Großstall in Hainsdorf regt auf
Demonstration der Tierschützer vor der BH Leibnitz
Zu einer Kundgebung fanden sich am Donnerstag Umweltschützerinnen und Umweltschüzter sowie Tieraktivistinnen und Tieraktivisten vor der Bezirkshauptmannschaft in Leibnitz ein. Der "Verein gegen Tierfabriken" (VGT) und die Ökologische Initiative Steiermark gegen Tierfabriken (ÖKIST) werfen dem Land und der Behörde Versäumnisse betreffend von Umweltverfahren für den Großstallungsbetrieb in Hainsdorf vor.
LEIBNITZ. Schauplatz in der Kadagasse vor der Bezirkshauptmannschaft Leibnitz am Dienstagvormittag: Während auf der Straße reger Verkehr herrscht, der von der Polizei geregelt werden muss, dröhnen mahnende Worte aus dem Lautsprecher der Umwelt- und Tierschützerinnen und -schützer. Der "Verein gegen Tierfabriken" und die Ökologische Initiative Steiermark gegen Tierfabriken lasten der Bezirkshauptmannschaft Leibnitz und dem Land Steiermark lautstark "skandalöses Behördenversagen" was Umweltverträglichkeitsprüfungen für Großstallungsbetriebe betrifft.
Im konkreten Fall richtete sich der Protest gegen die GFE Ferkelfabrik Hainsdorf GmbH & Co KG, eine der größten Ferkel-Produktionen in Österreich mit 1.500 Muttersauen und rund 50.000 Ferkeln im Jahr.
Nachdem die ÖKIST gemeinsam mit dem VGT im Mai vor der Landesregierung Steiermark demonstrierten und von Landesrätin Ursula Lackner vehement das seit über einem Jahrzehnt überfällige UVP-Verfahren einforderten (eine rechtskräftige Verwaltungsgerichtshofentscheidung liegt seit drei Jahren vor), wurde das Versäumnis bei der Kundgebung in Leibnitz wiederholt zur Sprache gebracht.
"Seit 2007 wird die Ferkelfabrik Hainsdorf ohne jegliche Umweltauflagen betrieben. Weder ein UVP- noch ein IPPC-Verfahren wurde jemals durchgeführt und Landesregierung, Umweltanwaltschaft, BH Leibnitz, Gemeinde Hainsdorf schauen weg - das ist ein Verwaltungsskandal sondergleichen und stinkt zum Himmel!"
Anton Sutterlüty, Sprecher der Ökologischen Initiative Steiermark gegen Tierfabriken
"Wir werden künftig noch öfter nach Leibnitz kommen, um unserer Forderung Nachdruck zu verleihen", sind sich David Richter (VGT), Michael Mayer (VGT-Berater in Rechtsfragen) und der langjährige Umweltaktivist Franz Sölkner einig: "Unglaublicherweise weigert sich diese Behörde, ein IPPC-Verfahren (Integrated Pollution Prevention and Control) durchzuführen und scheint sich auf der Untätigkeit des Landes und dem irrigen Grundsatz, 'dass die Anlage ohnehin schon besteht', auszuruhen. Dieses Verhalten ist skandalös und eine brandgefährliche tickende Zeitbombe für Mensch, Tier und und Umwelt!"
"Der Fall in Hainsdorf ist kein Einzelfall. Dieses Verhalten ist skandalös und eine brandgefährliche tickende Zeitbombe für Mensch, Tier und und Umwelt!"
Anton Sutterlüty, Sprecher der Ökologischen Initiative Steiermark gegen Tierfabriken
Die ÖKIST gibt sich nicht geschlagen und betont: "Wir werden nicht ruhen, bis die Einhaltung aller geltenden Gesetze gewährleistet ist. Dies sind wir einer lebenswerten Steiermark und den nächsten Generationen schuldig. Es ist an der Zeit, dass die verantwortlichen Behörden aufwachen. Die skandalöse Missachtung der Umweltgesetze muss ein Ende haben, bevor weitere Katastrophen und Rechtsbrüche verursacht werden", hebt Sutterlüty hervor.
Der Verein Gegen Tierfabriken (VGT) unterstützt die ÖKIST weiterhin bedingungslos und fordert: "Die Bevölkerung und natürlich auch die betroffenen Tiere haben ein Anrecht darauf, dass im hochsensiblen Bereich der Massentierhaltung jede einzelne gesetzliche Vorschrift penibelst eingehalten wird."
Nach der Kundgebung vor der BH Leibnitz, maschierten die Veranstalter der Kundgebung noch kurz auf den Hauptplatz in Leibnitz.
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