Tag der offenen Stalltür im Betrieb Rumpf in Neudorf bei St. Georgen an der Stiefing
Dem Schwein auf den Rüssel geschaut

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Schweine hautnah erleben konnten die interessierten Besucherinnen und Besucher beim heurigen „Tag der offenen Stalltür“ am Betrieb von Martha und Helmut Rumpf in Neudorf bei St. Georgen an der Stiefing.
„Die Idee dahinter war, Menschen, die sonst nichts mit der Landwirtschaft zu tun haben und Schweinefleisch nur in Form von Schnitzel am Teller kennen, einen Einblick zu gewähren“, so Helmut Rumpf gegenüber der WOCHE.
Wenn man bedenkt, dass 1974 der Preis für 1 kg Schweinefleisch gerade mal um 30 Cent niedriger war als 2018, kann man sich schon gut vorstellen, welcher Druck auf die Bauernschaft ausgeübt wird. Das Problem, dass Billigfleisch von jedem gerne gekauft wird – auch wenn viele Menschen das Gegenteil behaupten, die Umsatzzahlen etwa der Diskonter sprechen eine deutliche Sprache – ist einfach nicht zu leugnen. Damit kämpfen vor allem die Schweinehalter im mittlerem und kleinerem Segment. Die Tendenz in Richtung „Großindustrie-Schweinmast“ ist leider EU-weit der Trend. Kleinere und mittlere Betriebe bleiben auf der Strecke. „Und nicht jeder kann Selbstvermarkter werden. Wir haben bis vor einiger Zeit versucht mit dem Qualitätsfleisch unter dem Namen ,Woazschwein‘ am Markt zu punkten. Tatsache ist aber, dass der Endverbraucher nicht wirklich bereit ist, für hochwertigeres Fleisch auch höhere Preise zu zahlen. Deshalb haben wir uns vor kurzem entschieden, nun für Vulkanlandschwein zu produzieren. Das ist eine Markenschiene, die von den Weitervermarktern extra bezahlt wird. Auch das Steirerglück Programm fällt in diesen Bereich“, erklärt Helmut Rumpf bei der Führung. Probleme bei geänderten Ernährungsgewohnheiten sieht Rumpf übrigens keine. Denn immer noch sind weniger als 15% der Österreicher Vegetarier oder Veganer. Eine neue Richtung ist der sogenannte „Flexitarier“. „Das sind Menschen, die z.B.: nur am Wochenende Fleisch essen – dafür aber auch bereit sind, höhere Preise zu zahlen. Qualität statt Quantität ist sicherlich eine gute Zukunftsoption“, so der Schweinebauer.
Im Anschluss an den ausführlichen Einführungsvortrag ging es schließlich in den Stall. Die Stallungen – in denen „wertvolle Tierbestände“ anzutreffen sind, gewähren generell kaum Einblicke. Deshalb ist es umso interessanter für den Konsumenten einmal mit dem Schwein auf Tuchfühlung gehen zu können. Von der ersten Unterbringung in der kuscheligen, beheizten Box bis zur Endaufstallung vergehen für das Mastschwein etwa 6 Monate. Diesen Weg veranschaulichte Helmut Rumpf und führte durch die verschiedenen Stallräume.
Bei aller Liebe zu den Tieren, Mastschweine sind dafür gezüchtet, dass sie letztendlich dem Genuss dienen werden – zu Tode streicheln funktioniert nun mal nicht.
Umso wichtiger sind Veranstaltungen dieser Art – deshalb Daumen hoch für diese Form der Präsentation der Landwirtschaft. EML

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