Suchthilfe
Kärnten stockt heuer um 400 Therapieplätze auf

Im Lauf des Jahres sollen 400 neue Therapieplätze für Drogensüchtige geschaffen werden: LHStv.in Beate Prettner und Barbara Drobesch (leiterin der Prävention und Suchtkoordination) | Foto: Büro LHStv. Beate Prettner
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  • Im Lauf des Jahres sollen 400 neue Therapieplätze für Drogensüchtige geschaffen werden: LHStv.in Beate Prettner und Barbara Drobesch (leiterin der Prävention und Suchtkoordination)
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"Sucht beginnt nicht mit Drogen – dort endet sie", da sind sich LHStv. Beate Prettner und Barbara Drobesch von der Suchtpräventionsstelle einig.

KÄRNTEN. Kärnten hatte im letzten Jahr zu viele Drogentote zu beklagen. Deshalb ist für Gesundheitsreferentin Prettner klar, dass man in Kärnten konsequent gegen Suchterkrankungen vorgehen wird.

Suchtprävention

Beim Thema Sucht gibt es nicht die eine Ursache, nicht den einen Schuldigen und keine universale Antwort zur Lösung des Problems. Ein komplexes Thema wie Sucht erfordert eine Vielzahl an Maßnahmen und die Zusammenarbeit vieler Stellen.
In zahlreichen Vernetzungsgesprächen ist man in Kärnten darum bemüht im Kampf gegen Drogen alle Anlaufstellen mit an Bord zu holen, erklärt Prettner. Das betrifft unter anderem die Ärztekammer, die GKK, die Polizei und Justiz, doch auch Sozialarbeiter und Pädagogen.

Ausbau von Therapieplätzen

In Kärnten gibt es bereits mehrere Beratungsstellen für Suchtkranke und deren Angehörige. Dazu gehören etwa die Drogenambulanzen in Villach und Klagenfurt, die Viva Drogenberatung, die Oikos Beratungsstelle sowie zwei Beratungsstellen der Caritas.
Um noch mehr Patienten betreuen zu können und die bestehenden Drogenambulanzen etwas zu entlasten, will man im Lauf des Jahres 2019 die Anzahl der Therapieplätze um 400 Plätze aufstocken.

Drogenambulanz Villach
In der Villacher Drogenambulanz sollen 200 Plätze dazukommen. Um dies zu ermöglichen wartet man auf das 'OK' seitens des Innenministeriums bzgl. eines Raumabtausches. Dies wurde eine Raumerweiterung am selben Standort ermöglichen.

Beratungsstelle Feldkirchen
Mit Platz für rund 100 Klienten soll spätestens im Sommer 2019 eine Drogenberatungsstelle in Feldkirchen eröffnen. Diese soll unter anderem die Beratungsstellen in Villach und Klagenfurt entlasten.

Suchtberatungsstelle Wolfsberg
Bis Jahresende, spätestens aber Anfang 2020, soll zusätzlich eine Beratungsstelle in Wolfsberg eröffnen. Sie soll ähnlich der Beratungsstelle in Feldkirchen Patz für 100 Personen bieten.
Insgesamt soll so das Angebot der Drogen-Therapie-Plätze um 400 Plätze gesteigert werden.

Prävention - Schadensminimierung - Suchthilfe

Für Barbara Drobesch von der Suchtpräventionsstelle ist klar, dass konkrete Suchthilfe der letzte Schritt im Kampf gegen Drogensucht und damit nur die Spitze des Eisberges ist.
"Sucht beginnt nicht mit Drogen – dort endet sie! Süchte beginnen da, wo es viele noch immer verharmlosen – bei Alkohol und Zigaretten", sind sich Prettner und Drobesch einig.
Für Drobesch ist die Präventionsarbeit daher besonders wichtig. Durch Lernkompetenzprogramme will man vor allem 10- bis 14-Jährige erreichen. Derzeit deckt man bereits 75 Prozent der entsprechenden Schulen ab.

Nicht nur Schulen erreichen

ÖVP-Sozialsprecherin Silvia Häusl-Benz begrüßt die gesetzten Maßnahemen betont jedoch, dass man nicht nur 75 Prozent der Schulen sondern vielmehr 75 Prozent der Schüler erreichen müsse. "Genau das ist nämlich ein wesentlicher Teil des Auftrages, den der Landtag im Dezember der Landesregierung erteilt hat", so Häusl-Benz.

Präventions-Projekte

  • "Gemeinsam stark werden" für Volksschüler
  • anlassbezogene Jugendworkshops
  • "Way out" für gefährdete Jugendliche
  • "GrenzWert" (Unterstützungsangebot)
  • Risflecting-Lehrgang für pädagogische Begleiter
  • "Alkohol.Leben.Können" (Projekt)
Im Lauf des Jahres sollen 400 neue Therapieplätze für Drogensüchtige geschaffen werden: LHStv.in Beate Prettner und Barbara Drobesch (leiterin der Prävention und Suchtkoordination) | Foto: Büro LHStv. Beate Prettner
Im Lauf des Jahres sollen 400 neue Therapieplätze für Drogensüchtige geschaffen werden | Foto: Pixabay/rebcenter-moscow

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