusätzliche 800 Wohnungen auf den Markt. So viel wurde in Innsbruck zuvor noch nie gleichzeitig gebaut.“

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