Zehn Millionen Quadratmeter Dachflächen für die Stromproduktion im Bezirk Innsbruck Land

Tirol unabhängig von fossiler Energie aus dem Ausland machen – das will Energiereferent LHStv Josef Geisler mit Hilfe der Sonnenenergie. Der Bezirk Innsbruck Land hat beste Voraussetzungen. | Foto: Land Tirol/Entstrasser-Müller
  • Tirol unabhängig von fossiler Energie aus dem Ausland machen – das will Energiereferent LHStv Josef Geisler mit Hilfe der Sonnenenergie. Der Bezirk Innsbruck Land hat beste Voraussetzungen.
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„58 Prozent aller bestehenden Dachflächen im Bezirk, das sind mehr als zehn Millionen Quadratmeter, eignen sich für die Produktion von Sonnenstrom“, präsentiert LHStv Josef Geisler die Bezirksdaten aus der Studie „Solar Tirol“. Damit verfügt der Bezirk Innsbruck Land über ein Fünftel des gesamten Solarpotenzials in Tirol.

Großes Potential zur Energiegewinnung

Die Dachfläche von zehn Millionen Quadratmetern bietet ein großes Potential zur Energiegewinnung. Würde jede geeignete Dachfläche zur Energiegewinnung genutzt werden, könnte der Bezirk 1.483 Gigawattstunden Sonnenstrom produzieren. Das entspricht dem durchschnittlichen Strombedarf von mehr als 350.000 Haushalten. Die derzeitige Stromproduktion aus Photovoltaik in ganz Tirol beträgt 81 Gigawattstunden.

Sonnenstrom vom Dach für den eigenen Verbrauch

Beim Ausbau der Nutzung von Sonnenstrom wird künftig darauf geachtet, dass die Anlagen richtig dimensioniert sind, der Strom dort verbraucht wird, wo er erzeugt wird und nicht mehr ins Stromnetz eingespeist wird. Die Gemeinden mit den besten Sonnenbedingungen sind die Gemeinden Navis, Obernberg und Matrei am Brenner.

Energieautonomie 2050

Bis zum Jahr 2050 will Tirol energieautonom sein und sich weitgehend selbst mit heimischer, erneuerbarer Energie versorgen. Geplant ist dabei eine Halbierung des Gesamtenergiebedarfs, Erdöl und Gas sollen durch heimische Energieträger ersetzt werden. Zwei Milliarden Euro fließen derzeit von Tirol für fossile Energie ins Ausland, sieht Geisler in der Energieautonomie auch eine Belebung der heimischen Wirtschaft und regionalen Wertschöpfung.

Projekt Solar Tirol

In einem dreijährigen INTERREG-Projekt wurde für das gesamt Siedlungsgebiet Tirols erhoben, welches nutzbare Solarpotenzial auf den Dächern vorhanden ist. Berücksichtigt wurden dabei Faktoren wie Bewölkung, Verschattung durch Bäume oder Gebäude, Lage der Gebäude, die Zusammensetzung des Sonnenspektrums, die Sonnenscheindauer oder der Einstrahlwinkel der Sonne. Alle diese Daten bieten die Grundlage der Strahlungswerte und des Solarpotentials.

Weiterführende Informationen

Zum Tag der Sonne im Mai soll auch ein Solarinformationssystem online gehen, das die Ertragsmöglichkeit für jedes einzelne Dach in Tirol zeigt.

Projektübersicht: www.tirol.gv.at/solartirol
2050 Energieautonom: www.tirol2050.at
Unabhängige Energieberatung: Energie Tirol, Tel. 0512/589913, www.energie-tirol.at
Bericht auf meinbezirk.at:
Vorreiter Rotholz, Dachflächen im Bezirk Schwaz: Solarpotential im Bezirk Schwaz

Fakten und Zahlen

Energiebedarf

  • Gesamtenergiebedarf Tirol derzeit 26.000 Gigawattstunden.
  • Geplanter Gesamtenergiebedarf Tirol 2050 13.000 Gigawattstunden.
  • Deckung durch Erdöl und Erdgas: 62% (2050: 0%).
  • Deckung durch Wasserkraft: 19% (2050: 52%).
  • Deckung durch Biomasse: 17% (2050: 30%).
  • Deckung durch Sonne: 1 % (2050: 11%).
  • Deckung durch Umweltwärme: 1% (2050: 7%).

Solarpotenzial

  • Anzahl Gebäude: in Tirol: 177.745, im Bezirk Innsbruck Land: 41.120
  • Dachflächen gesamt m2: in Tirol: 86.194.235, im Bezirk Innsbruck Land: 18.071.529
  • Dachflächen geeignet m2: in Tirol: 49.588.798, im Bezirk Innsbruck Land: 10.469.702
  • Potenzieller Solarenergieertrag GWh (Technologie PV-polykristallin): in Tirol: 6.873, im Bezirk Innsbruck Land: 1.483
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