ÖBB - Brixental - Sperre
Rollende Fabrik legte neue Schienen im Brixental

SUZ und Bahnarbeiter beim Verlegen der Gleise. | Foto: ÖBB
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  • SUZ und Bahnarbeiter beim Verlegen der Gleise.
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Arbeiten an Bahnstrecke im Brixental im Zeitplan; riesige Maschine im Einsatz; Streckenöffnung pünktlich am 8. Oktober.

BRIXENTAL. Es ist eine Maschine mit beeindruckenden Dimensionen, die sich behäbig, aber mit beträchtlicher Geräuschkulisse, über die Bahnstrecke im Bereich des Leideggtunnels bewegt. Über 400 Meter lang und in Summe 420 Tonnen schwer ist der so genannte Schnellumbauzug (kurz SUZ), der wie eine rollende Fabrik das neue Gleis auf der momentan gesperrten Brixentaler Bahnstrecke errichtet.

Mittels auf dem Zug fahrender Portalkräne werden die mitgeführten Schwellen vom hinteren Teil des nach vorne transportiert und auf dem Schotter platziert. Ebenso automatisiert nimmt die Gleisbaumische die bereitgelegten Schienen auf und platziert sie exakt auf den Schwellen. Arbeiter mit Druckluftschraubern kontrollieren Lage und Abstände und fixieren sie schließlich. So schafft es das Ungetüm, rund 200 Meter Gleis pro Stunde zu verlegen. 800 Meter waren es im und um den Leideggtunnel.

„Es ist die effizienteste Methode im Gleisbau, damit die Streckensperren so kurz wie möglich gehalten werden können“,

erklärt Christian Wieser als Regionalleiter SAE der ÖBB Infrastruktur AG.
Von den Spezialmaschinen gibt es nur sehr wenige, sie sind europaweit im Einsatz und sehr streng getaktet.

„Das ist es extrem wichtig, dass die Vorarbeiten sehr akribisch erledigt werden und alles zur richtigen Zeit am richtigen Platz ist“,

macht Wieser deutlich.

Herausforderung Nordportal

Insbesondere die Herstellung des neuen Nordportals des Leideggtunnels war eine Herausforderung. Der 1875 in Betrieb genommene Tunnel hatte im Portalbereich immer wieder mit Wassereintritten zu kämpfen, zudem verlegte im Vorjahr eine große Mure die Gleise, sodass absoluter Handlungsbedarf gegeben war.
Bereits seit April wurden neben der aufwändigen Hangsicherung auf den ersten elf Metern ein Rahmen mit einem größeren Querschnitt um den bestehenden Tunnel gebaut, dabei Bohrpfähle rund 23 Meter tief in die Erde getrieben sowie die Tunneldecke neu betoniert. In der Zeit der Streckensperre wurde das alte Tunnelgewölbe in diesem Abschnitt abgebrochen.

Normaler Fahrplan seit 8. 10.

Die gute Nachricht aus Sicht der Fahrgäste: Die komplexen Arbeiten lagen trotz nicht immer günstiger Witterung im Plan, sodass das Ende der dreiwöchigen Sperre mit 8. Oktober hielt. Bereits um 4 Uhr früh ist der erste Zug wieder durch den Leideggtunnel gefahren und wurde der normale Fahrplantakt wieder aufgenommen

  • 5.600 Laufmeter Schienen werden verlegt
  • 2.700 Schwelllen verlegt
  • 2.600 Tonnen Gleisschotter eingearbeitet
  • 2.300 Kubikmeter Beton und
  • 260 Tonnen Bewehrung verarbeitet
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