Kitzbühel Tourismus, Abgabenerhöhung
Kurtaxe und Pflichtbeitrag werden ab Jänner erhöht

Freude bei der TVB-Führungsriege nach der Abstimmung über die Abgabenerhöhungen. | Foto: Kogler
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  • Freude bei der TVB-Führungsriege nach der Abstimmung über die Abgabenerhöhungen.
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Mehrheitsabstimmungen bei TVB-Vollversammlung; Aufenthaltsabgabe steigt von 1,80 auf 3,50 Euro, Pflichtbeitrag steigt in zwei Etappen von 11,5 auf 13,8 Promille.

KITZBÜHEL, REITH, AURACH, JOCHBERG. Schon im Vorfeld der Vollversammlung von Kitzbühel Tourismus hatte es Kritik und Diskussionen über die vom Aufsichtsrat einstimmig vorgeschlagene Abgabenerhöhung ab Jahreswechsel – Pflichtbeitrag von 11,5 auf 13,8 Promille, Kurtaxe von 1,80 auf 3,50 Euro – gegeben.
Bei der Versammlung (27. 11.) wurden erneut die Argumente vorgebracht, ehe abgestimmt wurde. Letzlich gab es für beide Erhöhungen Mehrheiten (siehe Facts unten).

"Die Zustimmung ist viel höher, als wir gerechnet haben. Wir werden nun alle überzeugen, dass das die richtige Entscheidung ist",

zeigte sich TVB-Obmann Christian Harisch erleichtert.
Er hatte vehement für die Erhöhungen plädiert, während u. a. Signe Reisch und Sepp Burger Kritik übten. Vor allem der Zeitpunkt der Kurtaxen-Erhöhung ab 1. 1. 2024 sorgte für Ärger.

"Wie sollen wir investieren, wenn die Abgaben überfallsartig erhöht werden, es ist der falsche Zeitpunkt, man kann das nicht mehr einpreisen",

so Reisch.

"Der TVB ist in einer ernsthaften Rezession mit starken Minuszahlen. Man sollte jedenfalls die Erhöhung der Kurtaxe auf 1. Mai verschieben",

plädierte Burger. Vor allem der Zeitpunkt der Erhöhung wurde auch in anderen Wortmeldungen beklagt. Kritik gab es auch an der sterbenden Innenstadt.

Bgm. Klaus Winkler hingegen meinte:

"Jeder muss für sich entscheiden, aber es ist viel Anstrengung nötig, um weiter so erfolgreich wie bisher zu sein. Es gibt Probleme und wir haben Aufholbedarf, um unseren Top-Boliden gemeinsam und dynamisch in die Zukunft steuern zu können."

Bgm. Stefan Jöchl (Reith) appellierte, Mehreinnahmen auch für nachhaltige Mobilität frei zu machen.

Eindringlicher Appell

Harisch hatte eindringlich an die Mitglieder appelliert, den Abgabenerhöhungen zuzustimmen.

"Nächtigungen im Minus, Umsätze im Plus. Ja, die Wertschöpfung ist top, wir brauchen aber auch die Menge, vor allem im Zwei- und Dreistern-Bereich brauchen wir mehr Betriebe und Betten. Mit den Mehreinnahmen wollen wir die kleinen Betriebe bei der Digitalisierung unterstützen, zudem die 'Bewegung am Berg' (Wandern, Biken) forcieren und Markenauftritt, Marketing, Digitalisierung und Nachhaltigkeit stärken. Ein Euro der Kurtaxe soll zweckgebunden in die Infrastruktur am Berg fließen. Wir wollen die größte, beste Bike-Destination der Welt – zwischen Brixen und Leogang – werden. Auch ein Riesen-Highlight wird geplant",

so Harisch, und weiter:

"Wir dürfen nicht das Schlafzimmer von München werden."

Er betonte, dass auch die Zweitwohnsitzler zur Kasse gebeten würden.

"Diese sind willkommen, sollen aber auch einen Beitrag leisten. Sie sollen zahlen, aber nicht bespitzelt werden."

Für die Pflichtbeiträge schlug er – nach der Kritik im Vorfeld – vor, den Promillsatz in zwei Stufen zu erhöhen (2024 auf 12,8, 2025 auf 13,8 Promille). "Ein Nein zu den Erhöhungen wäre ein Rückschlag für unsere Region!"

Harischs Appell wurde gehört: Die Abgabenerhöhungen wurden mehrheitlich abgesegnet.

Facts

Kitzbühel Tourismus: 2.562 Mitglieder, Gruppe 1: 19; Gruppe 2: 84; Gruppe 3: 2.459; 20 % der Mitglieder sind Beherbergungsbetriebe; touristische Umsätze erstmals über 500 Mio. € (beste Region Tirols; Beherbergungsumsatz/Nacht 153,8 € (100 % über Tirol-Schnitt).

Abstimmungen
Pflichtbeitrag/Promillsatz (in 2 Etappen: von 11,5 auf 12,8 (1. 1. 2024) und auf 13,8 Promille (1. 1. 2025): 98 Ja, 88 Nein (absolut) bzw. 1.640 Ja, 472 Nein (gewichtet); Stimmgruppe 3: 76 Ja, 77 Nein, 1 Enth., mehrheitlich Ja in Gruppen 1/2.

Kurtaxe (von 1,80 auf 3,50 €, ab 1. 1. 2024): 99 Ja, 51 Nein (absolut), 1.775 Ja, 207 Nein (gewichtet); Gr. 1 - 11 von 11 Ja; Gr. 2 - 12 von 23 Ja; Gr. 3 76 Ja (von 154 abgeg. Stimmen), 45 Nein, 1 ungültig, 40 Enthaltungen.

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