Kärntner Fahrplan Kultur
Land sperrt mit Mai seine Kultur-Einrichtungen auf

Präsentierten den Kultur-Fahrplan: Igor Pucker und Peter Kaiser | Foto: Büro LH Kaiser
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Das Kulturland Kärnten fährt hoch. Landeshauptmann und Kulturreferent Peter Kaiser und Kultur-Abteilungsleiter Igor Pucker gaben einen Überblick. Landesarchiv, MMKK und Außenstellen des Landesmuseums sperren im Mai auf. Beim Rudolfinum haben Sanierungsarbeiten begonnen. Es gibt ein neues Arbeitsstipendium für Kulturschaffende und "Carinthija 2020" findet fast gänzlich statt.

KÄRNTEN. Landeshauptmann Peter Kaiser und Kultur-Abteilungsleiter Igor Pucker gaben heute einen Überblick über Kulturelles in nächster Zeit. Für die drei großen Institutionen im Einflussbereich des Landes – Kärntner Landesarchiv, Museum Moderner Kunst Kärnten (MMKK) und Landesmuseum Kärnten – halte man sich an alle (gesetzlichen) Schutzmaßnahmen und Abstandsregeln. Es gibt spezielle Hinweisschilder und Hygienemaßnahmen und eine Schulung der Mitarbeiter wurde durchgeführt. 

Öffnungen in Landesarchiv, MMKK, Landesmuseum

Geöffnet wird:

  • Kärntner Landesarchiv: 18. Mai (bei Änderungen seitens des Bundes wäre schon der 4. Mai möglich)
  • MMKK: Pfingstsamstag, 30. Mai – Programm ist schon zu Pfingsten zugänglich
  • Landesmuseum Kärnten: Sanierungsarbeiten beim Rudolfinum beginnen, fünf Außenstellen (Freilichtmuseum Maria Saal, Archäologiepark Magdalensberg, Römermuseum Teurnia, Wappensaal, Botanischer Garten Klagenfurt) öffnen am 30. Mai

Landesarchiv auch für Studierende wichtig

Beim Landesarchiv ist eine frühere Öffnung vor allem für Studierende wichtig, die ihre wissenschaftlichen Arbeiten durchführen müssen, und ebenso für Anwaltskanzleien und öffentliche Institutionen. "Die Nachfrage nimmt hier zu", betonte Kaiser.
Sollte der Lesesaal geöffnet werden können, werden fünf Personen gleichzeitig dort Platz finden.
Am 6. Mai wird es jedenfalls ein Pressegespräch zu "75 Jahre Selbstbefreiung Kärntens" geben.

Rudolfinum: Sanierungsarbeiten haben begonnen

Für das Rudolfinum haben die Arbeiten nun begonnen (mehr zu den Plänen hier). 13,3 Millionen Euro werden investiert – 9,5 Millionen Euro betragen die Baukosten, 3,8 Millionen Euro die Einrichtungskosten. Zu 90 Prozent kommen heimische Betriebe zum Zug.

Arbeitsstipendium für Kulturschaffende

Neu wurde ein Arbeitsstipendium für Kulturschaffende aller Kunstsparten, aber auch für Kulturvermittler eingerichtet. Ziel ist eine Unterstützung freischaffender Künstler und freiberuflicher Wissenschaftler, vor allem jene, die durch die Corona-Krise in eine finanzielle Notlage geraten sind. 36 Stipendien sind möglich, wofür 100.000 Euro reserviert wurden. Eine Antragstellung ist ab Montag via www.kulturchannel.at möglich. Pucker sprach von einer "sehr unbürokratischen Ausschreibung". Als Wahlmöglichkeit können drei- oder sechsmonatige Raten in Anspruch genommen werden. Das Stipendium wurde so angelegt, dass etwaige andere Förderungen nicht verloren gehen. Frist für die Anträge ist der 25. Mai.
Kaiser betonte: "Kommt es generell zu finanziellen Problemen, steht auch unsere Hilfe in besonderen Lebenslagen zur Verfügung."

Gedenkjahr "Carinthija 2020"

Was das Gedenkjahr "Carinthija 2020" betrifft, so ist es gelungen, dass 85 der 89 eingereichten Projekte öffentlich präsentiert werden können – zum Teil zeitverschoben, teilweise auch 2021. "Das sind wichtige Projekte im Sinne der Gemeinsamkeit und Zukunft, jetzt wichtiger denn je", so Kaiser. Dem Landeshauptmann sind viele Veranstaltungen hintereinander lieber als der Verlust von kreativem Potenzial. 
Die mobile Landesausstellung wird in den Kärntner Bezirken gezeigt werden – je nach den gesetzlichen Voraussetzungen des Bundes. Man könne sich auch reduzierte Kleinbegehungen vorstellen. "Aber erst dann, wenn gewährleistet ist, dass es dadurch zu keiner Infektionsgefahr kommt", so Kaiser. Am 26. Mai wird jedenfalls eine virtuelle Eröffnung durchgeführt – mit erster virtueller Begehung. Die Tour durch die Bezirke ist auch über 2020 hinaus vorgesehen.

Weitere Unterstützungsmaßnahmen

Man wolle eben alles, was geht, weiter durchführen, so Kaiser. So etwa auch das Symposium "Demokratie in Bewegung" der Interessensgemeinschaft der Kulturinitiativen in Kärnten (IG KIKK). Es findet per Video statt.
Im Sommer will man mit dem Theaterwagen Porcia durchs Land touren.

Kaiser berichtete über weitere Unterstützungen. So erhält die IG KIKK 7.500 Euro für ihre Tätigkeiten und ihr besonderes Engagement, aus dem Kärntner Solidaritätsfonds (Kulturstiftung) gibt es Unterstützung für verschiedene Projekte von Kunstschaffenden. Beim beschlossenen Call 2020 "Kunst und Kultur im digitalen Raum", für den Bund und Länder fünf Millionen Euro für zwei Jahre zur Verfügung stellen wollten, wird das gesamte Geld schon heuer fließen. Kaiser: "Kärnten hat seine gesamte Verlagsförderung schon heuer ausgezahlt, der Bund überlegt eine zusätzliche Verlagsförderung."

Pucker: "Bedarfserhebung als wichtige Basis"

Pucker betonte, dass die Kulturabteilung sehr früh mit einer Bedarfserhebung bei allen Fördernehmern des Landes begonnen hat – und es gab sehr präzise Rückmeldungen. Diese Erhebung sei eine wichtige Basis für individuelle Unterstützungen. Die Kulturabteilung hilft auch bei Förderanträgen auf Bundesebene. Alle offenen Förderanträge seien abgearbeitet worden, noch zu erbringende Nachweise seinen kein Hemmnis, auch durch die Absage von Events werde man fördertechnisch nicht schlechter gestellt. In puncto Jahresförderung kann ein Vorgriff auf die Raten bis hin zur Gesamtsumme angesucht werden, Nachweis-Fristen für Veranstaltungen wurden bis 2021 erstreckt.

Stadttheater und Wiesenmärkte

Auf das Stadttheater angesprochen, hofft Kaiser, dass mit Juni/Juli mit Proben begonnen werden kann. Vielleicht sei der Premierentermin von "Elektra" Mitte September noch zu halten.
Die Frage der Wiesenmärkte sei wohl die herausfordendste. Kaiser: "Die Absage des Münchner Oktoberfestes war ein international gewichtiges Zeichen. Aber es gibt noch keine Entscheidung, was die Wiesenmärkte betrifft. Wir müssen die weitere Entwicklung abwarten."

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Präsentierten den Kultur-Fahrplan: Igor Pucker und Peter Kaiser | Foto: Büro LH Kaiser
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