Auer zu Einkommen: „Neue Belastungssteuern für Landwirtschaft undenkbar“

Zum dritten Mal in Serie wird die Landwirtschaft auch 2014 ein Minus in Kauf nehmen müssen. Laut der heute veröffentlichten vorläufigen Einkommensstatistik (Statistik Austria) verdient die Landwirtschaft um minus 2,4 % weniger als im Vorjahr 2013. Schon im Vorjahr war das Einkommen der sogenannten „Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung“ sogar um minus 10,4 % gesunken, 2012 war es ein nicht weniger unerfreuliches Minus von 5,2 %. „Die Situation für die heimische Landwirtschaft ist anhaltend schwierig. Bereits im August haben wir gewarnt, dass einerseits das Russland-Embargo und andererseits die Folgen des Klimawandels die österreichische Landwirtschaft massiv unter Druck setzen. Jetzt haben wir das vorläufige Einkommensergebnis und die Abwärtsspirale hat sich weiter gedreht“, kommentierte Bauernbund-Präsident Jakob Auer in einer ersten Stellungnahme.

Neue steuerliche Belastungen bei der kommenden Steuerreform undenkbar

„Es ist den Landwirten nicht länger erklärbar, dass bei sämtlichen Lohnrunden Jahr für Jahr die Einkommen anderer Berufsgruppen steigen. So haben die Metaller ihre Lohnrunde mit einem Plus von 2 % abgeschlossen, für die Beamten wird es 2015 gar 3 % mehr geben. Demgegenüber haben die Bäuerinnen und Bauern, die ohnehin unterdurchschnittlich verdienen, eine Serie von Einkommensverlusten hinzunehmen. Vor diesem Hintergrund sind neue steuerliche Belastungen für diese Berufsgruppe tatsächlich völlig undenkbar“, hält Auer im Hinblick auf die kommende Steuerreform fest. „Das klare Nein zu neuen Eigentumssteuern von VP-Chef Reinhold Mitterlehner und Finanzminister Hans Jörg Schelling sind wichtige Ansagen für die Bäuerinnen und Bauern. Ohne politische Rahmenbedingungen, die jetzt mehr denn je Wirtschaftsstandort und Investitionen betonen, könnte die ansonsten verlässliche Investitionstätigkeit der Landwirtschaft ernsthaft Schaden nehmen. Denn einige Sektoren der Landtechnik und Landmaschinenbranche beklagen im heurigen Jahr bereits Umsatzrückgänge. Dieser Abwärtsspirale müssen wir jetzt entgegensteuern“, verlangt Auer Konzepte für Standortpolitik und eine zugfähige Wirtschaftspolitik für den ländlichen Raum.
Zu den Ursachen des neuerlichen Einkommensminus hält der Bauernbund-Präsident fest: „Gesunkene Erzeugerpreise, etwa bei Milch, Fleisch, Obst und Gemüse, und gleichzeitig höhere Produktionskosten drücken das Einkommen. Auch die Folgen des Klimawandels – wie Frost, Hagel und Dürre – setzen den landwirtschaftlichen Erträgen zu. Um Abhilfe zu schaffen, muss der Ausbau der staatlich unterstützten Risikoversicherung vorangetrieben werden.“ Einen Appell richtet Bauernbund-Präsident Auer abschließend aber auch an die Konsumenten: „Wertschätzung für die heimischen bäuerlichen Produkte können Sie, liebe Konsumentinnen und Konsumenten, tagtäglich bei Ihrem Einkauf zeigen. Natürlich versorgen Sie Ihre bäuerlichen Direktvermarkter und der Lebensmittelhandel gerne mit einer qualitätsvollen Produktvielfalt aus heimischer Erzeugung.“

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