BH Landeck
132.000 Anzeigen und 5,93 Millionen Euro Strafgelder im Jahr 2022

BH-Stv. Siegmund Geiger: "Wir hoffen auf ein 'normales Jahr'." | Foto: Othmar Kolp
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Insgesamt rund 132.000 Anzeigen wurden 2022 von der BH Landeck bearbeitet - 2021 waren es lediglich 79.000. Die Abteilung Verkehr & Sicherheit hob im Jahr 2022 im Rahmen der Anzeigenbearbeitung 5,93 Millionen Euro an Strafgeldern ein. Einen Anstieg gibt es bei den Alko- und Drogenlenkern.

LANDECK (otko). In den Jahren 2020 und 2021 war die Arbeit der Bezirkshauptmannschaft Landeck von der Corona-Pandemie und all ihren Auswirkungen geprägt und gefordert – wie z.B. Contact Tracing, Absonderungsbescheide und Covid-19-Strafverfahren. Daneben musste die Behörde auch das "normale Tagesgeschäft" aufrechterhalten. Auch in der Verfahrensstatistik des Referats Polizei & Verkehr und der ServiceZone der BH Landeck war dies deutlich zu sehen.

"Mittlerweile ist das Thema Corona auch in unserem Behördenalltag fast völlig verschwunden. Das Contact-Tracing wurde nach Innsbruck verlegt und seit dem zweiten Halbjahr 2022 läuft wieder ein normaler Amtsbetrieb",

informiert BH-Stv. Siegmund Geiger.

Bezirkshauptmannschaft Landeck:  | Foto: Othmar Kolp
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Anstieg um 50.000 Anzeigen

Die Abteilung Verkehr & Sicherheit hob im Jahr 2022 im Rahmen der Anzeigenbearbeitung 5,93 Millionen Euro an Strafgeldern ein – 2021 waren es noch 3,26 Mio. Euro. Knapp 4,8 Mio. Euro an eingehobenen Strafgeldern fallen dabei auf Übertretungen nach der Straßenverkehrsordnung (StVO), wie z.B. Geschwindigkeitsüberschreitungen, Falschparken oder unerlaubtes Überholen. Weitere 769.000 Euro wurden nach dem Kraftfahrgesetz verhängt, 144.000 Euro an Mautübertretungen, 39.000 Euro nach dem Güterbeförderungsgesetz sowie 159.000 Euro nach dem Führerscheingesetz und IGL. Insgesamt wurden rund 132.000 Anzeigen bearbeitet (2021: 79.186).

"Wir hatten nach der Aufhebung der Beschränkungen im Jahr 2022 einen gewaltigen Anstieg der Verkehrsfrequenz. Bemerkbar macht sich nach wie vor auch die elektronische Umstellung bei den Radarkästen, die nun in beide Richtungen blitzen. Es war ein heftiges Jahr und unsere Mannschaft war gefordert wie noch nie",

informiert Referatsleiter Geiger.

132.000 Anzeigen wurden 2022 von der Bezirkshauptmannschaft Landeck  bearbeitet und 5,93 Millionen Euro an Strafgeldern eingehoben. | Foto: Othmar Kolp
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Mehr Alko- und Drogen-Lenker

Ebenso bei den Führerscheinentzügen ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. 150 Führerscheine wurden wegen Alkohol am Steuer entzogen (2021: 101 Entzüge). Wegen zu hoher Geschwindigkeit wurden 2022 42 Führerscheine (2021: 48) abgenommen. 37 Personen (2021: 27), die nach dem Suchtmittelgesetz verurteilt wurden, ist der Führerschein entzogen worden.

"Auch hier machen sich die verstärkten Polizeischwerpunktkontrollen bemerkbar. Die Tendenz ist steigend und die Polizei ist hier sensibilisiert",

erläutert Geiger. Angestiegen sind die von den VerkehrsteilnehmerInnen im abgelaufenen Jahr begangenen Vormerkdelikte (z.B. 0,5-Promille-Grenze oder die Kindersicherung): 2022 insgesamt 184 – im Jahr davor waren es noch 126 an der Zahl.

Auch im Jahr 2022 zog die Polizei im Bezirk Landeck wieder zahlreiche "Sünder" aus dem Verkehr. (Symbolbild) | Foto: Polizei/Neumayr
  • Auch im Jahr 2022 zog die Polizei im Bezirk Landeck wieder zahlreiche "Sünder" aus dem Verkehr. (Symbolbild)
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Suchtmitteldelikte und Waffen

Einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr gibt es hingegen bei den Suchtgiftanzeigen. 2022 wurden 187 Anzeigen bearbeitet – um elf weniger als 2021. Im Bereich Waffen wurden 2022 acht Waffenpässe (2021: 18) ausgestellt sowie 116 Waffenbesitzkarten (2021: 85) und 91 EU-Faustfeuerpässe (2022: 70), was wieder mit der erhöhten Reisetätigkeit zu tun hat.
Im Bereich Sicherheit ist ein deutlicher Anstieg bei den Wegweisungen bzw. Annäherungsverboten zu verzeichnen – von 17 im Jahr 2020 auf 32 im abgelaufenen Jahr. Zudem wurde auch automatisch ein vorläufiges Waffenverbot für 14 Tage ausgesprochen, das von der Behörde nach der Überprüfung bestätigt wurde.

"Die Gewaltbereitschaft und das Unverständnis, sich nicht an staatlich gesetzte Maßnahmen zu halten, hat deutlich zugenommen. Es bleibt zu hoffen, dass es hier wieder einen deutlichen Rückgang gibt",

so Geiger.

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Deutlich mehr Kirchenaustritte

Die Servicezone der BH Landeck meldet 4.400 ausgestellte Reisepässe (2021: 3.655). 1.858 Personalausweise (2021: 1.622) und 60 Notpässe (2021: 57) wurden beantragt. Dazu gab es 2022 insgesamt 153 Verlustmeldungen von Dokumenten. 2.799 Führerscheine (2021: 2.549) wurden ausgestellt, wovon 562 auf Ersterteilungen (2021: 571) fallen. Insgesamt 146 Wunschkennzeichen (2021: 157) wurden ausgestellt. Zudem wurden auch 494 Radfahrausweise für Schüler ab 10 Jahren von der Behörde ausgestellt. Auch die Ausstellung von 106 Jagdkarten (2021: 49) und 254 Fischereikarten (2021: 768) weist die Statistik auf.
Auch bei Kirchenaustritten liegt der Bezirk im aktuellen Trend in der Diözese Innsbruck. Im vergangenen Jahr traten 338 Personen aus – um 44 mehr als im Jahr davor. 2020 waren es noch 180.

Braucht es im Sinner der Verkehrssicherheit noch mehr Alkohol- und Drogenkontrollen?

Verstärkte Kontrollen nötig

Als Gesamtfazit 2022 zieht der BH-Stv. folgende Bilanz:

"Die steigende Verkehrsfrequenz hat zu einem massiven Anstieg bei den Anzeigen und bei den Strafgeldern geführt. Der Dank gilt meinem Team und wir hoffen wieder auf ein ‘normales Jahr'. Ein Appell ergeht auch an die Eltern, die Kindersicherung ernst zu nehmen. Auch der massive Anstieg bei den Alko- und Drogenlernkern zeigt, dass sie die Verkehrssicherheit gefährden und es Kontrollen braucht."

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