Schnee
Schneelage: Erst kamen die Lawinen, ehe sich Lage entspannte

Nasschneelawine in Strub verlegte die B 178. | Foto: privat
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Schneefälle und Regen bis Dienstag; Lawinen in Brixen und Waidring; Hubschrauberabsturz, Beruhigung der Lage.

BEZIRK KITZBÜHEL (niko). Nach den schweren Schneefällen seit Jahreswechsel machten zwischendurch auch Regenfälle Probleme. Durch den schweren Schnee kam es zu Lawinenabgängen und zahlreichen weiteren Straßensperren.
Ab vorigen Dienstag entspannte sich die Lage, die Schneefälle endeten, die Sonne kam wieder zum Vorschein. Die Lawinenwarnstufe wurde auf 3 zurückgesetzt, die Lage außerhalb gesicherter Skiräume blieb jedoch kritisch. Vom Befahren des freien Skiraum wurde weiter dringend abgeraten

> Am Sonntag Abend (13. 1.) wurde die Verbindung Waidring - Lofer (Pass Strub) gesperrt. In der Nacht zum Montag kam es dann zu mehreren Nasschneelawinen im Bereich B 178. Es wurde niemand verletzt.

> In Brixen ging am Montag (14. 1.) am Salvenberg eine Lawine im Bereich "Jaggl-Stall" (1.180 m) ab und traf auf ein Einfamilienhaus. Der Schnee drang von hinten auch ins Haus ein, das schwer beschädigt wurde. Eine Bewohnerin und ihr Sohn blieben unverletzt. "Wir sind froh dass es den Bewohnern gut geht; die Schäden sind aber sehr groß, man wird sehen, was man tun kann", so Bgm. Ernst Huber.
Am Dienstag fand ein Erkundungsflug (Polizeihelikopter) am Salvenberg statt, wo die Lawine das Haus erfasst hatte. Oberhalb der Häuser gab es mehrere Schneeanrisse, die Straße zu den Häusern war gesperrt.

> Beim Schneeabräumen von Bäumen ("Downwash") im Bereich Bürglkopf mit dem Helikopter kam es zu einem technischen Zwischenfall. Der Pilot musste die Maschine kontrolliert notlanden, der Hubschrauber wurde dabei erheblich beschädigt. Die Besatzung blieb unverletzt und musste vorerst am Bürglkopf im Flüchtlingsheim ausharren.

> Zu Wochenbeginn mussten auch die Verbindungen St. Ulrich - Hochfilzen und St. Ulrich - St. Jakob (Flecken) wegen Lawinengefahr gesperrt werden. Auf mehreren Straßenabschnitten herrschte Kettenpflicht. Gesperrt waren auch das Hagertal und die Verbindung nach Kössen über Schwendt (14. 1., in den Folgetagen wieder geöffnet).

> Die gesperrte Bahnstrecke St. Johann - Hochfilzen konnte am Sonntag (20. 1.) wieder freigegeben werden.

> Auch die Polizei und das Rote Kreuz in St. Johann brauchten
Hilfe: 30 Bundesheer-Rekruten befreiten die Gebäude von den enormen Schneelasten.

Entspannung der Lage

> Am Dienstag beruhigte sich die Lage. Am Mittwoch strahlte die Sonne auf das tief verschneite Land. Die Lawinengefahr blieb jedoch hoch, spontane Abgänge konnten nicht ausgeschlossen werden. Es gab weitere Erkundungsflüge des Landes, um die aktuelle Situation einschätzen zu können. Es blieb vorerst bei einzelnen Straßensperren.

> Bei einer Stabssitzung der ExpertInnen (u. a. Lawinenverbauung, Landeswarnzentrale, Katastrophenschutz, Bundesheer, Blaulichtorganisationen, Tinetz, Lawinenwarndienst) betonten LH Platter und LH-Stv. Felipe den Zusammenhalt, die Hilfsbereitschaft und das perfekte Zusammenwirken und Funktionieren aller Kräfte im Land.

> Tirolweit gab es im Zeitraum vom 5. bis 15. Jänner rund 1.200 Einsätze der Feuerwehren. Dabei standen rund 12.000 FW-Mitglieder im Einsatz, die insgesamt rund 21.600 Einsatzstunden geleistet haben.

> Über 250 Tinetz-Mitarbeiter standen zuletzt im Dauereinsatz, darunter auch im Bezirk Kitzbühel. In rund 50 Tiroler Gemeinden wurden kurzzeitige Unterbrechungen der Stromversorgung gemeldet, die von den Tinetz-Störtrupps behoben werden mussten. Insgesamt waren mit ca. 45.000 Anschlüssen jeder sechste Kunde betroffen. Einige Haushalte waren aufgrund wiederholter Störungen auch mehrmals ohne Stromversorgung.

Fotos: Kogler, ZOOM-Tirol, Schweinester, GH Post, ÖBB/Mühlanger

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