Trauriger Anstieg: 54 Verkehrstote im Jahr 2015 in Tirol

Österreichweit stieg im Jahr 2015 die Zahl der Verkehrstoten auf 475. | Foto: mev.de
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BEZIRK. In sechs Bundesländern nahm die Zahl der Verkehrstoten heuer zu - am stärksten in Tirol, macht der VCÖ aufmerksam. 54 Menschen starben bei Verkehrsunfällen in Tirol, um 80 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Jahr 2014 starben 30 Menschen bei Verkehrsunfällen in Tirol, im Jahr 2013 waren 46 Todesopfer zu beklagen und im Jahr 2012 42. "Mehr Verkehrstote als heuer gab es in Tirol zuletzt im Jahr 2008, als 71 Todesopfer zu beklagen waren", informiert VCÖ-Experte Markus Gansterer. Auch in Salzburg und Kärnten stieg die Zahl der Verkehrstoten im Jahr 2015 um mehr als 50 Prozent. Hingegen gab es in Wien und in Vorarlberg so wenige tödliche Verkehrsunfälle wie noch nie seit Bestehen der Unfallstatistik.

Hohes Tempo und Unachtsamkeit

Österreichweit stieg im Jahr 2015 die Zahl der Verkehrstoten auf 475, im Jahr 2014 kamen 430 Menschen im Straßenverkehr ums Leben, im Jahr 2013 waren 455 Todesopfer zu beklagen. Österreichweit waren zu hohes Tempo sowie Ablenkung und Unachtsamkeit die Hauptursachen der schweren Unfälle.
Der VCÖ fordert, dass Handy am Steuer ins Vormerksystem aufgenommen wird. "Wer mit dem Handy am Ohr telefoniert, reagiert vergleichbar langsam wie ein Alko-Lenker mit 0,8 Promille", verdeutlicht VCÖ-Experte Gansterer.

Ausbau von Öffis gefordert

Neben verstärkten Kontrollen ist mehr Verkehrssicherheit auch durch Maßnahmen, die klimafreundliche Mobilität forcieren zu erreichen, wie etwa mit dem Ausbau des Öffentlichen Verkehrs. "Der Öffentliche Verkehr ist um ein Vielfaches sicherer als das Auto. Mehr Bahn- und Busverbindungen erhöhen die Verkehrssicherheit und bringen Tirol auch den Klimazielen näher", stellt VCÖ-Experte Gansterer fest. Der VCÖ schlägt vor, dass ein Teil der Einnahmen aus Verkehrsstrafen für die Einführung von Dorf- und Discobussen zur Verfügung gestellt wird.

Beruhigung der Ortsgebiete

Zudem ist die Infrastruktur für das Radfahren zu verbessern, etwa durch Radwege entlang von Freilandstraßen. "Jede Siedlung sollte das nächstgelegene Ortszentrum sicher zu Fuß oder mit dem Rad erreichen können. Dafür braucht es Rad- und Gehwege", betont VCÖ-Experte Gansterer. Im Ortsgebiet erhöhen Verkehrsberuhigung, ein dichtes Netz an ausreichend breiten Gehwegen und übersichtliche Übergänge die Verkehrssicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger, insbesondere für Kinder und ältere Menschen.

Die Zahl der Verkehrstoten in Tirol im 15-Jahres-Vergleich:

Jahr 2015: 54 Verkehrstote

Jahr 2014: 30 Verkehrstote

Jahr 2013: 46 Verkehrstote

Jahr 2012: 42 Verkehrstote

Jahr 2011: 45 Verkehrstote

Jahr 2010: 39 Verkehrstote

Jahr 2009: 44 Verkehrstote

Jahr 2008: 71 Verkehrstote

Jahr 2007: 49 Verkehrstote

Jahr 2006: 59 Verkehrstote

Jahr 2005: 57 Verkehrstote

Jahr 2004: 64 Verkehrstote

Jahr 2003: 64 Verkehrstote

Jahr 2002: 100 Verkehrstote

Jahr 2001: 115 Verkehrstote

Jahr 2000: 104 Verkehrstote

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2016

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