ADEG Dorfleben-Report
So ist das Dorfleben...

Univ.-Prof. Peter Filzmaier, ADEG-Vorstandssprecher Brian Beck. | Foto: ADEG
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West-Region: ADEG Dorfleben-Report 2021: Dorf ... du wunderbare Lebenswelt!
WIEN, TIROL, BEZIRK KITZBÜHEL. Zum vierten Mal erschien der ADEG Dorfleben-Report (für das jahr 2021, Anm.).
Die in Kooperation mit dem Gemeindebund erstellte Publikation gibt unter anderem Antworten auf aktuelle Fragen rund um die Lebenswelt Dorf und die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das gesellschaftliche Leben im "Dorf".

„Mit dem Dorfleben-Report 2021 beleuchten wir das Dorfleben auf umfassende Weise. Wir möchten erheben, was den Menschen im ländlichen Raum wichtig ist und Zukunftsperspektiven aufzeigen“,

so ADEG Vorstandssprecher Brian Beck.

Sehr zufrieden mit ihrem Wohnort zeigen sich die ÖsterreicherInnen im Westen des Landes; der ländliche Raum hat dabei laut Dorfleben-Report enorm an Beliebtheit gewonnen.

Das Leben in Österreich ist lebenswert, sowohl in den Städten als auch in den ländlichen Regionen sind die Menschen sehr zufrieden. Satte 92 % der österreichischen Bevölkerung empfinden ihren jeweiligen Wohnort als lebenswert. Für 32 % hat sich die Lebenssituation in den letzten Jahren verbessert, während sie für 42 % gleichgeblieben ist und sich für 26 % der Befragten verschlechtert hat. Positive Entwicklungsfaktoren sind der Ausbau und die Verbesserung der Infrastruktur, nahegelegene Grünflächen und ein örtlicher Nahversorger. Negative Faktoren sind hingegen der Verbau von Grünflächen, ein Anstieg der Kriminalität und eine zunehmende Verkehrsüberlastung.

Lebenswelt Dorf

Fest steht: Der Wohnort ist für die Lebensfreude und Lebensqualität von zentraler Bedeutung. Nach Gesundheit (83 %) und dem Sicherheitsempfinden (72 %) ist die Zufriedenheit mit dem eigenen Wohnort (67 %) einer jener Faktoren, die über die wahrgenommene Lebensqualität entscheiden. Könnten die Österreicher:innen frei wählen, würden insgesamt 63% einen Wohnort im ländlichen Raum bevorzugen. Das Leben am Land ist also, entgegen jeglichen Abwanderungstendenzen, äußerst beliebt. Die Wohnkosten (70 %), das Sicherheitsempfinden (70 %) und die gelebte Nachbarschaftshilfe (66 %) sind jene Faktoren, die für eine ländliche Region stehen. Im Gegensatz dazu sprechen die öffentliche Verkehrsanbindung (78 %), das Kulturangebot (73 %) und die Nähe zum Arbeits- bzw. Ausbildungsort (68 %) für die Stadt.

Das neue Miteinander in Zeiten von Corona

Die Corona-Pandemie hat das gesellschaftliche Zusammenleben geprägt. Die am stärksten wahrgenommenen Veränderungen sind die Verlagerung der beruflichen Kontakte in den digitalen Raum mit 80 %, die stärkere Naturverbundenheit mit 79 %, die Verlagerung der privaten Kontakte in den digitalen Raum mit 77 % und mehr Bewusstsein für regionale Produkte mit 75 %.

Ganze 86% sind der Meinung, dass es sich während der Pandemie in einer ländlichen Region am besten gelebt hat. Wie bereits erwähnt, hat sich die Corona-Pandemie auch auf das Konsumverhalten ausgewirkt und zu einem stärkeren Bewusstsein für regionale Produkte geführt. Für 59% der Befragten ist das Thema Regionalität nun wichtiger als vor der Krise.

So wie die Gesamtbevölkerung, schätzt auch die Generation der 18- bis 30-Jährigen den ländlichen Raum als Lebensmittelpunkt. Die stärksten Argumente für ein Leben am Land sind mit 63 % das typisch österreichische Lebensgefühl, mit 62 % die gefühlte Sicherheit, mit 58 % die Nachbarschaftshilfe, mit 58 % die Erholungsmöglichkeit und mit ebenfalls 58 % die Kosten fürs Wohnen. Von besonderer Bedeutung ist für 80 % der nächsten Generation der DorfbewohnerInnen aber auch ein nachhaltiges Leben. Ganze 83% empfinden die Reduktion der Lebensmittelverschwendung als wichtig, 82 % möchten damit die heimische Landwirtschaft unterstützen, 80 % ist das Tierwohl ein Anliegen und ebenfalls 80 % empfinden einen Nahversorger mit regionalen Produkten als wichtig in ihrer Region.

Nahversorger

Wie die Daten des Dorfleben-Reports klar belegen, stehen Regionalität und Nachhaltigkeit beim Einkauf hoch im Kurs. Zudem sind 85 % der ÖsterreicherInnen davon überzeugt, dass die örtlichen Nahversorger einen wichtigen Beitrag während der Corona- Pandemie geleistet haben. Für 77 % haben die regionalen Nahversorger während der Krise an Bedeutung gewonnen und 68 % nehmen dabei auch einen höheren Preis für gute regionale Qualität in Kauf.

Westösterreich im Vergleich

Auch in Westösterreich sind die Menschen sehr zufrieden. 93 % empfinden ihre Region als lebenswert – im Vergleich zum Osten (92 %) und Süden (86 %) der höchste Wert. Betrachtet man die Entwicklung der Lebensqualität, so hat sich diese für 32 % verbessert, für 45 % bleibt sie gleich und für lediglich 20 % hat sich diese etwas verschlechtert.
Könnten die westlichen Bewohner Österreichs ihren Wohnort frei wählen, würden sich 31 % eher für eine größere Stadt entscheiden, während 67 % eher in einer ländlichen Region leben möchten (ebenfalls Höchstwerte).

Während der Corona-Pandemie wurde auch im Westen Österreichs die ländliche Region beliebter. 43 % empfanden das Land im Gegensatz zur Stadt als attraktiveren Wohnort während der Pandemie.
Regionalität und Nachhaltigkeit stehen auch für die Menschen in Westösterreich hoch im Kurs. 82 % messen der Regionalität beim Einkauf eine hohe Bedeutung bei, 84 % empfinden eine nachhaltige Lebensweise als wichtig und 85 % finden, dass sich ein nachhaltiges Leben in ihrer Region besonders gut verwirklichen lässt.
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Univ.-Prof. Peter Filzmaier, ADEG-Vorstandssprecher Brian Beck. | Foto: ADEG
Der ADEG Dorfleben-Report 2021 ist erschienen. | Foto: ADEG
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