Online-Abo-Fallen die häufigsten Beschwerdegründe 2016

Jahresbericht 2016: Abo-Fallen der häufigste Beschwerdegrund im Internet | Foto: Internet Ombudsmann
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Seit Anfang Jänner 2016 erbringt der Internet Ombudsmann einen Teil seiner Schlichtungstätigkeit als staatlich anerkannte Verbraucherschlichtungsstelle nach dem Alternative-Streitbeilegung-Gesetz (AStG) und zwar dann, wenn die Beschwerde ein österreichisches Unternehmen betrifft.

Rund zwei Drittel der knapp 4.000 Streitschlichtungsanträge, die 2016 beim Internet Ombudsmann gemeldet wurden, wurden erfolgreich bearbeitet und zugunsten des Beschwerdeführers abgeschlossen. Insgesamt beträgt die Schadenshöhe der bearbeiteten Fälle im Jahr 2016 rund 1.350.000 Euro.

„Im Jahr 2016 wurden nur 299 AStG-Fälle – also 8 Prozent der Gesamtfallzahl – bearbeitet. Das zeigt, dass es vergleichsweise wenig Probleme mit Einkäufen bei österreichischen Online-Shops gibt und viele österreichische Konsumenten auch im Ausland einkaufen“, so Bernhard Jungwirth, Projektleiter des Internet Ombudsmann.

Abo-Fallen

Mit insgesamt 32 Prozent waren Abo-Fallen im Jahr 2016 der häufigste Beschwerdegrund. Besonders Rechnungen und Mahnungen nach einer Registrierung bei einem vermeintlich kostenlosen Online-Dienst waren hier auffällig. Vor allem Routenplaner-Dienste, die Geld verlangt haben, ohne dass ein gültiger Vertrag zustande gekommen ist, fielen im Jahr 2016 besonders auf. Die versprochenen Leistungen waren zudem ohnedies kostenlos im Internet verfügbar. Die Konsumenten werden in der Regel mit Online-Werbung in die Falle gelockt.

Dazu Bernhard Jungwirth: „Die Anzahl der Beschwerden betreffend Abo-Fallen hat sich im ersten Quartal 2017 sogar noch erhöht. Mit substanzlosen Pfändungsdrohungen werden Betroffene verunsichert und versucht, sie zur Zahlung zu bewegen.“

Vertragsstreitigkeiten und Lieferprobleme

Mit 23 Prozent sind Vertragsstreitigkeiten Platz zwei der häufigsten Beschwerdegründe 2016. Streitpunkte sind in der Regel ob überhaupt ein Vertrag zustande gekommen ist - beziehungsweise die Höhe des Kaufpreises. 2016 waren besonders häufig ungewollte Bestellungen von Diätpillen und Kosmetikprodukten Gegenstand von Beschwerden.

Auf Platz drei folgen Lieferprobleme mit nicht erfolgter oder verspäteter Leistung. Platz vier betreffen Probleme mit der Vertragslaufzeit und Platz fünf Schwierigkeiten mit dem Rücktrittsrecht.

Auffallend ist, dass der Anteil an Beschwerden über Online-Dienstleistungen im Gegensatz zu Warenbestellungen ansteigt. Betroffen sind vor allem Dienstleistungen wie Erotik-Abos, Partnerbörsen, E-Mail-Services oder Reisebuchungen. Oft sind die Vertragsverhältnisse bei Dienstleistungen komplexer, als beim klassischen Warenkauf.

"Watchlist Internet"

Fast ein Drittel der eingegangenen Beschwerden beim Internet Ombudsmann im Jahr 2016 hatten mit Betrug oder betrugsähnlichen Angeboten im Netz zu tun. Dies verdeutlicht die Wichtigkeit von Prävention, denn bei Betrug gibt es zumeist keine Möglichkeit, zu seinem Geld zu kommen, sobald man in die Falle getappt ist.

Daher informiert der Internet Ombudsmann auf der Informationsplattform Watchlist Internet zu aktuellen Betrugsfällen und Online-Fallen. 2016 verzeichnete die Watchlist Internet mehr als 930.000 Besucherinnen und Besucher. Die wichtigsten Themen im vergangenen Jahr waren Fake-Shops, Markenfälschungen, Abo-Fallen und die Verbreitung von Schadsoftware. Auffällig war 2016, dass Betrüger für Phishing-E-Mails zunehmend heimische Marken, wie Post, A1, Verbund oder Bank Austria, missbrauchen.

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