Um die 5.000 neue Studenten starten ins Semester: Viele sind verunsichert.
INNSBRUCK. Wegen der Änderungen der Mietzinsbeihilfe laufen die StudentInnen Sturm in der Josef-Hirn-Straße: Um ein Drittel mehr Anfragen trudeln beim Büro der Österreichischen Hochschülerschaft in Innsbruck ein. Der Gemeinderat hat im Sommer beschlossen, dass nur noch Personen mit einem Hauptwohnsitz von drei Jahren Mietzinsbeihilfe beziehen können.
"Es braucht faire Übergangslösungen"
Besonders die Zwei- bis Viersemestrigen – die nicht die erforderlichen drei Jahre Hauptwohnsitz vorweisen können – fühlen sich vor den Kopf gestoßen. "Die bleiben auf ihren Mehrkosten sitzen. Es ist wahr, dass die Mietzinsbeihilfe oft nur ein Durchlaufposten in die Taschen der Vermieter war, deswegen ist der Wunsch nach einer Änderung verständlich", erklärt ÖH-Vorstand Benjamin Walch, "aber es braucht faire Übergangslösungen und durchdachte Ausgleichsmaßnahmen um zu verhindern, dass Studierende auf den Kosten sitzen bleiben. Finanzielle Notlagen müssen durch einen Sozialtopf abgefedert werden."
Nicht überstürzen
Außerdem fordert er, dass der Beschluss überdacht wird. Es gäbe Möglichkeiten, den Übergang einfacher zu machen. Walch schlägt Wertgutscheine für Lebensmittel vor – dadurch könnten die erhöhten Lebenserhaltungskosten abgefedert werden. Seitens der Hochschülerschaft sieht man den Schritt der Stadt zu diesem Thema deswegen kritisch, weil auch anderswo keine Ermäßigungen für StudentInnen sichtbar sind. "In Innsbruck ist nicht nur die Miete am höchsten in ganz Österreich, auch die Öffi-Tickets sind noch immer teuer und sonstige Vergünstigungen gibt es auch nicht für die StudentInnen. Die Stadt schmückt sich oft mit dem Titel, eine Studentenstadt zu sein. Tatsächlich wird aber an die StudentInnen wenig gedacht." Jetzt hofft man nur noch, dass die Stadt zuhört und die betroffenen StudentInnen abfedert.Nicht überstürzen