Pflege - ÖGB - Forderungen
"Genug geklatscht, es braucht Ergebnisse!"

Forderungen an die Politik: Ralf Wiestner, Margit Luxner, Sonja Föger-Kalchschmied (in Kitzbühel). | Foto: Kogler
  • Forderungen an die Politik: Ralf Wiestner, Margit Luxner, Sonja Föger-Kalchschmied (in Kitzbühel).
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ÖGB: Beschäftigte im Pflege-, Sozial- und Gesundheitsbereich brauchen mehr als Applaus.
KITZBÜHEL (niko). Die Coronakrise hat die Bedeutung des Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereichs eindrücklich verdeutlicht. "Es kam viel Applaus und aus der Bevölkerung wurde uns viel Wertschätzung entgegengebracht, nicht jedoch von der Politik; diese bleibt uns Versprechungen schuldig, das stößt uns schon auf; es gibt keine Verbesserung der prekären Lage im Pflege- und Sozialbereich; es müssen endlich Ergebnisse her, vor allem bei der Bezahlung und der Entlastung der MitarbeiterInnen durch kürzere Arbeitszeiten", so Ralf Wiestner (ÖGB, GPA-djp Tirol) in Kitzbühel.

"Wir fordern gerade jetzt Unterstützung. Die Coronazeit war eine harte, wir hatten vor allem Angst, unsere Bewohner anzustecken; wir haben zusammengehalten, haben aber auch Mitarbeiter verloren angesichts der extrem belastenden Situation. Es wurde nun genug geklatscht, jetzt muss es Verbesserungen geben", so Margit Luxner, Betreibsratsvorsitzende im Altenwohnheim Kitzbühel.

"Politik versteht uns nicht"

"Während der Coronazeit gab's nach überlangen Verhandlungen zwar einen Kollektivvertragsabschluss, der ein Kompromiss war, aber wenig Besserung für uns bringt. Die Politik lässt uns im Regen stehen. Alle stehen hinter uns, nicht aber die Politik. Die Politik versteht uns nicht; wir wurden vielfach auch während Corona im Stich gelassen", beklagt Sonja Föger-Kalchschmied (BR-Vors. Lebenshilfe Tirol).

Konkret brauche es eine Änderung des Pfegeschlüssels, mehr Geld (Gehälter, Strukturänderung, Betreuungen), mehr Personal und eine Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden, so Wiestner. Und es brauche ganz allgemein ein (finanzielles) "Auskommen" auch in der Teilzeitarbeit, da für viele Vollzeitarbeit nicht möglich sei. Vorbild dafür sei Skandinavien.

Durch die Krise

"Dank dem großen Einsatz der MitarbeiterInnen sind wir gut durch die Krise gekommen; jetzt braucht es aber Maßnahmen, Veränderungen, mehr Personal; letztlich braucht es für all das auch mehr Geld, denn es geht hier um Menschen. Die zuständigen Politiker sollten mal ins Haus kommen und mitarbeiten, um zu sehen, wie belastend die Pflegearbeit ist", betont AHW-GF Wolfgang Zeileis. "Wir sind mit dem Betriebsrat in bestem Einvernehmen, wir als Heim sind aber auch abhängig von den Fördergeldern."

"Es gilt, die Arbeit neu zu bewerten. Die Wertschätzung für unsere Arbeit sollte selbstverständlich sein, diese sollte sich endlich auch in mehr Geld und weniger Arbeitsbelastung niederschlagen", so Föger-Kalchschmied. Die Kritik geht an die Politik: "Zusagen wurden nicht eingehalten, die Verantwortung für den Sozialbereich, u. a. auch für kleinere Sozialvereine, wird nicht wahrgenommen. Wir müssen weiterhin Druck ausüben, weitere Kampfmaßnahmen werden nötig sein", so Föger-Kalchschmied und Wiestner.

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