Gemeinde Jochberg – Heimatbuch

Jochberg: „Eine Gemeinde schreibt Geschichte“

Das neue Jochberger Heimatbuch zeigt die Gemeinde im Wandel der Zeit.
JOCHBERG. Vor 20 Jahren wurde das erste Heimatbuch „Jochberg, Du mei Hoamat“ herausgegeben. Schriftleiter war damals Klaus Lewandowski, der in zahlreichen Archiven akribisch nach Interessantem und Wissenswertem mit Jochberger Bezug forschte. Ausführlich beschrieb er die historische Entwicklung der Gemeinde, der Kirche, des Bergbaus, der Land- und Forstwirtschaft, von Handel, Gewerbe und Tourismus. Ortschronist Georg Jöchl hatte jahrzehntelang die Ereignisse in der Gemeinde in Wort und Bild festgehalten, und auch die Vereinsobleute hatten ihren Beitrag zur Vereinsgeschichte geliefert.

Buch vergriffen

Da das Buch schon seit Jahren vergriffen ist, fand die Gemeindeführung, dass nach 20 Jahren eine Neuauflage an der Zeit sei. So formierte sich 2019 wieder ein Heimatbuch-Team unter der Führung von Ortschronistin Anneliese Hechenberger und Mitarbeiter Alt-Bgm. Heinz Leitner, unterstützt von Erika Krimbacher und Hubert Pletzer, um auf Lewandowskis Basis das erste Buch zu überarbeiten, zu ergänzen und neue Erkenntnisse einzuarbeiten.

"Es ist kaum zu glauben, was sich in den 20 Jahren alles verändert hat. Einzig die Einwohnerzahlen blieben ziemlich gleich (rund 1.550 Personen). Der Bausektor boomte: 2019 gab es 45 Wohnhäuser mehr (nun 585), auch die Anzahl der Sozialwohnungen stieg um 30 (nun 104). Die Zahl der Gewerbebetriebe stieg von 68 auf 75, obwohl fünf Gaststätten und Hotels inzwischen geschlossen haben (nur mehr elf)", schildert Hechenberger.

Seit 2002 investierte die Bergbahn AG Kitzbühel viel in die Modernisierung des Skigebietes Jochberg/Resterhöhe (Schneeanlagen, Speicherseen, 2004 Dreiseil-Umlaufbahn über den Saukasergraben, 2013 Zehner-Einseil-Umlaufbahn Wagstätt, 2017 Kompetenzcenter Aubach…). 2009 wurde nach jahrzehntelangen Bemühungen seitens der Gemeinde ein Großhotel, seit 2011 „Hotel Kempinski Das Tirol“, eröffnet.
In einem Fünf-Jahres-Projekt versuchte die Wildbachverbauung, den Saukaserbach zu zähmen.
Die Gemeinde investierte in den Ausbau der Wasserversorgung und des Kanalnetzes, in die Sicherheit der Straßen und Wege (Gehsteige, Schutzwege, Asphaltierung von Radwegen…), Sanierung von Bauten (Kindergarten, Volksschule, Vereinsheim, Kultursaal-Areal, Friedhof, neuer Bauhof) und vieles mehr.

Bittere Pillen

2004 wurde der Fremdenverkehrsverband Jochberg mit Kitzbühel Tourismus (mit Aurach und Reith) fusioniert; 2015 wurde das Jochberger Tourismusbüro trotz Postpartnerstelle wegen zu geringer Auslastung geschlossen.
Bittere Pillen waren die Schließung des Postamtes 2003, des Seniorenheimes 2009, der Polizeiinspektion 2014 und – wie erwähnt – des Tourismusbüros 2015.

In der Gemeindeführung folgte auf Langzeitbürgermeister Richard Noichl (ÖVP) 2004 Heinz Leitner (SPÖ) und 2016 Günter Resch (FPÖ). Seit dem plötzlichen Tod von Gerhard Huter 2007 ist Michael Plattner Gemeindearzt. Fast alle Jochberger Vereine verzeichneten mehr oder weniger häufige Führungswechsel.
Die Volksschule (die Kinderzahl sank von 69 auf 51) ist seit 1995 Sportvolksschule, wurde 2015 mit dem „Sportgütesiegel in Gold“ ausgezeichnet und trägt seit 2019 auch das Siegel „Bewegte Schule“. Seit der Pensionierung von Wilfried Leitzinger 2016 ist Sandra Widemair projektfreudige Schulleiterin. Seit dem Schuljahr 2018/19 wird der Jochberger Kindergarten im offenen System geführt. Leiterin ist Martina Strobl. Für die Kleinsten gibt es seit elf Jahren die „Kinderkrippe Kunterbunt“, geleitet von Sabine Slechta.

Diese und viele weitere Fakten, Zahlen, Geschichten und Wissenswertes finden sich im Heimatbuch "Jochberg – Eine Gemeinde schreibt Geschichte“ auf über 600 Seiten mit fast ebenso vielen Bildern. Das Buch ist im Gemeindeamt erhältlich.