WK-Neujahrsempfang Kitzbühel
Leichte Zuversicht, Wünsche an die Politik

Prosit 2023: B. Exenberger, M. Grander, E. Anker-Geiger, Ch. Walser, M. Pletzer, P. Seiwald (v. li.). | Foto: Kogler
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  • Prosit 2023: B. Exenberger, M. Grander, E. Anker-Geiger, Ch. Walser, M. Pletzer, P. Seiwald (v. li.).
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Verhaltener Optimismus für's neue Wirtschaftsjahr; Handlungsbedarf vor allem am Arbeitsmarkt.

KITZBÜHEL. Nach zwei Jahren Corona-Pause konnte am 5. Jänner wieder zum Neujahrsempfang der Wirtschaftskammer des Bezirks ins K3 geladen werden. Es war der erste Empfang für WK-Bezirksobmann Peter Seiwald, der seit zwei Jahren im Amt ist.

"Nach Multi-Krisen ist nichts mehr wie vorher; die Zeiten sind sehr herausfordernd. Die größten Herausforderungen sind aktuell die Energiekosten und der Arbeitskräftemangel",

so WK-Präsident Christoph Walser. Der WK-Chef lobt dabei die Bundesregierung, die zwei Energiekostenzuschüsse umgesetzt hat und damit die Wettbewerbfähigkeit der heimischen Betriebe vor allem gegenüber Deutschland gesichert habe.

"Nun sind Weichenstellungen für den Arbeitsmarkt nötig: qualifizierte Zuwanderung, Erhöhung der Saisonnierkontingente, Ausbau der Kinderbetreuung, Aktivierung von Pensionisten (mit Steuerbefreiungen). "Zuwanderer sollen nicht kriminalisiert werden, sie müssen aber bereit sein zu arbeiten",

so Walser.

Großer Mangel

"Im Bezirk fehlen 3.000 Arbeitskräfte (tirolweit 25.000, Anm.) in allen Branchen. Um diesem Mangel zu begenen, muss man an mehreren Schrauben drehen, etwa beim viel zu geringen Saisonkontingnt oder bei der Aktivierung aller verfügbaren Potenziale (Frauen, Asylsuchende, ältere Personen)", so Seiwald in Richtung Politik. Er fordert als Rahmenbedingung eine ganztägige, flächendeckende Kinderbetreuung, wobei man auf Planungsverbands-Ebene denken müsse und das Land mitfinanzieren müsse. "Das können die Gemeinden allein nicht stemmen." Stärken will Seiwald die heimischen Schulen; eine klare Absage erteilt der Schließungen von Polytechnischen Schulen. "Ganz im Gegenteil, diese müssen weiter ausgebaut und modernisiert werden." Gesichert und ausgebaut sei auch die Kitzbüheler Berufsschule worden, deren Schließung auch im Raum gestanden habe. Bei der Zahl der Lehranfänger habe man den "Turnaround" geschafft, die Zahlen steigen wieder.
Als Kammer bemühe man sich mit vielen Berufsorientierungsmaßnahmen, dem Arbeitskräftemangel gegenzusteuern.

"Wichtig sind auch Personalwohnungen. Ein positives Beispiel ist das neue Mitarbeiterhaus in Fieberbrunn (160 Wohneinheiten). Auch bei der Mobilität (bundes- aber auch bezirksweit) muss es Bewegung geben. In Wien gibt es 10 % Arbeitslose und wir suchen verzweifelt Arbeitskräfte",

so Seiwald.
Weitere Forderungen: kostenlose Meister-Ausbildung, Nahverkehr stärken, Platz für Betriebe schaffen – u. a. mit gemeindeübergreifenden Gewerbegebieten wie in St. Johann

. "Da verstehe ich eine bestimmte Bevölkerungsgruppe nicht. Der Bezirk darf nicht zum Freilichtmuseum werden, die Wirtschaft muss Platz zum Arbeiten haben!"

Innovativ

Vorreiter ist der Bezirk mit dem Innovationsnetzwerk und der Innovationsmanagerin (Leaderprojekt mit regio3, Anm.). Innovativen Betrieben, Start-ups und "Hidden Champios" gelte es, unter die Arme zu greifen. Ein bereits umgesetztes Projekt ist das START.N in Kitzbühel, aber auch der Innovation Award (siehe eigener Bericht dazu).
Bericht zur Vergabe der Innovation Awards
Auch Digitalisierung und Nachhaltigkeit in den Betrieben müsse vorangetrieben werden, so der WK-Obmann.

"Die extremen Energiekostensteigerungen sind eine große Herausforderung, bieten aber auch die Chance, zu mehr Nachhaltigkeit und hin zu alternativen Energien im Bezirk zu kommen",

so Seiwald.

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